Der Kinematograph (January 1917)

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Der Kinematograph —- Düsseldorf. No. 526. K.s wirken »oust noch mit Margarete Tuhmann. Vik toria PohlMeiser. Margarete N'eff. Hermann Romberg. Karl Baumgartner und Dr. Franz Ferdinand. Mit grossem Geschick ist der Film inszeniert, und er ist, wie selten einer in die uaturtreueste Umwelt gestellt. Die österreichischen Berge hallen wider von den gewaltigen Klagen, die auf dem Schicksal der pracht vollen Bauernwelt zu uns dringen. Wieder recht umfangreich und abwechselnd war das Programm der .Kammerlichtspiele Potsdamer platz", „l eber schwindelnden Tiefen" (Nor dische Film Co.) ist ein entzückendes Hochgebirgsland schaftsbild. Dann: „Albert fliegt' (Union Film). Natürlich mit Albert Paulig. Er erhält eine Einla düng von Kommerzienrat Semmelweich nebst Tochter, die den berühmten Kinoschauspieler bei sich begrüssen möchten. Derartige Einladungen legen auch Pflichten auf, da Albert bei Antritt der Visite konstatiert, dass sein Zylinder eigentlich sehr schäbig geworden ist. Er beschliesst also, einen neuen zu kaufen. I nd nun erleben wir alle die Qualen, die ihm die Hüte bringen. Es werden nämlich mehr als einer. Schliesslich fliegt Albert, aber nicht mit dem Aeroplan, sondern bei Kom¬ merzienrats die Treppe herunter. - Pauligs gelenki¬ ge Komik, seine groteske Art sind ja zu bekannt, des halb braucht hier nur festgestellt zu werden, dass er dennoch wieder seiner künstlerischen Begabung neue Seiten abzugewinneu wusste, die sehr belacht wurden. Die Haupt minimer des Programms machten die vier Akte v >>n Richard Wdde ,.I> e r Erbe von Het Steen“ aus. (Greenhaum-Film.) Eine neue Aufgalic für Phan¬ tomen. sein drittes Abenteuer Die Geschichte spielt in einem Schli sse, wo_mau den Millionärvan (ieldern eine« Tages tot auffindet Den Mörder zu finden, i-t nun ries Phantomas Arbeit geweiht. Ihm gelingt es natürlich und wir lernen dabei die Geheimnisse des Schlosses kennen erfahren von der Kunst des Goldmachens. — — — Die Handlung des Films ist bis zum letzten Moment spannend, und die Inszenierung ausgezeichnet. Der Film interessiert noch durch das holländische Milieu. Beizend ist die hollän¬ dische Bar in dem Festsaal des Schlosshemi mit den hollän¬ dischen Barmädels, die Gesindestube usw.. wie überhaupt in diesem Film uns sehr viele wirklich schöne und mit erlesenem Geschmack gestellte Bilder gezeigt werden. Ein Glanzpunkt ist das Fest im Schloss. t*ei welchem Tänzerin» neu ihre Künste den Gästen zeigen. Die Regie besorgte Louis Neher, den Phantomas spielte wieder Erich Kaiser- Titz mit überlegener Ruhe und in vortrefflichen Masken. Sonst waren noch beschäftigt Fräulein Dewall und die Herren Ruhbeck, Traut mann und Ramharter. I>en Beschluss dieses Programms bildete die kleine Komödie ..Der wunde Punkt“ (Nordische Film-Co.). Flossenkrantz. ein etwas zweifelhafter Lebemann, hält viel auf Eleganz und reines Oberhemd. Nur hat die Sache einei. wunden Punkt, nämlich den Kostenpunkt. Er ver¬ steht es aber, ungeduldige Gläubiger geschickt aus seiner Wohnung herauszukomplimentieren So ist er wieder einmal von Freunden zum Bummeln abgeholt Da er¬ scheint ein Gentlemaneinbreeher. um seiner Vorliebe für elegant möblierte Wohnungen zu fröhnen Er macht es sich in Flossenkrantz Wohnung liequem. Inzwischen hat Rechtsanwalt Knoppehens Tochter, um der Tyrannei ihres heftigen Vaters zu entgehen, ein