Der Kinematograph (April 1917)

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Kinobesitzer und Vorführer. Unser Appell ..Schaffet Vorführersehulen!‘ is: nicht in «lit* Wind»- verhallt: Hamburg win dein Berliner Bei¬ spiele folgen und auch eine Vorführerschule erlichten. 1 >amit dürfte vielleicht der Bann gehr chen seit und eine allgemeine Bewegung in dieser Frage Platz gre : fen. Die Organisationen « 1 er Theaterbeeitzer, die jetzt iihcrall eine regere Tätigkeit entfalten, sollten sich mit ganz '»esonderem Kifer und energisch dieser Aufgabe unterziehen, die ihre Früelite tragen wird. Sie bezieht sich auf das vitalste Interesse der Theaterbesitzer, «lie jetzt rlaran «lenken sollten, etwaigen behönllichen Maßnahmen und weiteren Beschränkungen «ler Behörden in dies«*r Hichturg bei Zeiten vorzubeugen. Der Theaterbesitzer «larf nie daran vergessen, dass die Feuersicherheit seines Etablissements der Polizei es zur Pflicht macht, darauf ihr Augenmerk zu richten, «lass nur fachkundige Personen zur Handhabung und Vorführung d«*s leicht entflammbaren Zellulohlfilins zugelassen werden. Wenn ein tückischer Zufall es herbeiführt, rlass der Film sich auf irgendeine Art entzündet, so muss der Verführende • Jeistesgegenwart bekunden, «lenn er trägt die Verant¬ wortung für die etwaigen Folgen. Aber dem Theater- besitzer kann durch einen Brand mehr oder min«ler be- deutender Schiulen entstehen. un«l unter Umständen kann ihn die Behörde mit zur Verantwortung ziehen. Es ist eine obrigkeitliche Vorsorge im,Interesse «ler öffentlichen Sicherheit, wenn «lie Vorschrift erlassen ward, «lass nur fachlich geprüfte Personen zu Filmvorführungen zugelassen werden «lürfen. Früher hat die Polizei selbst die Ausbildung von fachkundigem Vorführerpersonal geleitet, seitdem sich «ler Wert der Vorführerschule erwiesen hat, prüft sie nur. bzw. verteilt sie die Vorfiih rerbefahigungs.se hei ne auf Grund «ler Prüfung der von ihr «lamit betrauten Fachleute und einer gewissen praktischen Tätigkeit. Der Krieg entz«g einen grossen Teil erprobter, er¬ fahrener Vorführer ihrem Berufe; 1 ür diese galt es. Ersatz zu schaffen, da ist derzeit «ler erste Zw<*k «ler V« rführer- schulen. Die Behörden trugen den Kriegsverhältnissen Rechnung, sie kürzten die geforderte praktische Tätigkeit jener, die Vorführer werden wellen, auf «las möglichste Minimum ab. sie erteilten die Genehmigung, weibliche Vorführer auszubilden und einztistellen. Damit wurde amtlich anerkannt, «lass die Von ihrerschule sich bewähre. Aber andererseits durften die amtlichen Stellen «lie Beweg- grüiule «ler geschaffenen Vorschriften auch währen«! des Krieges nieiit ausser a«-ht lassen, un«l so hat denn «ler preu¬ ßische Minister «les Innern erst kürzlich Veranlassung genommen, «lie ihm unterstellten Regierungspräsidenten darauf aufmerksam zu machen, dass noch nicht in allen Bezirken Vorschriften bestehen, die eine Zulassung zu dem Berufe eines V«.rführers in «len Lichtbildtheatern von der Ablegung einer Retähigungsprüfung abhängig machen. Es ist daher mit Bestimmtheit zu erwarten, dass jetzt eine schärfen* Kontrolle einsetzen und auch in jenen Ge¬ bieten, wo dies bisher nicht der Fall war. eine iliesbeziigliche Vorschrift erlassen werden dürfte Wie s -11 nun die einzige «lerzeit bestehende Berliner Vcrführerschule im Stande sein, einem eventuellen Massenbedarfe entsprechen zu können '! Wohl s llen Besitzer eines Zeugnisses der Prü¬ flingsstelle des P< lizeipräsidenten in Berlin zur Ausübung ihres Berufes im ganzen preusaischen Staate zugelassen werden, aber nicht jeder kann sich eine Prüfung in Berlin leisten, un«l viele meiden gerade jetzt «lie Reichshaupt stadt, weil „es «la überhaupt nichts mehr zu essen gibt". Es müsste «laher gerade derzeit die Errichtung von Vorführer¬ schulen in «ler Provinz beschleunigt werden. Doch auch das weitere eigene Interesse der Lichtbild- thoaterbesitzer zwingt förmlich hierzu. Ein guter Vor¬ führer erleichtert ihm sehr «lie Konkurrenz, er schont die Filme, spart am Licht und h< lt bei den Vorführungen «lie denkbar besten Darbietungen heraus. Damit nun wirklich gute Verführer nicht stets in festen Händen seien, muss alles getan werden, um ihre Anzahl zu steigern. Es wird ferner jeder Kinobesitzer gut daran tun und gerne dem Vorführer, d« r ihm einerseits Kosten erspart und aiulererscits durch tadellose Darbietungen regeren Besuch un«l mithin erhöhte Einnahmen verschallt, einen höheren Lohn bewilligen.