Der Kinematograph (March 1917)

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No. M4. Rer Kinematograph — Düsseldorf. •■rat begonnen « t- r d « n , wenn zwei drittel (len in dem Kostenanschlag» v e r h n I n g t e n rangen »in d. Keils •• ehr Scliülerhou'-rare uii-ht eingehen. i>t Herr B. Kuük-tbllini verpflichtet, d is f. Iilend. Dritl-I der 1 lesellscImft vorzusehiessen. He.r . ist verpflichtet, die durch Herrn t'ollini fitr <lie Fil ri llen verpflieh- teten Schüler in gewissenlu ft*-r Weise t i izustudiereii. f 5- Hie 4 if e Ilsehaft i-t uuf unhe-ti ii" t< Zeit g«N«rbi< >s*eu. I >ie Külidigiue; der 4 le-oll schuft i-t nur mit r* Muss eines Keleu- ♦lerjahres luiter Eiiiliult uu>> einer \ iert«*ljährlichen Kim<iii.<>ngs- § «• Voll de i nun de > Vertrieb und der Ausbeutung der herzu- -teilenden Fil e wich Abcua sämtlicher * ö-scl iift • und Ferstel. Inngnkosteu verbleibenden Keiie-euiun erhält jeder dei lie.-ell- scluiftor ein Drittel während der Ke«t all ftetriebskapiud der • ienelLscliaft auf ein eicens zu dies« 1 > Zsm s • zu errichtenden Bankkonti bei der Heut sehen Bank einzuza'eeti ist. Für den Fall, dass noch eine dritte Person • I - Teilhu »t n it «iner Bar¬ einlage auf rnii i i*u wird, erliält jeder der (lesi 1 !!-clutfter nur ••in Vi«*rtel des Keine« 1 winn-. I »i*- Abrechnung erfolgt für jeden Fall se|>ar<it tuid zwar vierteljährlich. tssült« 1 «ler Verdienst aus eine • hergesteilten Fil t einen Betrag von Hüitvu-a-udiun;hundert M »rK für jeden 4iesell «•hafter abwerfen, so geht das Xit ativ und die Vrlieberrechte an diesem, falls dasselbe nicht verkauft worden ist, in dun Privateigentum des Herrn B. Collini über. I « 1 las bei der Auflösung des ViTtnigTii vorhandene tascll- scliaftsv«"r öcen wird gleich ■ ällig auf di« 4 iesellschafter ver¬ teilt. während «las Ei 1 -entu «i und die l'rhebems-hte au den Films auf Herrn B. Collini übergeht. f » lm St«- 1 ipelinteres.se wird der Wert dieses Vertrag«-* auf 24 RH) Mark f.-teesetzt. Ilen Stc opel des Vertrages tragen die Parteien zur Hälft« 1 . Erfüllungsort tuid tieriehtsstand für beide Teile ist Berlin Mitte. f 1«. Falls einer d»«r 4 ;**sellseliafter seinen Verpflichtung« 1 «» zuwid«T- I nudelt, ist er zur Zahliur; einer Konventionalstrafe von Fünf- iiundert M irk für jeden Fall der Zuwiderhandlung an die l iesell- schuft verpflichtet. Berlin, den II. Februar 1917. Ren Xanten des Regisseurs haben wir gestriclien. Rer Vertrag ist natürlich nicht zustande gekommen. Aber der Vertrag ist ein prachtvolles Dokument, Gehen wir ihn einmal durch. Schon gleich tler § 2 enthält eine Verpflieh tuug des Regisseurs, ilic ungehörig ist. weil sie die Seih stündigkeil desselben unterbindet. Kr soll Herrn Collini die Künstler zum Engagement verschlagen. Engagement - von Gctlinis Gnaden. Aber was s>. 11 dieser Pantgraph über¬ haupt. wo der Vertrag < en fatn> sen «t t hat. mul in dem <-* heisst, dass die v« n Herrn Collini für die Filmrolle» vet pflichtete» Schüler die R< Ten von dem Regisseur einstu iliert erhalten. Als • die Schüler! Rie armen Menschen kinder s< Uen das Kapital für die Filme des Herrn Rirekt« i-s hergebc»! Vi :i ihnen s 11 das ..Betriebskapital für die Her Stellung der Filme ..herangeschafft" werden". Und dann steht ja deutlich, dass sie für ilie Cebemahtue von Rollen ein Hone rar zahlen müssen. Immer ran. immer ran. hier werden Rollen meistbietend versteigert' Lebensmittel werden in Zahlung ge»< mmen' Ras ist das Unerhörte an drin Ver trage - ganz abgesehen, wie der Herr Rirektor für si h s« igt - dass hier Unwissende ausgebeutet werden so!!e:i, und mehr als alles