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No. 53;:. l>er Kinetnatograph — Düsseldorf. Bekanntlich sind Seestücke ganz lM*soii«l«*rs schwierig anf- zunehmen. L'm so mehr erregt eben das. was hier photo¬ graphisch geleistet wird. Erstaunen. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn die Firma diesen Film ein photographisches Phänomen nennt. Auch die rein technische Zuriehtung des aufgenommenen Bildes verdient volles Lob. denn selten wohl hat geschickte und mit künstlerischem Ge¬ schmack helgerichtete Virage Verwendung gefunden. Kurz¬ um : Auch dieser amtliche Film wird ein Dokument von unendlichem Werte sein. Eine Reihe von Spielfilmen stehen wieder zur Kritik Da ist zuerst ..Das Z i r k u s m ä d e I“ (Berliner Film inanufukturV Es ist ein Lustspiel, geschrieben für Lisa Weise, den bekannten Star des Berliner Theaters' Die Vorzüge dieser Soubrette sind ihre Niedlichkeit, ihn Schalk¬ haftigkeit. ihr | eraönlicher Reiz. Und Allen diesen Vor¬ zügen wird der neue Film gerecht. Der (malt erhebt sich weit über das Niveau ähnlicher Stücke, er bringt Menschen mit menschlichen Konflikten. Der Inhal' ist f< lgender: In einer Villa w< hnt ein würdiges Ehepaar mit ihrem liebreizenden Töchterchen. Der H<*rr Prpr macht den Eindruck eines Prefess-tv Verkehr mit der Aussenwelt pflogt die Familie nicht. Ueher ihrem Tun und Treiben liegt ein Dunkel, man weiss nur. dass sie <‘inen grossen Teil des Jahres verreist ist. Auf einem Spazierritt lernt nun das Töchterchen einen eleganten jungen Mann kennen, fiel sich natürlich in das liebreizende Geschöpf Knall und Fall verlifht. Sie liebt ihn auch mit der bekannten Liehe auf «len ersten Bliek. Die Eltern wollen aber v< n der Ver¬ heiratung ihrer Tochter nichts wissen, denn «las wäre für sie eine gn sse geschäftliche Sehädigui g. Sk* sind nämlich Zirkuskünstler und treten alle «lrei gemeinsam auf. Nun winkt ihnen gerade wieder ein ausserordentlich günstiger Vertrag. und deshalb be« ik n sich die Eltern in das Engage¬ ment zu gehen. l>as Töchterchen ist liebeskrank und auch ihr Liebster leidet s«*hi\ Sein Vater, ein feudaler Witwer, ist eines Tages in «1er Residenz und besucht in Herrengesellschaft «len Zirkus. Da tritt jenes Mädel auf. Donnerwetter, «las ist etwas für s«*inen Geschmack. Aber er fällt gründlich ab. D< ch er lässt nicht 1« «-kor. er !>«■- stürmt «las Mädchen un«l macht ihr einen förmlichen Heiratsantrag. Ja. er tel« graphi«*rt seinem S« Im. «lass «‘r «Midlich die Einwilligung zur Heirat mit der ihm unbekann¬ ten Schönen gehen will, wenn der Schn zngibt. dass er. «ler Vater, sieh ebenfalls wieder verheiratet l)ei Sohn «•ist ihm s f< rt na«ii und nimmt v< n ihm am Aliend eine Einladung zum Zirkusbesuch an. Tableau' Der Vater v«*rzicht«*t und ans den b«-iden jungen Ixmten wird natür- lieh ein glückliches Paar. Der Film ist inhaltlich sehr filmgewcur’t g« mie-bt und fl« tt inszeniert. Es Hessen sioh vi ie Ein? lh'iten <’ r gelungenen Ref in anführeti. nicht zuletj t simt <s die Zirkuss~enen. die bc» nders wirken. Lisa Weise gibt mit dem ihr eigenen Charme «lic Titeln Ile, sie ist «ler Mittelpunkt, um den sich alles dreht. (’arl B< cker- s«ichs gibt in seiner eleganten Art «len Liebhaber, die b«>i«l<*n Vät«*r. «lie allen Aufgaben gestellt sind, fanden in «len Herren Ros«- und Sehleneek ausgez ichnet«- Vertreter. Der ganze Film gehört zu jenen liebenswürdigen Erschei¬ nungen. die man um keinen Pn-is missen möchte. Dem Publikum «ler ..Kammerliohtspiele“ gefiel der Film auch s«*hr gut. Aus <icms»lb«m Pr« gramrn ist «ler nervenkitzvlnde Film .N i h i I i t «• x p I o s i o n" (N< rdisch«- Film-Gr.). Eifersucht bringt hier einen v« mehmen He m «ler Gesell- * haft zu «im-r gemeinen Tat. Er stiehlt ein m Erfinder, «lern Bräutigam seiner Kusine die Formeln, «lie dieser für die Erfindung eines verte orond wirkenden Brennstoffes schriftlich festgelegt hat. Der Erfind-r kommt in einen schiefen Verlacht und wirrt s« gar in Untersuchungshaft eiMinmmen. Seine Unschuld stellt »ich bahl heraus. Der Dieb w-ird das Opfer der Explosion, und aus dtui Lieben- «len wird ein Paar. Den Erfinder gibt Valdemar Psilander mit der an ihm bekannten Vornehmheit und darstellerischen Ruhe. Auch dieses Mal nimmt seine Per¬ sönlichkeit vollkommen gefangen. Ebba Thomsen holt aus der kleinen Rolle der Braut hervor, was eben nur eine Vollblutkünstlerin hervorzuholen v«.