Der Kinematograph (March 1917)

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Erscheint jeden Mittwoch. Düsseldorf, 7. März 1917. No. 532 Vaterländischer Filmdienst. Betrachtungen aus der Zeit. Yen Emil Perlmann. Einer der wenigen Filme, die von der gesamten Presse unseres Vaterlandes anerkennend gewürdigt worden sind, ist der kü.zlich herausgekomn.ene Film der „Somme- Sch lacht“. Selbst Gegner der Filmkunst, die bei jeglicher Gelegenheit dem Kino und seinen Erzeugnissen grössere und kleinere Rügen gern und ausgiebig erteilten, liessen sich zu der lobenden Aeusserung „Achtung vor dem Kino“ hinreissen, als sie über den gewaltigen Eindruck dieses Somme-Filmes berichteten. Dass die deutsche Filmindustrie mit diesem denk¬ würdigen, leben'Wahlen Filmbilde dem Vaterlanc.e treue Dienste lebtet, ist ebenso gewiss wie überhaupt die Mit¬ arbeit des Films im vaterländischen Interesse. „Der Kinematograph“ hat dies in der ersten Kriegsstunde eikannt, denn schon in unserer Nummer 397 vom 5. August 1914 schrieben wir u. a.. dass „Der Kinema¬ tograph“ auch während der Kriegszeit erscheinen wird, weil zweifellos die furchtbaren Ereignisse, deren Zeugen wir sind, auch im Film ihren historischen Schulderer finden werden — Neuheiten, deren rascheste Ankündigung er¬ forderlich ist. Eine kleine Rückschau, wie sehr wir von der ersten ernsten Kriegsstunde an bestrebt waren, die deutsche Filmindustrie und die militärischen sowie staatlichen Behörden auf den vaterländischen Filmdienst aufmerksam zu machen, sei uns daher in einem Augenblicke, da das gesamte deutsche Vaterland mit neuer Begeisterung, mit unerschütterlicher Zuversicht und mit grenzenloser Hin¬ gabe zu dem grossen Entschtidungskampfe sich rüstet, gestattet, vielleicht, dass dann der eine oder andere Vor¬ schlag, der bisher noch nicht zur Reife kommen konnte, nun zu vaterländischer Mitarbeit gedeiht und den Ruf der deutschen Filmindustiie weiterhin festigt. Gleichfalls in der ersten Kriegsnummer unseies Blattes wiesen wir darauf hin, dass in dem immer noch nicht be¬ endeten amerikanisch-mexikanischen Krieg der General¬ stab die Kontrolle der journalistischen und photographischen Korrespondenzen bis ins kleinste geregelt hat. Jedem Truppenteil war „ein offi zieller Photogra, h der Armee“ zugeteilt. Wir wussten auch zu melden dass die Italiener den Kriegsteilnehmern gefilmte Heimats- grüsse nach Tripolis sandten, gerade unser heutiges, den Feldkinos gewidmetes Heft begrüsst. dass auch die deutsche Filmindustrie von dem Wunsche beseelt war. durch das Filmband das Band zwischen Kriegsteilnehmer und Heimat zu festigen. Am 20. August 1914 wiesen wir darauf hin, dass die illustrierten Zeitungen und die Tages¬ blätter bereits „Illustrierte Kriegszeitungen“ herausgegeben haben und bemerkten: „Warum hat es die Kinoindustrie bisher unterlassen, ihren Abnehmern ebenfalls solche interessante Zeitdok u m ente in gefilm¬ ter Form zugänglich zu machen ?“ Und weiter heisst es: „Es ist schon früher des öfteren beklagt worden, dass die kine matographische Bericht erstatt ung in einer vom Ausland geprägten Schablone erstarrt sei. die in einem krassen Gegensatz zum deutschen Empfinden stehe. Die Kriegszeit hat die ausländischen Wochenschauen, wie so manches andere Ausländische weggefegt, aber die Kriegs¬ zeit gibt zugleich die allerbeste Gelegenheit, eine deutsche Reform der kinematographischen Journalistik anzubahnen ' Auch dieses ist inzwischen geschehen, die Firmen Messter und Eiko sind längst zur Ausgabe ihrer regel¬ mässigen Kriegs-Filmberichte gelangt und werden sicher¬ lich die Wochenschauen nach Friedensschluss in einer Weise ausbauen, dass wir nicht mehr nötig haben, die gefilmte Wochenweisheit vom Auslande uns aufbürden zu lassen. Ein Pionier auf diesem Gebiete ist auch die Express- Filmkompagnie in Freiburg, die, wie schon der Firmen¬ titel andeutet, Schnellberichte im Film herstellt. In Erinnerung an Sedan war es selbstverständlich, dass wir an die Spitze unserer Nummer vom 2. September 1914 einen Artikel „Der Kinematograph im Dienste des Heeres“ setzten, der in Anlehnung an gewisse Maßnahmen der Kriegs- und Marine-Ministerien anderer Länder allerlei Vorschläge der Heeresverwaltung unterbreitete. Ob und wie weit von jenen Stellen au«,