Der Kinematograph (September 1915)

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No. 454. Der kinematograph — Düsseldorf. aller sind diese ,,Eiko“-Kriegsbilder nnentbelii lieh für jedes deutsche Lichtspielhaus, weil sie dessen Besuchern ein lebendiges Bild von den Kämpfen da draussan ver¬ mitteln. ar. Delsenkirehen. Die U.-T.-Kammerlichtspiele sind in dieser Woche mit einer kleinen, stimmungsvollen Feier dem Publikum übergeben worden. Die Direkt ior liegt in den Händen des Herrn Fr. Richard Dietrich, dessen Dort¬ munder Bevollmächtigter unser allbekannter He-r Diek¬ mann jetzt die Geschäfte führt. Mit gewohnter Meister¬ schaft hielt er die Eröffnungsrede vor einem dichttesetzten Theater. Als Hauptschiaper hatte er sich den „Todes-- joekey' von Sebald & (’o. verschrieben, der glänzend einschlug. Wir wüaschen dem neuen Unternehmen gut Licht und volle Kassen. Hagenau i. Eis, Im Palast-Kinema hatten sich in voriger Woche die hier weilenden Flüchtlinge aus dem Münstertal — gegen vierhundert an der Zahl — auf Einladung des Theaterbesitzers cingefunden. um dort für einige Stunden die traurigen Erinnerungen an ihre zerstörte Heimat zu vergessen. U. a. wurde auch ein grösserer Film gezeigt, der sich „Die kleine Heldin“ be¬ titelt. Das Stück spielt an der Westgrenze und zeigt, wie ein kleines Mädchen, das die Franzosen mit ihrer Mutter als Geisel mitgenommen hatten, durch Mut undEnt schlossen- heit den deutschen Truppen zu einem schönen Erfolg ver- hilft und so sich und die Mutter ais der französischen Gefangenschaft liefreit. Das Palast-Kineina veranstaltet schon s°it längerer Zeit zweimal wöchentlich für die ver¬ wundeten und genesenden Krieger Fr ei Vorstellungen. Auch aus Vorstellungen zugunsten des Roten Kreuzes konnten namhafte Beträge der Kriegsfürsorge überwiesen werden. Hamburg. Im „L essingtheate r“, dem grössten und elegantesten am Ort, hat eine zweimalige Geldsamm¬ lung im Zeitraum von ungefähr vier Wochen einen ganz bemerkenswerten Erfolg gehabt. Der Besitzer dieses Theaters, Herr A. O. H. Tiedemann, konnte die beträcht¬ lich«- Summe von 230 545.— Mk. in Gold «1er Reichsbank in Hamburg abführen. Von seiten des Publikums wurde «ler Direktion für diesen Akt vaterländischer Gesinnung viele Anerkennung zuteil, denn jeder Besucher erhielt bei Einzahlung eines Zwanzigmarkstückes oder zweier Zehnmarkstücke eine Freikarte für den ersten Rang. Möch¬ ten recht viele Kinobesitzer auch in anderen Städten zu einer ähnlichen Sammlung angespornt werden. Neumiinster. Friedr. Willi. Schmitz eröffnete hier- selbst in Knickrehm’s Saal ein Lichtspieltheater. Olmütz. Olmützer Kinogesellschaft m. b. H. Die Gesellschaft beiuht nunmehr auf dem mit dem Beschlüsse der Generalversammlung vom 12. Juli 11115 in den Absätzen V, VIII und XV 4 abgeänderten Gesell¬ schaft svertrage. Das voll und bar eingezahlte Stammkapital wurde auf 21 000 K. erhöht. Strassburg i. Eis. Die Eröffnung des neuen E Ido rado- Kino fand am 31. August nachmittags vor einem dicht gefüllten Hause statt. Die Direktion liess die V ersammelten durch eine Ansprache begrüssen, in «1er sie erwähnte, dass si«- «lie vor dem Krieg geplante grössere Einweihung^feier des neuen Kino-Heims mit Rücksicht auf den Ernst der Zeit habe ausfallen lassen und es vorgezogen habe, die hierfür ausgeworfenen Beträge dem Roten Kreuz zu über¬ weisen. Hinsichtlich des Unternehmens wurde ausgeführt, dass das Theater sich auch in dem neuen Hause ganz in den alt«-n bewährten Bahnen bewegen werde. Wie man absichtlich keinen „Kino-Palast“ erbaut habe, sondern nur einen gediegenen, mit allen modernen praktischen Einrichtungen ausgestatteten Saalbau, so wolle sie auch in den Darbietungen wie bisher den denkbar grössten Wert auf die innere Gediegenheit legen und dafür Sorge tragen, dass wie bisher dem Publikum immer nur das Beste vom Guten geboten wertle. Das dargebotene Programm kam auch diesem Versprechen durch eine reiche Zusammen¬ stellung wirklich ansprechender Stücke nach. Die Einrich¬ tungen des Saalhaucs zeichnen sich durch Bequemlichkeit und geschmackvolle Gediegenheit aus. Die künstlerische Ausstattung ist einfach und gediegen, so dass man sagen kann, dass die Direktion ihre Absichten vollkommen er¬ reicht hat. Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Films als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: 5094 Dörfer im bayrischen Hochland . . . Nordisch 5095 Klatschbasen. dto. 5096 Wie Theodor s«*ine Verlobung rüek- 5097 Freuden <l«-s Umzugs.Nordisch 5098 Hans und Hanoi .Union 5099 Verklungenes Liebeslied.(’ines 5100 Am Kusse des Ortlers.Sascha 5101 Ihr Unteroffizier .N. F. Film 5102 Idyllische Bilder von der Insel Korfu Sascha 5103 Arme Maria . . .Union 5104 Der Erbe von Walkerau.Treuinann - Larsen-Film 5105 Der Freund einer Königin .... Ixieser 5106 Normannische Sag«-.Lux 5107 Hin wilder Spross.Continental 5108 Märtyrerin der Lieb«-.Messter 5109 Bergbesteigung in der H«*hen Tatra Max Löser 5110 Der herrenlose Hund.Max Löser 5111 Szenerien an einer südlich« n Meeres¬ küste . dto. 1 Cggg) | Neues vom Ausland | CgSsD [ Liittich. Wer seine Freude an einem rechten Detektiv¬ drama haben will, «1er muss gegenwärtig ins Cinema M o n d a i n gehen. ,.D as geheimnisvolle Hau s“ wird ihm durch fünf spannende Akte hindurch übergenug «les Staunenswerten bieten. Nächtlicherweise hat inan ein Mädchen entführt, um Geld zu erpressen, und der bekannte Trick. Falsifikate an «len bezeichneten Ort zu legen, führt zu keinem Resultat, da ein abgerich¬ teter Hund die Kassette fortträgt, dessen Spur sich bald verliert. Der nunmelir mit tler Rts-he.che betraute Detektiv Webbs. ein wür«lig«*s Gegenstück der .Sherlock Holmes- Figur, findet an Hand eines winzigen Haares he aus, dass drei Täter in Frage kommen, von denen einer eine graue Perücke trug. Durch Veröffentlichung seiner Entdeckung weis» Webbs «lie Aufmerksamkeit tler Erpresscrbatule zu erregen und sich einen der Täter als Diener zu dingen. «Jetzt hebt ein gegenseitiges Beobachten und Fallstricke- legen an, das sich in kurzen Worten nicht schildern lässt. Um so komplizierter gestaltet sich «lie Sache, als nicht nur das Haus der Verbrecher mit Falltüren, Geheim - verliessen un«l allen nur «lenkbaren Chikancn ausgestattet ist, somlem Webbs eigenes Haus dem in ni«-hts nachsteht. Natürlich gelingt dem Meisterdetektiv die Entwirrung aller Knoten mit Elan, und die Entführte gelangt dank seiner Hilfe wohlbehalten in die Arme ihres Vaters und ues von diesem vorher abgewiesenen Bräutigams zurück Dass derartige Komplikationen mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben, verschlägt nicht das mindeste, will das Publikum doch nur auf möglichst packende Art in Spannung gehalten werden, damit t?s mit seinem Helden bangen, ringen und siegen kann. Und «las wird durch iliesen Aubertfilm hin¬ länglich erreicht. — Die liebliche Mozartoper „Figaros Hochzeit“ sieht man in einem landschaftlich kaum zu überbiet enden Ambrosiofilm wiedergegeben. Ich für meinen Teil bin kein Freund von derartigen Uebertra- gungen. Eine Oper ist nicht geschaffen für Verfilmung, wobei die Hauptbestandteile Gesang und Musik in Fort¬ fall kommen. — Die wehleidige Geschichte des Preisboxers Georges Carpentier, für diesen geschaffen untl von ihm selbst wie von Fräulein Berthe Bovi von der Uomedie frangaise dargestellt, konnte mir «las durch vier Partien hindurch beanspruchte Interesse nicht abgewinnen. —- Lehrreich fand ich dagegen die Cinesansichten von Sol-