Der Kinematograph (April 1917)

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No. 636. Der Kinematograph — Düsseldorf. in die Hände der Schwarzen kommt, befreit sie ihn und flieht mit ihm, dem Liebesglücke'entgegen. Schöne Auf¬ nahmen erhöhen den Wert des Films. Zum Schlüsse meines dieewöchentUchen* Berichtes komme ich auf den in der vorigen Nummer schon erwähnten Deola-Film „Wenn d i e Lawine 1 stürzen“ nochmals zurück. Derlnhalt führt uns in das Hochgebirge. Dort wohnt ein Maler nüt seiner jungen hübschen Tochter. Sie soll den Forstaufseher heiraten, aber nichts zieht sie zu ihm. Ihr hat es jener Mann angetan. d?r da den Vater besuchte, der Schriftsteller aus der Großstadt, der so unglücklich verheiratet ist. Und als sie eines Tages durch den Schnee eine Wanderung mit ihm unternimmt, werden l>eide durch eine Lawine verschüttet. Eng aneinander geschmiegt, aber ohne das Geständnis der Liebe, sehen sie dem Tode ins Auge. In dem Augenblick der höchsten Gefahr werden sie gerettet. Er'meidet sie fortan, aber er kehrt wieder zu ihr zurück’und für immer werden sie ver¬ einigt.’ — Z — - Das Drama einer ehrlichen Liebe" mit jenem Ausgang." den inan* wünscht. Der« Film ist voller Geschehnisse echt'menschlichen Empfindens' und’geschickt aufgebaut. Hella* Mo ja" hat'wieder Gelegenheit/den ganzen Liebreiz* ilirerj Erscheinung’ zu* zeigen. sie^ beherrscht den Charakter der"Rolle’und; die* Situationen.*! Man wird den Film überall mit Vergnügen sehen, um'so mehr Otto Rippert wieder seiner grossen Regietechnik keine Zügel anzidegen nötig hatte. Die prachtvollen Aussenaufnahmen mit den herrlichen Schneelandschaften des Hochgebirges bereiten dem Auge eitel Freude. Argus. Die Geburtstagsfeier Generaldirektor Davidsons. ln unserer vorigen Nummer brachten wir eine Wür¬ digung seines Schaffens und seiner Bedeutung anlässlich des fünfzigsten Geburtstages de» (ieneraldiicktors der „Projektion»-Aktien-Gesellschaft Union". He rn Paul David¬ son. Wie zu erwarten war. wurden dem Gcburtstagskinde von allen Seiten grosse Ovationen daiuebracht. Schon in früher Stunde weckte ihn eine Militärkapelle durch einen musikalischen Morgengruss. und als Herr Davidson, iiber- ras-cht von dieser Aufmerksamkeit, ans Fenster trat, wurde er- gefilmt. Eine reizende Erinnerung. Dann er¬ schien das Direktorium der Firma, an der Spitze die Herren Krämer und Falk, und überbraehte seine Griisse und Glückwünsche. Den Höhepunkt erreichte jedoch die Feiei in «len Räumen der Firma selbst. Dort hatten sich durch die Künstlerhand Paul Lenia die Räume in einen Blumen hain verwandelt, und das gesamte Personal empfing seinen Chef. Herr Kurtz hielt eine sehwungv«ille Ansprache, in der er «lie Verdienste Paul Davidsons gebührend würdigte. Aus der Hede möchten wir folgende Sätze anführen. ..Heute nach fünfzehn Jahren rastloser erf« lggekrönter Arbeit haben Sie «lern Film einen hohen Rang in der deutschen Industrie geschaffen. Sie sind es gewesen, der «len Film aus seiner Schaubudenexistenz befreit und ihn in Prunk- paläste geführt hat. die heute zu den Sehenswürdigkeiten der Städte gehören. Das alles war nur einer Energie mögli«h «lie ausser