Der Kinematograph (September 1915)

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Fach-Zeitung für die ges. Projektionskunst Vertreter für Berlin: Ludwig Jeqel. Berlin W. 8, Mohrenstrasse 6. No. 456. aSMa?*“ Düsseldorf, 22. September 1915. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhaiti, aach auuufUralM, »craottn. Die Rohfilmsorge •«■herrscht die (lemüter der Filmfabrikanten aufs leb¬ hafteste. Das bewies auch eine Besprechung, die am Montag, «len 13. Septemlier, nachmittags 5 Uhr, in «len Räumen «1er „Deutschen B i o s k o p - Gesellschaft" statt¬ gefunden hat. Auf Einladung der Herren Direktoren Zeiske und Lippnunn hatten sich dort die Ver¬ treter der führenden deutschen Filmfabriken zur Be¬ sprechung einiger gemeinsamen Angelegenheiten versatr melt. Es waren Vertreter «1er Firmen „Deutsche Bioskop- Gesellscbaft", „E i k «»- Film-Gesellschaft“, ,,M e s s t e r - Film-Gesellschaft“, „Oliver- Film-GeeeUschaft", Pro- jektio'is - A.- G. Unio n“, „Luna- Film - (Jesellschaft", „G r e e n b a u m - Film - (hssellschatt Ue.ierein- stimme n <1 galten ctie Herren ihrer Ansicht Ausdruck, «lass eine ganz ausserordentliche Knapp¬ heit a n Rohfilm Itestehe. Wenn demgegenüber die „E. I. F.", bzw. in ihr die „Aktiengesellschaft für Anilin¬ fabrikation“, die „Agfa", die Situati«tn anders schildere, so entspreche das in keiner Weise «len Tat¬ sachen. Dieser Artikel sei völlig unverständlich, weil die „Agfa" doch fortwährend Anträge auf Rohfilmliefe- rung teils ganz, teils nur in der erforderten Höhe ablehne. Es wurde beschlossen, von der „Agfa” nähere Aufklä¬ rung älter diesen Artikel bzw. die in diesem Artikel wiedergegebene Zuschrift zu fttrdem. Des weiteren wurde beschlossen, das vom „Verbände zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kiitematographie un«l verwandter Branchen" an das Reichsamt des I u n e r n gerichtete Gesuch um Erlassung eines P«»hfil mausf uhrverbots kräft ig zu unter- ützen. Es sollen zu diesem Zwecke sämtliche Film¬ fabrikanten eine Eingabe an «las Reiehsamt des Innern richten und in ihr «lern Gesuche des Interessenverbandes b e i t r e t e n I Dr. W. Fr. * * Unser Dr. W. Fr.-Mitarbeiter hat die in dieser Sitzung erfolgte scharfe Kritisierung des Leitartikels der „E. I. F." und der dort behaupteten Tatsachen zum Anlass genommen, in einer Unterredung mit dem Vertreter der „Agfa" den Standpunkt der „Agfa" zur Rohfilmfroge zu erforschen. Es wurde ihm dabei gesagt, «lass der Rohfilm zweifellos knapp sei, nur leugne man in den Kreisen «1er „Agfa“, dass die Situation „bedroh¬ lich" sei. Die „Agfa" liefere ihren Kunden immer noch Rohfilm, allerdings nicht stets in voller Höhe des erforderten Bedarfs. Voraussetzung für ilio Lii-ferung sei allerdings, dass die. eiligen Firmen, die jetzt von der „Agfa" Rollfilm zu bezi«»hen wünschten, diesen auch bereits früher von iir bez«tgen halten. Es müssen also alte Kunden seit. Wer alter früher bei anderen Rohfilmfabriken seinen Bedarf gedeckt habe, könne jetzt lieht verlangen, dass er von der „Agfa“ be¬ dient werde, die dann ihre alten Kunden im Stiche lassen oder doch lw nachteiligen müsste. Aus alledem scheint uns her vorzugehen, dass über die Knappheit des Rohfilms keinerlei Meinungsverschieden¬ heiten bestehen, dass man aber über das Mali der „Be- «Irohliclikeit ’ dieserKnappheit auf seiten der „Agfa“ anderer Ansicht ist. Wir hoffen indes, dass es den verschiedenen Aktionen gelingen werde, diese Rohfilmknappheit ehe¬ stens zu beseitigen, wozu natürLeh wesentlich beitragen würde, wenn der Rohfilmkonsum allein auf das 1 n- land beschränkt würde (unter Ausschluss auch der verbündeten Staaten und der besetzten Gebiete)! * * Zur Frage der Erlassung eines Kohfilmausfuhrverbots hat unser Dr. W. Fr.-Mitarbeiter an zuständiger Stelle erfahren, dass die mit der Angelegenheit befassten Behörden dem in unserer vorigen Nummer ei m Abdruck g.iten diesbezüglichen Anträge des „Verbandes zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kinematographie und ver¬ wandter Branchen" günstig gegenüberstehen. Der Antrag ist, wie wir weiter h«'ircn. zunächst der ..Zentral¬ stelle für Ausfuhrbewilligungen der photographis« hen In¬ dustrie", bzw. deren Verwalter. Herrn Regierungsrat im Reichsamt des Innern Dr. Harting in Schlachtensee bei Berlin, zur Begutachtung vorgelegt worden. Herr Regierungsrat Dr. Harting hat nun unserm Dr. W. Fr.- Mitarbeiter in einer Unterredung mitgeteilt, dass er in seinem Gutachten die schleunige Erlassung des beantragten Ausfuhrverbots für unbelichtete Films (Rohfilm) befürworten werde. Man darf daher wohl annehmen, dass das Rohfilm¬ ausfuhrverbot ehestens ergehen werde' Bei dieser Gelegenheit sei ein klemet Druckfehler im Leitartikel unserer vorigen Nummer berichtigt. Es muss natürlich heissen „Ersatzstoff für Colhxlium“ statt „Ersatzstoff Collodium".