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Der Kinematograph — Düsseldorf. Landschaftsnovellen im Film. Eine Anregung. No. 634. Der Mangel am Einakter einmal, und die Idee eints führenden Düsseldorfer Redakteurs zum andern, lassen mich felgende Anregungen auch jetzt zur Kriegszeit zu Papier bringen. Verschiedene Versuche auf unscrni Gebiete liegen allerdings schon vor, aber sie erscheinen mir teils in der Anlage zu gross, teils in der Durchführung zu sehr wissenschaftlich. Was heute hier entwickelt werden soll, ist der Gedanke. Spielfilme zu schaffen, kleine Dramen und Humoresken, die ganz unbewusst gleichzeitig Pro puguudahildcr sind für ganze Landschaften, als auch für einzelne besonders typische Objekte. Vielleicht verkleinert und kristallisiert das was der bekannte Marsfilm versucht hat. Ich wähle ein Beispiel. Eine Hochzeitsreise am Rhein in vier oder fünf unabhängigen einaktigen Lustspielen. Das erste spielt in Köln, vielleicht bei einem gn säen Fest im Gürzenich, abges hen vom sjK-ziellen Hinteigrund, darf es sich kaum von iigend einem der obligaten Lustspiele unterscheiden Trotzdem hätte z. B. der Verkehrsverein in der fraglichen Stadt an solchen Bildern ein Interesse, oder ein grosses Hotel würde zu den Aufnahmek* sten bei¬ tragen. wenn durch geschickte Aufnahme sein Nf me gr< s> und deutlich ein bis zweimal im Film erschiene. Das ist vom Standpunkt der ganzen Industrie nicht unerheblich, weil ja gerade die Einakter bis jetzt zu den unrentabelsten Dingen gehörten. Anklänge an die Volkssage. Ausnutzung Örtlichei typischer Feste, all das würden bei geschickter Ve» Wendung Motive sein, die neues Leben in die Kintönigkei' unserer heutigen kurzen Bilder brachten. Dass nebenher gleichzeitig reine Naturaufnahmen oder aktuelle Bilder entstünden, wäre für die Rentabilitätsberechnung auch weiter zu be¬ rücksichtigen. Der Kulturwert der Landschaftsnovcll.n im Filme ist auch nicht zu gering zu veranschlagen. Die Verwendung in Jugend Vorstellungen als eingekleidete belehrende Bilder zum Ersatz und zur Ergänzung der jetzt üblichen rein lehrhaften Filme* ist ebenfalls meines Erachtens ernsthaft zu überlegen. Heute, da man für alle mögliche und unmoglichc Rcklame soviel Geld ausgiht. da man besonders von l uter nehmen, die für unsem Plan in erster Linie in Krage hmi men, an allen Eicken und Enden Plakate und Prospekt¬ aller Arten sieht, die vielleicht gelesen und gesehen werden vielleicht auch nicht, heute dürfte man die Bedeutung der geschickten Reklame im Film, wie ihn die Landschafts noveUe bietet, schnell eins hen. denn den Film muss c n Millionen Leute bis zum Ende anscheu. die einen Pms|>ekt ungelesen oder halb durehgeseheu beiseite schieben der am Plakat achtlos verühergeheu. Zudem sind die Kosten, die Filmfabrik einerseits und der K- -teiizuschuss. den die* Beteiligten andererseit- a't r zuwenden hätten, so minimal im Verhältnis zur erzielten Wirkung, dass hier wirklich k-ine Hindernisse vorhanden sind. Im Gegenteil, eine geschäftstüchtige Filmfabrik. di< es versteht, die Interessent ieht*g zu bearbeiten, könnt« hier für den deutschen Markt < ie so dringend notwendigen billigen kleinen Bilder schaffen und sich