gr«'ssziigigem Organisationstalent den angeborenen nicht erlernbaren Instinkt für «lie Forderungen der Gegen¬ wart besass, und stark genug war. ihren Willen sofort in «lie Tat umzusetzen. Aber heute stehen wir nicht nur vor dem geschmackvollen Kenner, «ler mit besonderer Stärke immer das Kirnstleris«-h«* im Film herausg«-fühlt hat. «ler grosse Opfer an seinen P!:»n gesetzt hat, «ler Kinematographie immer neue geistige Wert« 1 zuzuführen. l>er Weg von der Schaubude zum Lichtspielpalast ist ebenso wie der Weg vom Kol)>«>rbigen)nian zur künstlerisch dargesteilten l>ieh tuug der Weg Ihres Lebens. Un«l darum werden Sic tut«! Ihr Lebenswerk in der Geschichte eines unserer hoffnungs- vollsten Industriezweige unvergesslich sein. Nach Be¬ endigung «les grossen Bingens da draussen wird auch die Filmindustrie vor neue Probleme gestellt sein: Und aller Augen blicken auf den Mann an dem sie «len Grüntier «ler «leutsehen Kinoindustric verehren, mul der wie kein an «(«•rer geeignet ist. diese Probleme im grossen Stil ihrer Lösung entgegenzuführen." Die Rede seid« ss mit einem Hoch auf das Gebiirtstagskiiul. Die Schar der Gratulanten mehrte sich von Augenblick zu Augen¬ blick, uiul die prachtvollsten Blumenarrangements liefen ein. So sandten alle Vereinigungen der Fi!mbranche. atissoi dem zahlreiche führende Firmen duftende Grüsse. Prä«di tige (beschenke wurden Herrn Generakiirekter Davidson «largebnuht. Die Angestellten «ler Firma überreicht« 1 !! neben einem Album, «las die P< rtraits aller gesehäftliehen uu«l kiiiustleris« i hen Mitarbeiter «les grossen Unternehmens ent hält, eine Nachbildung «les Denkmals des Gr< ssen Kurfürsten ton S« i hlüter. ln-rgestellt in «ler Königlichen Porzellan Manufaktur. Generaldirektor Oliver widmete zwei k« *t bare chinesische Vasen, «ler Aufsichtsrat der Gesellschaft einen ]»ninkv«illen silbenien Leuchter. Die Firma Phili]>p & Pi-essburger in Wien verehrte ein Paar Manschetten knöpfe. Alle Fachzeitungen und viele Tageszeitungen hatten des Tages gedacht, un«l wie sehr die «»ffizielle Welt und besonders die Künstlerschaft es tat, spiegelte sich in den zahllos einlaufenden Telegrammen wieder. Zu den Gratulanten, «lie- auf diesem Wege ihre Glückwünsche aiis- sprachen. gelüiren: das Bulgarisch« 1 R< te Kreuz. Wien, das Polnische Hilfskomitee. Wien, «lie Fürstin Lubomirska. t.riifin Berchthold. «lie für die Krieggpatenschaft, Wien telegraphiert« 1 : ..Dem selbstlosen und e«llen Menschen, «lern genialen Verfasser unserer Propagamlaidee. sendet her/ liehste Glückwünsche.“ Von «len anderen Namen seien genannt: Oie Olsen. Hermann Sudermann. Gecrg Engel. Paul R« senhayn, Hans Hyan, Deutsch-G«-nuaii. Haus Brcnnert. f«*mer«lie Künstler Paul Wegener. Sybill Smolowa. CJertrud Hesterberg. Hermann Böttcher. Paul Diegclmann, Paul danniugs. Giilstorff und «lie Regisseure Felix BimwIi. Harry Fiel, (’arl Wilhelm und viele andere. Herr Geneml- «iirekter Davidson dankte mit siehtlieher Rührung für die ihm dargebrachten Aufmerksamkeiten, sie werden ihm bewiesen haben, welcher Verehrung und Anerkennung er sich erfreut. Wir wünschen, «lass er sich ihrer noch lange in bester Gesundheit erfreuen möge. V. J.