Der Kinematograph (January 1917)

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So. 526. Der Kinemat < «graph — Düsseldorf. tragen Doch auch noch in seinem letzten Willen gil>t er ihm alles, was er besitzt. Diese Liel»- aber öffnet Mikael die Augen, er verlässt die Fürstin, selbst «i\ Ikarus, der sieh hinatifsehwmgen wollte zur Nonne. I *«*r Koinan Bang's ist innerlicher als der Film Aber die Vorgänge auf der Lein¬ wand ergreifen dennoch. Die Liebe des alternden Mannes, der ohne Leibeserben ist. der dem jungtn Menschen, ob er ihm auch wehe tat, nicht gram ist, rührt tief Und wenn wir auch die alles vergessen machende Liebe Mikaeis verstehen aber sein Verhalten gegen den Wohltäter nicht billigen, so sind wir doch wieder versöhnt, ülter st ine Umkehr. Lars Hansson macht uns den Jüngling verstehen. Ein grosser Dursteller voller Leidenschaft. Lili Bech ist ganz die lierauschendc Venus, das sin ibetörende Weih deren Schönheit unwiderstehliche G«-wtlt ist Das Zu sammens]>iel «1er beiden bot manch reiches künstlerisches Erlebnis Die Gewandung des Films is . abgesehen noch von einer sehr geschickten Kinh-itung. wieder ausM-rordcnt lieh und findet ihren Höhepunkt in allen den zahlreichen prachtvollen Naturaufnahmen. die auch photographisch in ao ausserordentlicher Weise wicdergegebeii sin«! Satans Opfer“ (Saturn Film) ist ein ameri kanisches Fabrikat. Es hat all« 1 die Vorzüge amerikanischer Te«-hnik in «ler Regit- und in «ler Darstellung Auf «li«- Ausstattung winl ja weniger Wert gelegt Es hand«-lt sich um einen Mann, der in guti-r Position ist. der sich aber bei nahe vor dem Bein sieht, weil der Alkohol.euf<*l ihn in «len Klauen hat. Es ist «ler letzte Tag im Jahr Wieder kommt er in angeheitertem Zustand nach Haus, wo Gattin um! Kind ihn sehnsüchtig erwarter Der I i< Im* . gute, kleine Jung«- Erst heute hat er sich mii -einem Spielkameraden geboxt, weil di«-ser ihm seinen Vater als Trunkcnliold Ih-- z-iehnet hat. Und nun si«-ht «•:• seintn Vat.-r in diesem Zu s autle S«i gern wollte der Klc’ne aufblc Ih-ii. aller er muss ins B«-tt. Der Vater schämt sich, im Familicnzin u er zu bleiben und sitzt im Zimmer «l«-s Sohnes Xach«ienklich lehnt er im Sessel. Da übermannt ihn der S«-idaf. mul nun träumt er. wie sich sein ferneres Leben g«-staltct. wie Satan ihn nicht mehr aus seinen Klauen lassen will wie er von einem Weib«- gefi-ss«-lt winl. um deren Liebe er U-ttclt für «lie er Unterschlagungen macht, die ihn seine Stellung kostet, wie er immer weiter sinkt, bis er in «ler Gosse endigt Er ist auch - chuld. dass sein geliebt«** Kind stirbt Aber es war zum Glück alles nur ein Traum, im Kreise «ler Seinen verlebt er den Anbruch «1« s neuen Jahres, iiik 1 der Traum soll nie stäne Wirklichkeit finden, der stark«- Wille und «las Glück seiner Familie werden den Mann nicht Satans Opfer werden lassen Der ausgetlehnte Film hai Szenen, die gewaltig packen, «lie «las Publikum erregen, und <-s ist ge¬ schickt gemach'., «lass «ler Zuschauer <-rst zum Schluss merkt, «lass das schreckliche S«-hicksal «lt-s Helden nur ein Traumgebild war. Es zeugt von d«*r inneren Kraft «l«-s Films, dass «-r das Publikum des ..Tauentzien-Palast “ das si«-h eben noch von den gewaltigen Ereigniss«-n «l«-s Somme Schlacht "-Fil'i s hat ers« hüttern lass«-n. dennoch bi< zum letzten Augenblick zu fesseln vermochte Nicht unerwähnt darf blt-ibcn. «las« einige rechl hübsche Tricks Bewunderung erregten, und «lass eine ges«-hickte Regie für gross«- Ab¬ wechslung gesorgt hat Die ..Katnmerlichtspiele P«»ts«lamerplatz" bringen ein abwechslungsreiches Programm Den Mittelpunkt bildet das vieraktige Schauspiel ..Die rechte Schmiede“ (B B.