Der Kinematograph (March 1917)

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Der Kinemstogrsph ■- Düsseldorf. No. W5. m: Neues vom Ausland naa Die A/S Xurdisk Film Co. in Kopenhagen luvt in Amster¬ dam. Singel 514, eine Filiale errichtet. K.fH. Die Lage der Wiener Kinohesitzer wird von Tilg /.u Tag trostloser. Dieser Tage sprach eine Deputation des Reiehsverbandes beim Statthalter vor, um Erleichterungen im Betrielie zu erbitten. Vor allem verlangen die Wiener Kinobesit/.er die Spielerlaubnis für alle Tage der Woche und nicht wie bisher die Einschränkung des Betriebes auf vier Tilge in der Woche, mit denen nicht einmal die Regie¬ spesen zu verdienen sind. ! ie Wiener Kinobesitzer haben aber leider in der Statthalterei wiederum keine be¬ stimmten Zusagen erhalten. Sie haben sich dem¬ zufolge mit einer Biits hrilt an den Kaiser gewendet und ein diesbezügliches Memorandum durch die Kabinetts¬ kanzlei überweisen lassen. Hoffentlich hat dieser letzte Schritt den entscheidenden Erfolg, denn es ist wirklich nicht einzusehen, warum gerade die Wiener Kinobesitzer am härtesten getroffen werden sollen. Kn|ienhii<:cn. Eine hübsche Schilderung vom Be¬ gräbnis Ps landers finden wir in einem Kopenhagener Brief der Kölnischen Volkszeitung. Kurt Freiherr von Reden schreibt da: ,.In einer dieser stürmischen Winternäehfe stark Waldemar Psilander. eüi gefeierter Kinoheld, auf der Höhe seiner Erfolge. Es ist gefährlich, j mg und hübsch zu sein und plötzlich von hundert Kronen auf zehn¬ tausend im Monat zu springen. Dafür bildet Psilander wieder einmal ein Beispiel. Er hat zu rasch gelebt, viel zu wenig schlafend, um sieh nur ja nichts vom Genuss des Daseins entgehen zu lassen. Aus dem Hotel am Rathaus¬ platze hat man ihn mm weggetragen zur stillen Kapelle in Taarbäk. l)er Friedhof liegt am Sund in einem wunder¬ vollen alten Buchenwald, in dem weisse Hirsche und Rehe gehegt werden und im Sommer viel Lel»en ist. letzt stand eine lange Reihe glänzend schwarzer Automobile vor der Kapelle im Schnee, und die Einsamkeit des Winterbildes war belebt von der grossen Gemeinde der Verehrer des Toten. Freunde gingen als Tnuiermarschälle. weis»? Stäbe mit lila Seidenbändem in Händen, vor dem veissen Sarge, der unter Flieder verschwand und von anderen Freunden getragen wurde. Man ist nicht gewöhnt, über t< ziellose Hemdbrüste gutgemachter Fräcke Tränen fliessen zu sehen: •lass auch viele Damen hier in schöne Pelze weinten, war ja weniger zu verwundern. Asta Nielsen huschte, noch graublasser als gewöhnlich, schattenhaft vorbei. In Berlin betrauert man Zeppelin, üi Kopenhagen — Waldemar Psilander! Das ist ein Unterschied, aber doch sieht man in beiden Städten schwarzumflorte Bilder in den Schau¬ fenstern. Glückliches Kopenhagen, du Stadt des Friedens, dass dich der Tod eines Kinohelden so berühren konnte!“ ar Petersburg. Wie die halboffizielle Petersburger Telegraphen-Agentur mittcilt. bereitet man schon Auf¬ nahmen von der russischen Revolution für die Kinos vor. Nachdem, was die Entente bisher auf dem Gebiet des Films geleistet hat, kamt einen dies neue Produkt ziemlich gleichgültig lassen. Wahrscheinlich eine Glorifizierung ohne jeden Wirklichkeitswert. Zick-Zack Eine Sammlung historischer Filme ist dieser Tage in Bremen gegründet worden. Einer Anregung der Kinokomrnissit.il des Goethebnndes in Bremen folgend, liat das bremische historische Museum die Gründung einer Sammlung von in Bremen mit¬ genommenen Kinohildern historischen Inhalts beschlossen, und die Vereinigten Theater (Lichtspiele) in Bremen haben bereitwilligst ein e ganze Reihe derartiger Filme als Grundstock für die Sammlung in anerkennenswerter Weise kostenlos zur Verfügung gestellt. Der wertvollste unter diesen Filmen ist ohne Zweifel der, der die An¬ kunft des H iniels-U-B totes „Deutschland“ bei der Rückkehr aus V a via i zeigt. Wir und die Feinde. Von besonderer Wichtigkeit ist der Eindruck • !.*- Erfolge- der neuen Kriegsanleihe an siet., daneben aber auch der Eindruck der gewunden Art, wie er zustande kommt bei bewundernswert tragfähiger Verfassung unseres Geldmarktes. Man lenke an die zweifelnden Worte, die der englische Schatzminister über unser weiteres Können vor kurzem sprach, dass das englische Volk seil 1 Jahren keine Kriegsanleihe melir hatte und Is-i so langer Schon zeit «1er jetzige Erfolg nicht überwältigen«! ist. vergegenwärtig» sich endlich die Wirkung einer glänzenden Z.ichnungsziffer in den Reihen der Feinde und der Neutralen. Dieser Eindruck wird um so gewaltiger sein, als Russland. Frankreich und Italien schon mit •len grössten Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Geld