-rmag. Der Film ist wie alle nordischen Filme, ausgezeichnet inszeniert, eine Prohesprengung und dann die grosse Explosion sind gut angelegt und vortrefflich gelungen. Augcnbl : cklich spielt r. an in den ..Kamn erlicht - spielen" Potsdamerplatz ein Detektivstück, das einen merkwürdigen Titel führ . Es heisst ..Der Hund mit dem Monokel". (Oliver-Film). Die Handlung hat sehr viel Unwahrscheinliches. Es ist doch sicherlich nicht gewöhnlich, wenn zwei Personen sich tot stellen, wenn si«* in einem unbewachten Augenblick verduften, um mehr jenseits vom Bösen als vom Guten eüi Leben voller Wonne und ohne Sorgen führen. Er ist ein Mann, «ler einen grossen Lotteriegewinn gema«-ht hat. dem ab«-r Gläubiger auf den Pelz nicken wegen einer Schuld, «lie er für einen Freund übernommen hat. sie ist eine Tänzerin, seine (Jeliebt«. Der Meisterdetektiv kommt durch einen Hund, der um «las eine Auge einen Kreis hatte, der wie ein Monokel aus¬ sah. und «ler bei einem Bran«i«- sein Leben «-inbiisst, auf dies«* verzwickte (Jeschichte, und es ist nun seines Amtes, die aufzudecken. Der Freund war zur Zeit na«-h Amerika gegangen, schickt das Geld und nun können die Tot¬ geglaubten plötzlich wieder leben. Max Lauda ist «ler Detektiv. Diese Feststellung genügt. Es ist höch¬ stens n«!«*h hinzuzufügen, «lass <*r au«-h dies«-!* Mal wieder Zylinder und Strohhut. Cutaway und Sakko endlich «las un vermeid liehe Monokel mit Würde ur.«l Grazie zu Hagen versteht. Die Regie von Felix Basch ist. wie immer, aus gezeichnet, sie Hess auch «lern Humor «lie Zügel. Unbändig gelacht wurde bei «lern Film ..Pa ule hei» im Liebesrausch“ (Olivcr-Film). Was heisst un bändig gelacht ? Gewiehert wurde. Heidemann betrunken ’ Und in «iiesem Zustand stellt <*r sieh d«*m ihm unbekannten zukünftigen Schwiegervater vor. um ihn für sieh zu ge¬ winnen. Heidemann stellt den Kanonen rausch drastisch und effektvoll dar. und ich wüsste kaum einen, «ler ihm da» alles mit soviel Liebenswürdigkeit narhmacluMi kamt. Er bracht«* all«* «liest* Torheiten. Missgriffe und was man sonst in jenem seligen Zustande, in dem man «lic ganze Welt umarmen möchte, vollführt, natürlich und doch so künstlerisch. Es war wirklich ein Kabinettstückchen. Ernster geht <*» in «lern neuen ..Henny Porten-Film ..Die Ehe der Luise Rohrbiir h“ (Messter-Film) zu. Die junge Frau schmachtet untei der brutalen Rück- sichtslosigk(*it ihres Mannes. «*in«*s reichen Fabrikbesitzers, gegen «leasen Herrs«*hsucht und Roh«*it sich auch seine Arbeiter auf lehnen. Un«l als die Frau ein«*s Tages vor dem Schaufenster «*incs Geschäftes wartet und ein Herr etwas zudringlich auf sie einsprieht. kommt R« hrbach hinzu und schlägt «len Menschen nieder. Er muss dafür ins (Jefängnis. «loch «lie Strafe wird durch das Eingreifen eines jungen Rechtsanwalts vermindert. Aus der Verehrung für diesen Mann wächst Lieb«* empor, unterscheidet <*r sich doch in seinem Charakter so sehr von jenem brutalen Menschen Und als Rohrbach die Strafe verhasst hat. muss er merken, «lass sich das Herz seiner Frau von ihm abgewandt hat. Sie geht aus dem Hause und die Scheidung wir«! oin- gereicht. Das Kind soll dem Vater gehören, und nur dann, wenn sie die Eh<‘ gebrochen hat. wenn sie sich für den schuldigen Teil erklärt, kann ihr «las Kind bleiben. Dann aber trifft sie eine Gefängnisstrafe. Di«* Lieb«* zu ihrem Kinde, das sie ni«-ht missen will, lässt sie fliese Strafe er¬ tragen. und das Glück vereint sie dann mit jenem Manne, de i ihr ganz«*s H«*rz gehört. Ein Henny Porten-Film. Man weis», was da« heisst. Wieder die liebende Frau, von dieser