Der Kinematograph (January 1917)

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No. 52<i 1 >«‘i Kinematograph — Düsseldorf. Rheinische Jahresbilanz. Puck-t-hau %u.n i heinischcn V«-i bandslag. Von Alfred R < ent li r I. Der Pi oviuznthret In* ml Rheinlt ml Westfalen tritt zum dritten Male zu einer Generalwisamndui g zusa mren. um '«•inen Mitgliedern Rechenschaft ab/uleget- von der Arbeit im dritten Kri«-gsjahr. und, u m Anregungen zu empfangen füi die kommende Z»-it. Ohne viel Aufhebens hat der Verbandsvorstand in nein als zwanzir Sitzui* on viel Kleinarbeit leisten li iisseii und u cnelee Finge behandelt, die in ihrer Bedeutung für die ganze Rrruehe wichtig- und für viele eis Ijcbensfrage vielleicht sogar ent»ehei<!end war Die Hauptarbeit gruppierte sieh um die Annahme¬ stelle für die Filn Zensur im Bereich des siebten und achten Arireekoi ps. die, gemeinsam mit der Filmpiüfum..—teile Ik*i de; Poli/.eiv waltung in Düsseldorf wohl die laM- organisierte uiul fachmännisch am besten geleitete Zciisui- 'telle in Deutschland darstellt. l>ie Arbeiten in diesei selbständigen Abteilung des Verbandes konnten so weit gefördert werden, dass die grosse Zahl der alten Bilder zwischen fünf- und sechstausend ganz aufgearbeitet wurde. Geschickte Bilanziet ung- machte es möglich trotz des gr< s.-eti Rückgangs ohne Krhöhung der Zetisuigebühr auskonin en zu können, ausserdem schein; nach unsern Informationen auch ls-i weitergehenden Rückgängen für das erste noch genügende Ausgleiciisdecki ng vorhanden. Die VerlNtiidsfinanzen selbst befinden sich in vor¬ züglicher Verfassung. Ein anseh.ilieher Bai betrag und tler gezeichnete Betrag in Kriegsanleihe gehen als Aktiva ins neue Geschäftsjahr Die Zahl tler Mi*glieder ist ge¬ wachsen Austritte wiren keine zu verzeichnen Yaterftndbche Hilfsarbeit ist in ausgedehntem Maße zu verzeichnen. Für die Kiiegsanleihen. für die verschieden¬ sten Wohltat i'-keit-unternehmen, für die Propagamia der Goltlankaufssteile, «fei Kommissionen fiit sparsame Ver¬ wendung tler Brenn- und Leucht mittel setzte sieh der Ver¬ band durch seine Mitglieder mit Werbefilmen tatkräftig ein An Fragen allgemeiner Natur brachte tla> erste Viertel¬ jahr die Vorverhandlungen über Normal vertrag und Schiedsgericht, im zweiten Viertel stand ..Zirkus Wolff- oliit' und ..Der Film " int Mittelpunkt des Verband — interesse.'. Das dritte Quartal brachte Rcorguni ,»ti< neu in tler Annahmestelle, und zum Jahresabschluss drehte sieh die allgemeine Verbandspolitik um da- Ve hältnis zum Berliner Verbände. Ehe zu diesen Fragen Stellung genomn en wird, muss noch erläuternd uimI ergänzend eingeschaltet werden, «las.- eine grosse Zah* von E i n z e I f ä I I e n entschieden und geklärt wurde Es handelte sieh da sowohl um Beschwerden von Mitgliedern gegenüber behördlichen Maßnahmen, als auch um I«-;-s-htigte Klagen amtlicher Stellen gegen Branchenngehörige. In den meisten Fällen konnten güt¬ liche Einigungen herbeigeführt weiden, manchen An¬ gelegenheiten blieb alleidings der Erfolg versagt. Von .