Heiratsinserat losgelassen, worauf sich Flossenkrantz meldet Auf ihn fällt die Wahl» I>as Mädchen besucht ihn. Ausgerechnet zu derselben Zeit erscheint in der Wohnung Knoppehen mit dem Gerichts¬ vollzieher. um eine notwendige Pfändung bei Flossen¬ krantz vorzunehmen. Natürlich wird der andere aus¬ gepfändet und bekommt noch mörderische Keile oben¬ drein. -Es wurde unbändig gelacht undKnoppchen* kugelrunde Komik feierte Orgien. Argus. Zum österreichischen Filmeinfuhrverbot. Unsern Ausführungen in der vorigen Nummer r.u diesem Thema sind noch einige ergänzende Mitteilungen hinzuzufügen. Es ist ein Streit mit Worten, wenn man «ast. da* Ein¬ fuhr! erbot sei aufgehoben oder e» »ei nicht aufgehoben. In der Tat ist das Verbot nicht aufgehoben, wohl aber sind zu ihm Ausführungsbestinimungeii erlassen, deren Inhalts der völligen Aufhebung des Verbotes gleirhkommeti. Es heisst da „Filme deutschen Ursprungs dürfen eingefiihrl werden, wenn *ie mit einer liisfuhrhewilligiing de» deutschen Keiehskomnii»sars für Aus- und Einfuhrbewilligung ver¬ sehen sind.“ Biese He»timmiing bezieht »ich also nur auf Filme de.it »eben Ursprungs, nur aut deutsehe Fabrikate, während »olclie aus dem neutralen Ausland nicht eingeführt werden dürfen. Kleiht nur noch die Frage offen, oh es für die Filme der „Nordischen“, die a*s einzige nach Deutsch¬ land. da.» ja auch ein F'ilmeinfuhrverhot gegenüber neu¬ tralen Filmen hat. einfiihren darf, einen Weg auch nach Oe»terreieii-Ungarn gehen wird. Die ö»terreiehi»etieti F'acti- vereiiic plädieren für gänzlich« Aufhebung de» Verbote». Die einzige fiir die deutsche Filmindustrie bestehende Schwierigkeit, deren tirösse nie genügend gewürdigt werden kann, liegt }in der Vrt der Zahltingsregulieriing. Diese muss nach Vorschrift der österreichischen Regierung über die Dev isen-Zentrale geschehen. Das ist ein unmöglicher Zu»tand. den ahzustellen man von deutscher Seite aus eifrigst lind mit allen Mitteln bemüht ist. Berechtigte Aus¬ sichten, auch in dieser Beziehung bald eine erhebliche F>- len-hterung zu erlangen, sind vorhanden. Hoffentlich war dann die Angelegenheit des österreichischen Filmeinfuhr- verbots nur eine F)pisode in oem wahrlich schon genug schweren F'ilmgesrhäft. Aus der Praxis - - ss. Berlin. Der ..F i I in - C 1 u b liält a n Donners¬ tag, den 25. Januar 11*17, nachmittags 3 Uhr. in den Räumen des .Film-Club". Friedrichstrasse 217, seine diesjährig Generalversammlung ab. Die Tagesordnung enthält fol¬ gende Punkte: 1. Protokoll über die letzte Generalversamm¬ lung, 2. Bericht des Vorstandes, 3. Entlastungen, 4. Sta¬ tutenänderung (auf Wunsch übersendet der (lubdirektor den von der Statutenkommission ausgearbeiteten Entwurf), 5. .Anträge der Herren Mitglieder. <> Verschiedenes. i |Der grosse Kulturfilm „Es werde Licht" von Richard < )swald und Lupu Pick ist unter der Regie Richard Oswalds soeben fertiggestellt worden. Bekanntlich handelt es sich hier um ein .Werk, das mit Unterstützung der ..Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geewhlechts- krankheiten" ausgeführt wurde Die Hauptrolle ist von Bernd Aldor dargestellt Vom 20 . Januar ab ist der Film bei der „Richard Oswald-Film-Gesellschaft“ zu besichtigen. Der grosse „O stpreussen- und Hinden- liur g"-Film der „Eiko“ ist im Entstehen begriffen. Be¬ kanntlich bringt er ans Vergangenheit und Gegenwart die gewaltigen Schicksale Ostpreussens. Ein Teil der Atif- lAiiAliAi AAA