zu bescliaffen. von «iem unserem Vorgehen entspreclieislen. währuiigspolitrs-t einwandfreien Woge einer inneren Anleihe gar nicht zu reden, denn dieser hat sich für sie bei mehrmaligen Versuchen als kaum noch ganghar gezeigt. Es mag im übrigen vielen gegen die Natur gelten, dass uei Besprechung der Deckung des Geldbedarfs unseres Vaterlandes auch einige Worte über «iie rein geschäftliche Seit«, mit unter fliessen. Aher schliesslich ist «Icr Kauf von Wertpapieren eben auch ein Geschäft. «las rein nüchtern iilterlegt tunl nacheerechnet sein will. Und wir brauchen diese bedächtige Nachprüfung nicht zu scheuen: Zu dem hohen Zinsertrag tritt noch <l«>r Vort**il. «las- . 1 1.- Ausgabe unter dem Nennwerte erfolgt und hei den Scitatzaii wv.i - u n gen der weitere Vorteil, dass schon 101K die Verlosungen tnit reeht ansehnlichem Aufgeld beginnen. Seins 1 «1er kühlste Rechner wird nicht umhin können, zu «lern Zinsgeiitiss noch «len Nutzen hinzu zurechnen. der für die Allgemein! eit iut«l damit auch für ihn er fliesst, wenn die Ieti<lesvertaidigung »n wuchtigem Erfolg mul in der gesundesten Form das Geld erhäi*. dessen sie bedarf. Dass dies«. • /pferwilligkoi« mit derjenigen d*«r Kämpfer ilraussen nicht in einem Atem genannt wer«b*n «law', «las versteht sich v«>n selbst. alter immerhin mögen die. die nicht aus dem Rechnen Heraus- kommen, sich doch einmal die Frage verlegen. oh dann unsere Krieger Zinsen auf den Einsatz ilures Lettens und ihrer < iesundheit beanspruchen, l'nd wem ««s nicht ganz bequem liegt, «lass «r Mittel flüssig macht. «1er mag sich sagen, dass auch die Siege, iilter die er sich freut und die er fast wie sein gutes Recht von den kämpfen «U.n Heeren verlangt, wahrhaftig nicht ohne unvergleichlich grösser.- Opferwilbgkeit erstritten werden. Und «lie Siehertieit. Auch in dieser Hinsich» ist eine bedächtige Nachprüfung nicht zu scheuen Sehr im Gegenteil: Möchte doch endlich die Erkenn»tiis unserer finanziellen Unterlagen, auf denen fest un«! sicher «lie deutschen Kriegsanleihen ruhen. Allgemeinen: aller Volksgenossen — und des Auslan ie* werden! Wie fliese ehernen Unterlagen beschaffen sind (zu ihnen zählt übrigens deutscher Fleiss. deutscher Erftn «lungs- und Organisationsgeis» m.d das. was unsere Heere mit eisernem Ring von feindlichen' Gebieten umklammttrt halten tunl was ohne Gegenleistung nicht wieder frei werden wird), «las ist im einzelnen «larcestellt in belehrenden Aufsätzen, die jedermann überall leicht haben kann. WV« die Mittel für Kriegsanleihezeicliuung tind -bezahlun flüssig zu machen sind, das kommt auf «len einzelnen Fall an. Zunächst wird «1er entbehrliche Tr»il von Barmitteln. Rank- und Sparkassenguthaher. soweit und svhakl er von den Einlagestelleii flüssig gemacht worden kann, dafür zu verwendmi sein. Wer solche Mittel oder solche Guthaben im Augenblick nicht besitzt. wohl aber im Verlauf der nächsten'Monate Bareingänge hat. der kann von den sich weit in den Sommer .»rstreokenden Zahlfristen Ge¬ brauch machen. Und wer erst späterhin Einnahmen hat, die für den Unterhalt nicht unbedingt nötig sind. <l«»r wird sich Rechen schaft"darüber abzulegen hbaen. oh er nicht «lurch Verpfändung von Wertpapieren bei einer Reichs.larlolinsknsse .«ler anderen rmklanstelten vorher schon die erforderlichen Mittel flüssig machen kann, mit der Maßgabe. dass der aufzunehmende Vorschuss aus eben diesen "späteren Einnahmen seine Rückzahlung findet. Dass sich das deutsche Wirtscliaftslehen stark und gesund gehalten, dass die Geldmittel für die Kriegführung so reichlich.und währungspolitisch einwandfrei wie all «lie Male seither wied««r flüssig zu machen sein werden, dass die Sicherheit «ler Reichs anleihe über jeden Zweifel erhaben ist. «las verdanken wir den»sch«>r Tüchtigkeit, deutscher Opferwilligk.-rt. nicht zuletzt dem Heere und der Flotte. Die glänzenden Waffentaten in Ost und West, die kraftvollen, tatenfrnhen Vorstösse unserer Unter -Siebente, «lie Verhältnisse bei «len Feinden: «las unaufhörlich.- Steigen ihrer Kriegslasten, die Schwierigkeiten der Geldbeschaffung und r der Ernährung — England spürt jetzt schon w ie’Fr ankreich die Umkehrung des uns an g e’d r o h t e n H u n g e r k r i e g e s ! — die wertvollen Unter pfändeg in"den' mit eifern««n Klammem festgehaltenen feindlicher Gebieten, die in Frankreich zu den industriell wichtigsten, steiler lieh* leistungsfähigsten Stantsteilen gehören, all das gibt uns d e Zu v er sieht auf den endgültigen Sieg. Danken wir unseren Kämp¬ fern, indam'wir ihnen «lie Mittel "zur'Beendigung ihr. gom^umi freutiig in die Rand gaben. Es eigenen Beeten! AiA A