dadurch wirklich für die Allgemeinheit verdien: machen. Ah«*« auch abgesehen von Verdienst Standpunkt müsst« die ganze Frage eine Fabrik mit künstlerischem und nationalen Ehrgeiz zum Experiment an regen Die Möglichkeiten «ier Lands«-hafts:iovelle im Film sin«l fast unbegrenzt, was hi«-r knapp angedeutet wurde, au* naheliegenden Gründen nur sehr knapp, lässt sieh weit ausbaueil in gesehäftlk-her und künstlerischer Beziehung. Die grossen ausländisch«-!! feindlichen Finnen haben vor dem Kriege nach «lies«-r Richtung hin in richtiger Erkenntnis der Situation schon allerhand Krf«>lge gehabt. Hoffentlk-h kommen «leutsche Guter nehmen innen jetzt zuvor, damit das Geld für deutsche Propaganda im ilcutschen Land auch in deutsche Taschen flii-sst. AI fr. Kosenthal. Unfälle bei Kinodarstellungen/) Von Dr. jur. Fritz Marcus, Essen. Dass der Kincdarsteller bei Einstudierung und Auf¬ führung eines Filmstückes denselben, wenn nicht noch grösseren Gefahren ausgesetzt ist wie «Ier im Theater auf t ratende Schauspieler, bedarf wo hl keiner weiteren Aus führüng. Dieselben Gründe, die für die besonders grosse l’nfallgefahr im Theater gelten«! gemacht werden, treffen auch auf die Kino«larstellung zu. Es sind dies nach einer Eingabe der Genossenschaft deutscher Bühm-nangehöriger an den Reichstag gelegentlich der Beratungen zur Reichs- versicherungsordnung beispielsweise: Versenkung. Drehbühne. Schnürboden. Soffitten. Flugmaschinen. Aufbauten. Leitern, Stiegen, Beleuch¬ tung, Umgehen mit feuergefährlichen Gegenständen. Ausgleiten. Abstürzen von Treppen, Podesten, Brücken. Galerien: Scheinkämpfe, bei denen «lio Verletzungsmög¬ lichkeit durch Schusswaffen, Säbel, Degen, Dolche usw. eine ganz erhebliche ist, zumal diese Bewegungen mit grosser Heftigkeit ausgeführt zu werden pflegen. M eiche Rechtsansprüche hat nun der bei einem solchen Unfall zu Schaden gekommene Kin«i«larsteller ? Es sollen hier nur die Schä«ien besprachen werden, tlie der Darsteller durah Körperverletzung. InvalKlität «sler Tod crlekh-t, während die Sachschäden (Vernichtung «1er Bekleidungs¬ stücke usw.) als weniger wichtig von d«-r Betrachtung aus- geschieden bleiben. IX-r Darsteller kann Schadenersatz von dem Unternehmer verlangen l auf Grund eines zwischen ihm un«l dem Unternehmer bestehentlen Rechtsverhältnisse«* 2. auf Grund einer ven «lern Unternehmer gegen ihn be¬ gangenen ..unerlaubten Handlung". Es wird hier zu¬ nächst nur der Fall betrachtet werden, dass der Unter¬ nehmer als Schadenersatzpflichtiger in Anspruch genommen wird. Unerörtert bleiben also d i «• Unfälle, die durch Ver schulden eines gleichzeitig an der Aufführung beteiligten anderen Darstellers verursacht sind. Aus einem derartigen Anlass kann der verletzte Künstler im allgemeinen nicht den Unternehmer in Anspruch nehmen, sondern «-r bleibt auf einen Schadenersatzanspruch gegenüber dem schuld haft handelnden anderen Darsteller beschränkt. I hi übrigens die Entstehung eines solchen Unfalls meist auf tiie mangel- *) Ein«- ausführliche Bearbeitung «l«*s Stoffe« mit Ang ab en von Schrifttum und Recht.-preehum; enthalt tles Verfums-rs ■*. hilft „Bulinouunfalle” (Theater \ er Lug Heukeshovcn, Stuttgart tl'IS).