andere noch beweist dieser Punkt, wie sehr gegen solche« Geschäftsgebaren Front gemacht .verden muss. Die §<j 7. K mul 10 des Mustervertrages sind uahrlii-h auch »»icht für Kluge gemacht, siezeigen aber deutle h genug das» Herr Collini sein Schäfchen ins Trockene zu bringen weias; wenigstens, dass er den Versuch dazu tuachr. Uebrigens sintl für die Gagen recht ansehnliche Summen ausgesetzt. Für Hauptrolle 1000 Mark. 20 bis 54t Mark für die übrigen Sol« rollen und 21 t Mark für die Stati-t« ■ Nur weiss man nicht genau, wer diese Gagen zahlen soll. Nach den Prinzipien des Vertrages doch w »hl die unerfahrenen jungen Mädchen uml Herren, die vielleicht schwer vr diente Gn sehen einer Sache opfern, die allerschärfst« 1 B« 1 b achtung verdient. Rie Branche aber sollte alles Mögliche tun, dass solche Unternehmungen von ihr femgehalten werden. Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. (Originalbericht.) Xur eine Separate« rführung gab es in dieser Woche, ihr Inhalt war belustigend, und ileshalh erinnert man sieh ihrer gern. Es handelt sieh um das dreiaktige Lustspiel ,,P rinz Waldemar «t n il Waldemar P r i u z", »las die ,,Za«iek Film-Gesellschaft“ einem geladenen Publi¬ kum im ..Mozartsaal“ verführen liess. Jenes alte Motiv ..ach ich möchte einmal gern so recht reich und mächtig sein“. Die Bühne hat ts oft verarbeitet, es sei nur erinnert an „Wenn ich König war". „Schluck und Jan”. Sie haben »ich alle mit diesem Thema 1>.-fasst, von Shakespeare an über Grillpar/4-i bis Gerhard Haupt mann unil Emil Pohl. Richtig, bei Emil Pi hl in seiner Volksposse „Der ver- w unschöne Prinz" ist der Held ja auch ein Schuster. Hier also ebenfalls, und hier heisst er Waldemar Prinz. Der Prinz Waldemar langweilt sk-h. k< mint zufällig bei «lern Häuschen vorbei, hinter ilessen Parterrefenster Meister Kniericni seines Amtes waltet und seiner Eva in Liebe gedenkt. Durchlaucht fällt das Schild auf, und ein lustiger Gedanke zieht durch seht Hirn. Er lässt dem jungen Burschen im Schl« sskeller reichlic h ve rsetzen und als dieser „voll" ist. der Bursche nämlich, ihn in prinzliche Kleider stecken unil ihn nach dem Erwachen aus dem M< rdsrausch behandeln wie einen richtiggehenden Vrinzen. Und nun kommt etwas, was diesen Inhalt von ähnlichen unterscheidet. Rer Schuster merkt, dass man sich mit ihm einen Ulk macht, er geht schlau auf di«- Geschichte ein und sorgt recht ansehnlich für seiin- Zukunft. Nachdem sich alles aufgeklärt hat, kann er au«-h sein Evchen hei¬ raten. zum A«rger des alten Schreibers, «ler ein Auge auf das hüb che Kind geworfen hat. - - Rer lustige In¬ halt wird durch recht übermütige Szenen in eie Wirklich¬ keit umgesetzt, und der Regisseur Emil A11 k*s hat sich die Benutzung der beschneiten hübsch wirkenden Land- sehaften für seine Zwecke nicht entgehen lassen. Nur sollten die hanilelnilen Per*' nett bei der Kälte* i-twas winter¬ licher angezogen sein. Es wäre schade, wenn sich das scheinbar sehr schöne Fräuiein < 'an la Toollc einen Schnupfen holen würde. l>ie jugendliche Künstlerin erscheint uür als Filmachauspielerin zum ersten Male. Sie hat natürliche Bewegungen und ausdrucksvolles Mienenspiel. Sie scheint eine sehr verwendbare Kraft. Ren Vogel schoss aber Max Gülstoiff als Schuster ob. Eine bedeutsame Leistung. Humor in Hülle und Fülle, manchmal das Groteske strei- fen«l, aber immer künstlerisch. Man hat das Verlangen, mehr solche Rollen von diesem Schauspieler zu sehen. Ren Prinzen, eine kleine Rolle, gab Bruno Kästner mit Eleganz. Rie Photographie ist gut. C. Paulus hat sie be¬ sorgt, und so steht nichts im Wege, dass der Film einem