Der Kinematograph (September 1915)

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No. 466 her hinein at«xgraph — Düsseldorf. verschuldet hatte, doch noch nicht ganz gewichen. Und da zeigt sich aliermals ein physikalisches Phänomen: während sonst das grösste und Iwatlunktio wi erat u le Ventil den schnellsten Ausgleich herbeiführ«. leiden in diesem Falle 'diejenigen, die die gütige Natur in dies« r Hinsicht am splendidesten la-dacht hat. noch immer unter dem Ueberdruck, un«l ihre liesoiulers gui ausgestat \eten und mit reielilichen Dimensionen liepahten Ventile resj . Sprecha- nismen arbeiten unentwegt unter Hochdruck weiter. Sit schimpfen und wettern, und ein besonders Boshafter unter ihnen hat das Witswort in die Welt gesetzt, die ganze Protestlxewcgung sei verlaufen wie das ..Homburger Schiessen". Zu Ehren des Herrn l>r. Hotnhurgtr. der die Abwehraktion leitete und auf dessen Kosten diese Bosheit geht, sei aber festgestellt, «lass der Scherz mein Witz als Wahrheit enthält: denn in den seriösen Kreisen d« - Branche ist man »ich durchaus einig, dass Herr l>r. Homburger trotz seiner Jugend die Sache der Abwehrkommission mit ganz hervorragentletn Geschick geführt und für seine Auf- «raggelxer herausgeholt hat. was irgendwie zu erreichen war. Das werden auch seine Gegner anerkennen müssen. Inzwischen ist die Branche keineswegs müssig gewesen. Alles ist seinen gewohnten Gang weitergegai.gen. und seihst an Neugriindungen hat es nicht gefehlt. So hat sich unter dem Namen S a t u r n f i 1 m-Akt.-Ges. oin«: ne je Filmfabrik gebildet. un«l «la man sich unter einer Aktien¬ gesellschaft nach deutschen Begriffen ein seh.- kapital¬ kräftiges Unternehmen vorstellt, hätte man sich dessen int Interesse der deutschen Filmindustrie ehrlich freuen können, wenn nicht jetzt bekannt würde, dass das gesamte eingezahlte Barkapiial — 5000 Mk. betrag«. Wesentlich günstiger darf man wohl die Ghaneen Harr/ Pi eis bewerten, «1er sich selbständig gemacht und die Firma H. P i e 1 «Sc Comp, begründe« hat. Seit Piel — roch nicht 20 Jahre alt — nach Berlin kam. hat er in der Branche immer etwas zu bedeuten gewusst. Man darf ilut wohl als den Schöpfer des deutschen Sensations¬ films l*ezeiehnen. mit dem er bis dahin unerreichte Erfolge zu erzielen verstanden hat. In ebenso jugendlichem Alter hat Richard Lö¬ we n b e i n sich durch guten Geschmack und saubere, sorgfältige Arbeit eine hervorragenfle Stellung unter unsern Regisseuren geschaffen. Mit seinen 19 Jahren hat er bei Greenbaum bereits eüt tüchtiges und erfolgreiches Stück Arbeit geleistet uiul nach v«>rül>ergehen<len Selbständig- keitsgeliisten hat er sich jetzt unter besonders günstigen Bedingungen von der Firma Meuter engagieren lassen. Alwin Neuss, der seit M«»naten in Döbcritz seiner Militärpflicht genügte, weilt auf Urlaub und ist von der I) e c 1 a für eine Sherlock Holmes Serie gewonnen worden, deren erstes Sujet Paul Rosenhayn soeben vollendet hat. Die Joe Jenkins - Figur, d»e derselbe Autor in seinen Detektivnovellen mit so grossem Erfolge beim deutschen Publikum eingeführt ha«, hat Roserihavn unter Mitwirkung von Horst Pinscher nun au«h für «len Film bearbeitet. Die Proj. - Akt.