-Filnt). Ein Stück aus dem Leben, gemischt mit etwas Theater. Der alte früh«-re Schmiedemeister Emanuel Höfer hat es bis zum Hausbesitzer und R«-ntier gebracht er könnte «las herrlichste Leben von <l«-r Weitführen, wenn «•r nicht ein lebenfies Beispiel für «len wahren Satz wäre Altt-r schützt vor Torheit nicht” Er liegt vollkommen in • len Netzen <l«-r schönen E«lith. «l«-r Tocht«-r einer t'chten Hochstapleria Was kümmert er sich um seinen Sonnen schein Kätb«-. s«-in entzückendes Töchter«h«-n. was fragt er nach «len Mahnungen seines lictien guten Schwagers des Onkels Th«*o«lor Kr trennt sich von allen Aber zu bald muss er merken, «htss «*s nur auf s«-in Gehl abgesehen war. nur zu baltl muss er merken, dass seine junge Frau einem anderen n«K-h g«-hört Und s«-in Vermögen \erringert sich von Tag zu Tag J«-tzt kommt «-r zu Onkel Theodor, dass «lieser die letzten übriggebliebenen Aktien verkauft um wieder bares Geld in «li«- Finger zu Ix-kommen. Aber Th«-(slor ist schlau, «-r will mit Gewalt den Schwager retten und so erzählt «-r ihn. dass er für ihn s|*kuli«-rt und «lalx-i das l«-tzt«- Geld verlr.ren hals- Ja. wa> bedeute- er seiner Frau ohne Geld. Si«- verlässt ihn. un«! er. wi«- sehnt er sich zurück nach seiner alten Schmiede, nach seinem Sonnen schein Käthe, «lie dennoch den braven Schmiedegeaelleu Fritz geheiratet hat und schon ein reizend«-s Kindchen ls sitzt l’n«l Kätb« . die ein Leben voll Glück führt, liebt «I«n Vat«-r wie zuvor. Als-r Onkel Theo«lor wird «li.- Sache schon machen Was er «lern Schwager v«*m Spekiili«-ren erzählt hat. i'i alles nicht wahr. «-«- will ihn nur zurück in die Arte« «ler Seinen führen Und so koimi . es auch Wie gesagt Volks*! ück. So recht geschaffen für Konrad Ihreher. <l«-i den bekehrten Schmi«*<lemeist«-r mit allen seinen grossen Is-kannten .Mitteln gibt Herls-rt Paulmüller ist Onk«-l Theodor. Ein prachtvoller K«-rl. voller Gemüt uii«l Humoi der sich unbändig freut. «lass seine Prophezeiung in Erfüllung geht Paulmüller ist eine Kla**« für sieh Melitta Petri sab als Sonnenschein wieder reizend aus und spielte nett I:i kleineren Rollen b«-währen ihr«- «»ft gerühmten Vorzug. Maria Grimm- Einödshofer und L«-o Peukcrt. Sabine Impekoven holte sich als Dienst ntä«lch«m einen Special erfolg. Die Regit* hatt«- viele hübsche Einfälle. un«l si«- faml den rechten Unterschitsl zwischen «lern gediegenen Klein¬ bürgertum tuxl «ler leeren protzigen Phrasenhaftigkeit Dann folgte «las einaktige Lustspiel .Drei Käse hoch" (Nordische Film Go.). Knoppehen* Liebesaben teuer. Seine kleine gedrungene Figur spielt ihm zuerst einen Streich, «hum als-r weis* er drei Einbrecher zu er wischen und erringt »ich «lamit auch endlich «Le Zusage seines Cltefs, dessen blondes Töchterchen Eis«- als Frau heiiufiihren zu dürfen Also auch ein Dreikäsehoch kann Gr«>sses leisten. Man lachte uikI freute sieh. Argus. Der „Somme - Schlacht“- Film. Xun liaben wir das gewaltigste aller geschichtlichen l>okunientc gesehen, und bei der Erinnerung daran schau der ii wir noch zusammen Aber es beschleicht uns auch das Gefühl der Erhebung, und wenn wir sehen, was uns keine Ftxler «les Dichters schildern konnte, wenn wir mit eigenen Augen Zeugen werden all «ier Arb«-it, all des Mutes, untl all der Tapferkeit unserer braven Väter um! Brü«ler. dann durchzieht Stolz unsere Brust, dass wir Deutsche sind Eine einzige gross«- Anklage ist dieser Film, ein Sptt-gel, • ler unseren Feinden, «lie «li«*ses namenlose Elend über die Welt gebracht haben, noch lange vorgehalten werden soll Wird es möglich sein, auch nur annähernd zu schildern, was «l«-r Film z«-igt ? In drei umfangreichen Abteilungen gibt er uns die Wirklichkeit, «lie grausame furchtbar«- Wirk¬ lichkeit grcifliar nahe Zeigt mir ein einzig«-s Drama, das auch nur annähenul so erregend, m> spannend wirkt , das