Der Kinematograph (March 1917)

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No. 632. Der Kinematograph — Düsseldorf. sachgeniäss aufgebaut. Glühbirnen und Drähte wurden aus Deutschland bezogen. f* Nach und nach wurde die innere Ausgestaltung des Zuschauerraumes vervollständigt. lhnvh einen zweiten geneigten Fussboden wurden die hinteren .Sitzplätze er¬ höht. Schemel und Bänke lieferte die Kavalleriekaserne in V.. Verdunkelungstuch die Xähstube in R.. Läufer die Beutesammelstelle der Et. M. V. Aus Trümmern wurde ein Balkongitter hervorgezogen, instand gesetzt, bronziert und mit Tuch bespannt. Hinter dem Gitter fand in einer Vertiefung das Klavier Aufstellung. Es war etwa 25 km weit transportiert worden, weil in ganz R. kein Instrument aufzutreiben war. Die IJingswände des Raumes wurden von unserem Landsturmmaler mit allerlei vaterländischen .Sprüchen geziert. Rollte d< eh nach einer Randl>emcrkung der Et.-Insp. der Pianist bei den Vorführungen nur patrio¬ tische Lieder spielen — — — — —. Die Firma Messter. Berlin, die in t'h. ein Kriegskino einriohtete, erklärte sich bereit, auch für R. Filme leih¬ weise abzugeben. Die Filmfolge wird Freitags gewechselt. Nur aus Industriokreisen sind wir durch die Firmen Krupp-Essen. Ehrhardt-Düsseldorf. Nitzache-Leipzig. Eme- mann-Dresden. Siemens & Halskc-Ni nuendanun Siemens & Schuckert-Berlin und Norddeutscher Lloyd unterstützt worden. Sie haben teils Diapositive, teils Filme geschickt. Zensuriert werden die Bilder durch den stellvertreten¬ den Generalstab in Berlin, der Zivilverwaltung 3. Armee und durch mich. Gerade bei der Etappe wird viel Kritik geübt ganz natürlich, denn bei den rückwärtigen For¬ mationen befinden sich bedeutend ältere Leute als bei der fechtenden Truppe. Filmzensur. Etappen-Injektion d. 3 Armee Zivil-Verwaltung Reg. 1 No. 1807. Dem Herrn Feuerwerksleutnant B. wird inliegend ein Programm des Kriegs-Kinos S. nach erfolgter Prüfung zurtickgesandt. Die Zivil -Verwaltung 3. als Prüfungs8tellc. Mit 1 Beilage. Uni. Unterschrift. F i 1 m z e a s u r. Lichtspiele S. Programm vom 12. 5. bis 18. 5. 16. 1. Das Barmädd. 2. Vor Taschendieben wird gewarnt. 3. Messfcer-Woche. 4. Montenegro. 5. Wenn die Liebe sich einmengt. Geprüft und freigegeben. Stempel. I 1919. Ausweis für Verwundete usw. Kriegslazarett S. Abtlg. Zitadelle. Ausweis! 53 Mann einschl. Unteroffiziere sind berechtigt, die Zitadelle zu verlassen, zwecks Teilnahme an der Kino¬ vorstellung für heute nachmittag. Führung: Utfzr. H. Abmarsch: 2.45 Uhr nachm. Stempel. Rückkehr: 5.15 nachm. Der Chefarzt. (gez.) Dr. C. . Oberstabsarzt. , . Lichtspiele sind täglich von 5 Uhr nachmittags bis 9 Ulir abends für alle Heeresangehörigen und Personen der Ziyilverwaltuiig geöffnet. Seit einigen Monaten haben auch die Bewohner die Erlaubnis, das Kino besuchen zu dürfen. Einmal wöchentlich ist für Offiziere und deren Stellvertreter eine Solidervorführung anberaumt. Für Ix-ichtvtTwumiete. Kranke und Genesende finden in jeder Wochezwefbissechsunentgeltliche Vorstellungen statt. I Ab und zu konzertiert eine recht gute Streichkapelle des hier untergebrachten Armierungsbataillons. Von Zeit zu Zeit werden