- Ge». Union hat sich «liese Serif; auf lange Zeit hinaus unter grossen Opfern gesichert, und Einar' Zangen borg, der Darsteller des Joe Jenkins mul Regisseur der .Joe Jenkins-Serie hat s«>el>en deren ersten Film fertiggestellt. dem man in Fach¬ kreisen mit grösster Spannung entgegensicht. Hedda Vernon. die entzückeiule Eiko-Diva, die mit ihrem jKTsönlichen Auftreten überall Rekord- Kasseneinnahmen zu verzeichnen gehabt hat und die nun bereits auf Monate hinaus von den grössten deutschen Licht spielhäusern zu jxcrsönlichem Auftreten verpflichtet ist, ist schleunigst von «1er E i k o auf eine lange Reihe von Jahren vertraglich unter glänzentlon Bedingungen ge¬ bunden worden. Ebenso ist ihr bewährter Regiss«‘ur, Hubert Moest, für die gleiche Zeitdauer an die Kiko gefesselt worden. Für den näclisten Hedda Vemon- Filtn hat «lie Eiko ein ungemein fesselndes Sujet von Horst Emioker und Paul Rosenhayn er¬ worben, dessen Inhalt mul Titel indessen einstweilen noch nicht verraten werden kamt. M n x Mack hat «>inen neuen Weg betreten, um mit dem Publikum persönliche Fühlung zu gewinnen. Er hat soeben «*itu* Tournee absolviert mul mit grösstem Beifall zum Publikum über den von ihm inszenierten Kntzensteg g«‘sprooh<»n. Die Erfolge sind so ermutigend gewesen — teilweise wurden neue Kassenrekor«lo geschaffen — dass Mack voraussichtlich noch öfter vor «las Publikum hin¬ treten wird. Schliesslich sei noch In-merk«, «lass das unverbürgte Gerücht, es gebe eine deutsche Filmfabrik, die zur Zeit nicht an einer Detektivserie arbeite, als im höchsten Grade unglaubwürdig ernstlich beunstaiulct werden muss. I>av«»n wird noch zu reden sein. | 8(gSSS=D81 Aus der Praxis | j Vergrüsserung des Nordischen Konzerns. Gerüchte von dem Anschluss einer weiteren deutschen Gesellschaft tut den Konzern dürften auf Wahrheit beruhen, doch können vor definitivem Abschluss Namen nicht genannt werden. Berlin. Der von «1er Monopolfilmgesellschaft Heil r i Müller. Berlin SW 48, Fried riehst rasse N o. 2 3 6 erworbene lxckanntc, von uns schon beschriebene, sensationelle Imperatorfilm „Im Banne fremden Willens" wurde am 13. er., nachmittags, im Kurfürstentheater. Berlin W. am Kurfürstendamm, «“inem geladenen, zahlreich erschienenen Publikum vor¬ geführt. das der eigenartigen, spannenden Handlung dieses Detektivfilms mit grossem Interesse folgte. Die Standard-Filmgesellschaft m. Ii. 11.. Berlin SW 48. Friedrichstras.se 238 hat ihre Geschäftsräume nach SW 48. Friedrichstrasse 11 verlegt. Eine besondere Auszeichnung wurde der Deutschen Bioskop-Gesellschaft zu teil, indem ihr seitens des Prinzen Friedrich Leopold von Preussen die Geneh¬ migung erteilt wurde, in dessen prachtvollem Schlosspark Glinicke bei Potsdam mehrere Aufnahmen für einen neuen Film zu machen. Die prinzlicho Familie wohnte «len Auf¬ nahmen selbst mit grossem Interesse bei. Im Anschluss iiieran fand im Schloss eine Kino-Vorstellung statt mit Abendtafel, zu welch letzterer die Künstler und Vertreter «ler Deutschen Bioskopgesellschaft geladen waren. — Den Direktoren «ler Gesellschaft selbst. H«Tren Zeiske und Lipp- mann wurde am anderen Tage durch den Hausmarschall Major, Freiherr von Malt zahn der Dank der höchsten Herr¬ schaften für das Gebotene ülxermittelt und sie selbst zu einer Audienz zuni Prinzen befohlen. Vermisst wird die Kinoschauspielerin Wally König aus Gharlottenburg. Robert Steidl hat eine Lohengrin-Parodie für den Film verfasst, in dem er die Hauptrolle spielt. Neues von Eiko. Hedda Vernon erntet zur Zeit auf ihrer Gastspielreise durch Hhcinlan«! und Westfalen ungewöhnliche Triumphe. Es ist «ler schönen, blonden „Eiko"-Künstlerin gelungen, die Herzen dos Publikums, das allabendlich die Theater förmlich stürmt, im Fluge zu gewinnen. Allüberall bereitet man ihr stürmische Ovationen vor, während und nach der Vorstellung, und wenn sie das Theater verlässt, so staut sich unten «lie Menge, um ihr, förmlich in einem Triumphzuge, das Geleite zum Hotel zu goben. — „Eiko" wird in den nächsten Tagen hochinteressante Aufnahmen von der Dardanellenfront er¬ halten. die ihre bei den türkischen Armeen sich befmd- liehen Operateure bereits abgesandt haben. Düsseldorf. Die Pressevorführung dos neuartigen Filmspiels „M arionetten" in den Asta Nielsexi-