Der Kinematograph (September 1915)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Der hinematoirraph — Düsseldorf. Xo. 435 Den kurzen Aufenthalt vor «1er Ahreisehenutzen wir. um «len Schmied von Essen behauen zu helfen, dann tragt uns «ler Zug heimwärts. Aus «len grossen Theatern strömen wieder Tausende von Menschen ein augenfälliger, zwin¬ gender Beweis von der Macht des Films, von «ler Bedeutung «les Kinos. Alfred R o s e n t h a 1. 1| Aus der Praxis 11 ar. Zur Frage «ler Kinitzeiisur im T. Armeekorps. Der Vorstand des Provinziahrer Landes Rheinland-Westfalen hatte, wie wir schon in der vorigen Kummer berichteten, eine B««sprechuog beim stollvertr. Generalkonimano in Münster erbeten, um eine Aussprache wegen der letzten Zensurverfügungen herbeizuführen. Der Dezernent «ler fraglichen Abteilung, Herr Oberbürgermeister Mars empiing inzwischen die Hemm uxifl liess sieh eingehend unsere Be- denken vortragen. Als Resultat d«*r Verhandlungen kann heute mitgeteilt werden, «lass «las Generalkommando mit der Schaffung einer Z «> n t r a 1 z e n s u r s te 11 e in Düsseldorf im Prinzip einverstanden ist. Ueber «lie Durchführung im einzelnen schweben z. Zt. Verhandlungen mit der Düsseldorfer Behörde. Es sei bei dies«*r Gelegenheit gleich mitgeteilt, «lass «lie Verfügung nicht von Dortmund aus angeregt w«>rden ist. Etwas X c «i e s ist iilierlmupt nicht angeorrinct, es handel sich lediglich um die schärfere Handhabung älterer bestehender Bestimmungen. Inzwischen hat der Vorstand «les Provinzialverbandes bei «'iner Anzahl von Thea'erbe- sitzern Fühlung genommen und erneut festgest«*llt. «lass eine Zentralisier u n g i n Düsseldorf vom Standpunkt der Thi*aterbositzcr und Verleiher einen grossen Fortschritt und eine bedeutende Erleichterung bedeutet. Berlin. Der neue Film «1er Decla-Film -Gesell¬ schaft, Berlin SW. 4H. Friedrichstrasse -- ..Die G «II d «I u c 11 e“, verfasst und inszeniert von dem Dar¬ steller. Regissctir mul Schriftsteller Karl Schönf«d«l — mit Schönfeld s«dbst in «1er Hauptrolle — ist unter grossem Kostenaufwand fertiggestcllt und wird Interessenten täglich im Vorführungsraum der Gesellschaft gezeigt. — Der Name . Schönfekl“ allein spricht für sieh, so «lass es nicht weiter überraschen wird, wenn dieser neueste Gesellschaftsfilm «lie an einen ersten Saisonschlager gestellten Erwartungen bei weitem iibeitrifft. Die National-Film-Vertriebs-Gesellschaft m. h. M.. Berlin SW. ts hat ihren Betrieb in bedeutend grossere Räume, von Friedrichstrasse 250 nach Frie«lrichstrasse 255 verlegt. Der Regisseur Siegfried Dessauer bei der Impera¬ tor-Film Co.. Berlin, hat einen neuen Detektiv-Film herausgebracht, der unstreitig «bis Beste auf diesem Gebiete zu werden verspricht. Spannen«! bis zum letzten Augenblick, scheint dieses Werk, was Reichhaltigkeit und Kühnheit «ler Idee betrifft, die bisher von der lipperat or-Film-Ges. fertiggestellten Films zu übertreffen. — Wir behalten uns vor. auf dieses Werk noch näher zurückzukommen. „Stuart Webhs". Wir erhalten f«>lgen«le Zuschrift: ..ln Ihrer Nummer 454 vom S. «ls. Mts. bringen Sie unter der Rubrik ,.Xeu«*s vom Ausland“ aus Lüttich eine sehr wohlwollende Kritik über den Film ..Das geheimnisvolle Haus“ im ,,(’ineira mondain“. Der SehluLSsatz «lieser Kritik heisst:..." „Und «las wird dureh diesen Aubertfilm hin¬ länglich erreicht.“ Wir möchten diesen letzten Satz dahingelmnd richtig¬ stellen, «lass es sieh in diesem Film um „Die geheimnisvolle Villa jm Walde“, ein Abenteuer «les beiühmten Detektivs Stuart Webbs handelt, welches verfasst und in der Haupt¬ rolle von Herrn Ernst Reicher dargestellt ist.