- i n schneidenden B e s t i m ni u n g e n müssen «li*- Aufhebung der vorläufigen Bescheinigungen und die Reklameverordnungeil erwähnt weiden. Beide schienen zuerst katastrophal zu wirken, man hat sieh aber mit der Z*-it damit ahgefutidcn. wenngleich sieh das Photo¬ verbot mancherorts doch stark im Kassenrap|>urt fühlliai macht. Die Schiedsgerichts- und Normal ver- t ragsfrage ist in letzter Zeit in der deutschen Kino¬ industrie mehrfach lebhaft aufgegriffen worden. Alle maßgebenden Organisationen haben sieh mit ihr eingehend befasst. Der rheinisch-westfälische Verband, der zuerst die Angelegenheit praktisch aneriff. wird auch als er«t«*r ein Sclrcdsgericht haben. Ihr Annahme der Vorschlag« 1 de- YotStandes a -4 Ja.iuar steht nach un-etn Infor¬ ationen ausser Zweifel. I»ns Urteil über den Wert der S« hiedsgeriehte schwankt pro und contra Im Rheinland dagegen gibt es nur eine Stimn c bei den Kinoleuteu und die i-t ohne Zweifel für ein Schiedsgericht. Im einzelnen wiid man in «-h Stellung nehmen müssen, wenn die IV- schüisie der Generalversammlung vorliegen uncl Orga- nisatien und Bestimmungen endgültig festliegen Ih r Fall ..Zirkus W« Iffsohns Galavorstellung ist eigentlich in der Fachpresse gerad«- genug abgehandelt wolden Ihejenigen. <lie ihn mit de n Kampf gegen die Nordi-ehe in Beziehung brachten, haben allerdings dem Verbände m. E. unrecht getan Es war «li«- Käthe an sieh, die beanstandet wurde, die Namen tler beteiligten Firmen waren bei Beurteilung und Bearbeitung des Falles gänz¬ lich nebensächlich Einseitig war nur die Hai 1 ung des Yerhandsorgans oder besser die Persönlichkeitspolitik seiner Mitarbeiter. Der Erfolg des Provinzial verbände« wurde jedenfalls von tler deutschen Industrie restlos begrüsst Der Dank tles Fabrikanten und Verleihers wurde ihm ebenso wie tler der Theaterbesitzer. Die Aendet unren in der Annahmestelle waren rein organisatw ischer Natui tintl haben für die In eite Oeffent- liehkeit kau'n Interesse. Es handehe .-ich um Fragen vcrwaltungsteehniseher Natur untl um die Klärung prin¬ zipieller Dinge, die sieh aus den täglichen Vorgängen er¬ gaben. Du-, Yeihältnis zum Berliner Verbände war Ciegen- stantl langer Beratungen in den letzten Sitzungen Ich glaube nicht, da s der rheinisch“ Verband leichten Herzens «li«- Bt licken, die nach Berlin ^führen. abbrechen wird, aber wenn es eben aus Gtlinden der Selbstachtung und solchen anderer nicht zuletzt finanzieller Natur nicht anders geht, so wird u E. der Vorstand des Provinzial- verbandes gar nicht mehr anders können l)ass es so nicht mehr weiter gehen könne, hat gerade ..Der Kinematograph" an Hand praktischer Beispiele oft genug entwickelt Vor¬ gänge innerhalb wichtiger Kommissionen gerade m den letzten Tagen erwecken allerdings die Meinung, als ob man auf Wünsche und Ratschläge wenig Wert legt Dem¬ gegenüber sei hier noch einmal nechdnioklich betont, «lass ein absolutes Regiment unbedingt zur Teilung des Reich- führen muss, nur schleunigste Umkehr zur verfassungs¬ mässigen konstitutionellen Form können «las rollende Ra«l nech r«s-ht-/.eitig aufhalten Wie ernst «-- übrigens die führeu- den rheinischen Persönlichkeiten in ihren eigenen Reihen mit diesem Grundsatz nehmen geht aus «lern Umstande hervor, dass sie ihren Vorstand erweitern wollen Ein Rückblick auf «lie Arbeit des vergangenen Jahre-- kann nicht abgeschlossen werden, ohne einen Hinweis auf «li« 1 Arbeit, «lie da kommt .Mit dem Schiedsgericht über¬ nimmt die Geschäftsstelle des Verbandes ein« 1 neue grosse Arbeit. Itazu wird aber als noch wichtigeres Betätigungs¬ feld die Vorbereitung auf «lie Friedenszeit kommen, «lie auf «teuer- und staatsrechtlichem Gebiet manche Ueber- r&schung bringen kann. Wenn «las Kino bisher Objekt von Verfügungen und Steuerortlnungen war. stamlen seine Vertreter ungerüstet, ja fast neutral da, das muss anders wer«len Den Platz an der Sonne, «len wir «ins im Kriege mühsam errungen, müssen wir im Frieden behalten und behaupten. Wenn der rheinische V erband so weiter arbeitet, ist er an seinem Teil auf «lern richtigen Weg