Lichtbildervorträge gehalten oder bunte Abende veranstaltet. Bei solchen Gelegenheiten ist Eintrittsgeld nicht zu entrichten. Im allgemeinen erwecken die Vc rführungen grosse Zufriedenheit, wenngleich allen Lernten recht zu tun eine Unmöglichkeit ist und bleiben wird. Im Laufe des Jahres hat sich die Zahl der Kranken, Verwundeten und Genesenden, die das Kino unentgeltlich besuchen dürfen, auf rund 30 000 erhöht. Das Eintrittsgeld betrügt für Offiziere und deren Stellvertreter 30 Pfennig, für Mannschaften und Angehörige des Roten Kreuzes 10 Pfg., für Franzosen 40 Centimes = 32 Pfg. Die Gesamteinnahmc hat nach einjährigem Bestehen des Kinos die Höhe von ca. 26 000 Mk. erreicht. Die Ausgaben setzen sich neben den Ansehaffungs- kosteil der Vorführungsapparate aus Beträgen zusammen für a) das Leihen von Filmen, b) Arbeitslöhne für 1 Kassierer, 1 Vorführer, I Klavier¬ spieler (oder für die Kap« Ile), I Einlasspcsten und 1 Hilfsarbeiter, c) Arbeitslöhne für Scheuerfrauen, d) Instandhaltungen. Die (Jesamtausgabe betrug ca. 14 000 Mk., so dass ein Ueberschuss von ca. 12 000 Mk. erzielt wrurde. Vom Ueberschuss sind 5000 Mk. als Reservefonds bei einer Sparkasse niedergelegt. Die übrige Summe ist zu wohltätigen Zwecken der Kriegsbeschädigtenfürsoige ge¬ stiftet worden. Desgleichen wird der Reservefonds später dem Roten Kreuz überwiesen werden. Die Ausgaben wurden durch das liebenswürdige Ent- gegenkommen der Firma Gebr. Siemens, Berlin- Iäehtenau nicht unerheblich gemindert. Die Firma hat Projektions¬ kohlen stets unentgeltlich geliefert Ebenso war die Lie¬ ferung des elektrischen Stromes durch die Heeresverwaltung kostenlos. Die Kasse wird durch mich verwaltet und steht unter Oberaufsicht der Et.-Insp. 3. Der Kassierer hat über die Anzahl der empfangenen Karten zu quittieren und am folgenden Tape die Einnahme abzuliefem, die sofort gebucht und mit den Nam en« ! nt e r g e h ri ften des Verwalters und des Kassierers versehen wird. Ausgalxm unterliegen der Ge¬ nehmigung der Inspektion. Allmonatlich wird eüi Kassenabschluss mit Einnahme- uod Ausgabebelegen an die Et.-Insp. eingereieht und der Ueberschuss abgeliefert. Verwendung der Ueberschüsse zu wohltätigen Zwecken wird von mir vorgeschlagen und bedarf der Genehmigung der lnspektion. Die von der Firma H. Erneraann, Dresden-A„ ge¬ lieferte Vorführungseinrichtung hat sich glänzend bewährt und sehr viel zu dem erzielten günstigen Resultat bei¬ getragen. Nie sind grössere Störungen an der Maschine (Stahl- imperator) vorgekommen. Alle Teile haben richtig und zuverlässig gearbeitet. Bes«mders ist die Anordnung des Malteserkreuzes lobend hervorzuheben. Alle Bestellungen auf Zubehörteile usw. sind von der Firma stets pünktlich und rasch erledigt worden. Der Vorführerraum und alle elektrischen Leitungen sind unter meiner Aufsicht zwar fcldmässig, aber wenn es irgend angängig war. nach den Verbandsvorschriften deutscher Elektrotechniker eingerichtet bzw. gelegt worden. Ein Elektroingenieur hat mit mir gemeinsam die Ab¬ nahme der Einrichtungen bewirkt. Notausgänge und -beleuchtung, Feuerlöschgeräte und Aufsichtspersonal sind vorhanden. Für Frischluft sorgen zwei elektrische Ventilatoren.