“ Kiimn bedauerlichen Unfall «*rlitt die beliebte Filii - Schauspielerin Fern Andre, deren letztes Werk soeben über alle Berliner Union-Theater läuft, bei «'iner Kino-Auf¬ nahme zu einem neuen Aiulra-Film. Die Künstlerin befand sich auf «‘iner in voller Fahrt befindlichen L>kom »tive un«l sollte von «lieser auf ein fahremies Automobil spring«-n. als «ler Chauffeur, die Entfernung nicht riehtiu aliM-hätzend. zu kuiz fuhr, wodurch Fe* n Andre den Wagen beim Sprung nicht erreichte un«l zum Entsetzen aller Anwesenden zur Erde stürzte. Im erstell Moment glaubten alle «lie Künstlerin untoi «b-n Rädern der Lokomot ive und es bemächtigte sich «lc- Mit wirkenden eine starke Erregung. Es stellte sich heran- dass Fern Andre mit «lern lieben davon gekommen war und nur ein«' leichte Verletzung und Verstauchung erlitten hat. Es war ihrdank ihrer berühmten Gewandtheit und Geschmei¬ digkeit gelungen, sieh in «len schmalen Platz der beulen vorübersausenden Wagen zu kauern, ohne unter «lie Räder zu kommen. Fis stehi zu hoffen, «lass «lie Aufnahmen für den neuen Film bakl wieder fortgesetzt werden können. ar- Düsseldorf. D«*r kritische Beobachter kann sieh kurz fassen, wenn er «las Ergebnis der letzten Woche über¬ schaut. Aufregend«* Ereignisse gal es. keine. Di«* Theater waren, beeinflusst vom guten Wetter, lange nicht so stark besucht wie in den acht Tagen '• «her. Trotzdem kann man «lie Kasse«.resultate noch befri«ligend nennen. Die U.-T.-L icht spiele boten «len Düsseldorfern an zwei Sonntagen «len gleichen Schlager. Damit sind «lie schaulustig«» Düsseldorfer nicht ganz zufrieden. Der Programm Wechsel am Samstag ist dann ebenfalls nicht sehr praktisch, da alle an«l«*ien schon Freitag neue Sachen zeigen. Ibis Beiprogramm ist nicht schlecht. ..Blimlekuh“ mit Lubitsch in der Hauptrolle ist eines «ler wirkunsgvollsten Lustspiele. Das beliebte Thema: „wie sie sieh kriegen“ wird durch dieses Bild der Union um eine reizende Variante vermehrt. Der Nordische Filn: ..l)«-r Verlorene“ wäre ein glänzender Lehrfilm für «lie Antialkoholbewegung: in unseren Theatern ist solch ein Thema mal was anderes. Die A s t a - X i e 1 s e n - L i c h t s p i e 1 e haben «len Erbförster als Hauptnummer im Programm. Ibis Drama von Otto Ludwig ist nun auch glückli<-lt — im wahrsten Sinne «les Wortes — verfilmt. Vom Geist «les Dichters ist nichts geblieben, es handelt sieh um ein neues Gebilde, «las bei unserem Kinopublikum Anklang findet. Bedeutend«' Fortschritte sind im Asta Xielsen bei der Musik zu ver¬ zeichnen. seitdem Fmly Beyer den Taktstock führt. Die regelmässigen Besucher können j«*tzt am eigenen Leibe erfahren, wie sehr richtige Begleitmusik «lit* Bildwirkung erhöht. Im Residenzt heiter sahen wir bei einer Pressevorstellung ein Moiio|n>1 «les Herrn Franz Höninger „Fürstliches Blut“. Wir besprechen bei «ler bevorstehenden Düsseldorfer Erstaufführung das vorzügliche Bild ein¬ gehend. Hinweisen möchten wir aber darauf, «lass «ler Film bei den geladenen Gästen und Theaterbesitzern grossen Beifall fand. Packende Handlung verbindet sich mit ge¬ schmackvoller l)arst ellunp. Im Programm erschien in «lieser Woche der erste Film «ler „Desmond'‘-Serie Xoktumo. der Traum einer Frühlingsnacht. Die Handlung umkleidet zwei Tanz¬ szenen der immer noch schönen Tänzerin. Die Schadowlichtspiele zeigen „Lulu. «lit* Löwentänzerin“. Es wäre nicht uiiinU*ressant, «lie Ge¬ schichte dieses Monopols zu verfolgen. Man würde da wieder einmal ein Schulbeispiel haben, wie wandelbar di<- Wege des „Wandelbildes“ sind. Düsseldorf. Wie war hören, findet am Donnerstag, «len IG. September er., vormittags, in den Asta Xielsen- Lichtspielen in Düsseldorf eine Preise-Vorführung «les neuen F'ilms „Marionetten“ statt, der im Berliner .Marmorhaus mit grossem Erfolge aufgenommen wurde