Der Kinematograph (April 1917)

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No. 53» l>er Kim-mat ograph Düseeid.>rf Dennoch «eh» cs nicht an. dass kleinere Theater der Pr« vinz nur der Konkurrenz zuliebe eue Löhne bewilligen «lie der in Berlin zur polizeilichen Prüfung Zugela.ssem* hier als guten Lohn preisen hört. Entweder wird eine ijohndriieken* o«ler ein Veberbicten an Is»hn die Folge hiervon sein und gerade jene Kinobesitzer, die infolge etwaiger neuer Bestimmungen gepr üfte Vorführer suchen werden, müssten ausserordentlich hohen lsihn bewilligen, um «1er neuen Vorschrift gerecht zu werden. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse. wenn «lie Provinz Vorführer schulen hat deren örtliche Behörden «lie Prüfungen vor nehmen. Die dadurch sich selbst regelmlen Lohnverhäll nisse werden der Freizügigkeit guter Vorführer deshalb keinen Abbruch tun, aber den Theaterhesitzor dieser nicht ganz überliefern. Darum sollte das Hamburger Beispiel überall uacb- ahmeud wirken, die lr.teressente i haben aber zu berück sichtigen, «lass Eile hier nottut. X. Der Film im Dienst der amerikanischen Exportexpansion. ln Amerika ist ein eigenes Bureau ..Bureau ui Foreign an«l Domestic Commerce“, Sitz Washington, errichtet, «las sich lediglich für die Unterstützung «ler Exportbestrebungen einsetzt. Nicht nur durch eine gut eingeleitete Agitation im Auslande, sondern noch mehr durch entsprechende Belehrungen. Versenden von Druckachsen usf.. weiden «lic einheimischen Industriekreis«* auf die Mrighchkeiten. sich gut im Aussenhandel zu betätigen, hingewiesen. Die amerikanischen Handelsattaches in den Hauptstä«lten der südamerikanischen Republiken sind nun angewiesen, von einer neuen Art amerikanischer Wirtschaftsagitation Kennt¬ nis zu nehmen und entsprechende Vorschläge an die Heimats- behörden zu inachci*. Dis genannt«* Bureau hat nämlich von den grössten Fabriken in Amerika kirn*matographische Aufnahmen machen lassen uml stellt «lie Filme, natürlich gänzlich unentgeltlich, «len Handelsattaches zur Ver¬ fügung. welche dafür sorgen sollen, «lass diese Filme in das Prorgamm «ler hauptsächlichsten und führenden Kino¬ theater in Südamerika aufgeiiommen werden. Man ist i«i New York «ler Ansicht, «lass trotz aller Arbeit bisher in Latein-Amerika noch nicht «ler richtige Begriff für die Bedeutung und für das Emporblühcn «ler amerikanischen Industrie während des Krieges vorhanden ist Dadurch eben, dass man durch kirn mat »graphische Anschauung den sütlamerikanischcn Bevolkerungsschichten zeigen will, wie sehr «lie amerikanische Fabrikation in Artikeln aller Art vorgeschritten ist, will man gleichzeitig den Absatz, amerikanischer Produkte in «len siüiamerikanischen Re¬ publiken erleichtern. Es ist selbstverständlich, «lass der praktische amerika¬ nische Deist sich nicht damit zufrieden gibt, lediglich den eben bezeichnten Zwecken mit «ler Anfertigung und Ver¬ teilung von Filmen zu dienen. Mit dieser Filmaktion wird auch «ler Zweck verbunden, nicht nur die erwachsenen Kosten einzubringen, sondern auch weitere grosse finanziell e Krfolgc einzuheimsen. Das wird dadurch erreicht, dass «lic amerikanisch«*!« Fabrikanten und Expor t«*tir«* darauf hingewiesen wenlen. welch gute (Gelegenheit ihnen gegeben ist, durch diese gratis «len Südamerika machen Kinntheater besitzen! überlassenen Filme, Rcklaim- zwecke zu verfolgen. Denn nicht nur die Fabriken, welche «lurch ..ihr“ Kinnbild den südamerikanischen Zuschauern näher gebracht werden, haben «las Ri*cht. auf diesem Film Zusätze und Autklänuigeii bekannt zu geben. die sich als Reklame «iarstellen (und zwar gegen «*int- verhältnismässig kleine Gebühr), s«*ndem auch a n «I >• r «• Firmen können bei «lieser Gelegenheit jene Mitteilungen an die breite Oeffent liehkeit gelangen lassen, die ihner. nützlich erscheinen, aber gegen Gebühren, die w«*it höher sin«! als jene. welch«* die kinemat«graphisch dargestcllt«- amerikanisch«* Industrie stätten zu begleichen haben. Zwischen je einem „In dustriebild" wird ein Reklamebild <*ingesclinben un«l dafür muss natürlich mit Kü«*ksi«*ht auf ■.lie erwartete gute Wirkung entsprechend bezahlt werden. Wie verlautet, soll dieser Ge«iunk(‘ bereits zur Ausführung gelaugt sein, was nicht weiter zu verwundern ist. bei tb*r Neigung in Amerika, sich die Reklame in weitgehendster Weise nutzbur zu machen. Es sind hier also öffentlich-staatliche Interessrn mit solchen privater Natur gut vermischt, wobei noch der Vorteil für die Amerikaner heransspringt, dass die Kino besitzer für das Zeigen der Reklamchilder nichts Ix-zahlt erhalten, ein ..Entgegenkommen“, «las v««rlangt wird im Hinblick auf die unterhaltenden und belehrenilen Industrie filme, die völlig unentgeltlich heigegeben wenlen un«l mit Rücksicht auf die zartfühlend«* (Jcs«-häft.shamlhabting. «ler- zufolge in jetler Stadt nur j«* ein Theater mit diesen Gratis filmen ausgestattet winl. Auf «lies«* Weist* winl dein Kinobesitzer die so sehr ersehn*« und schmeichelhaft«* aber auch rentable Alleinuufführiiig gesichert. K u g e n L ö w i n g e r. Mimik und Physiognomik unserer Filmschauspieler Kritische Studie von Emil G <> b b e r s (Guberlo). I V. ]>ie in meiner letzten Abhandlung besprochenen Masken hatten selbstredend ein anderes Aussehen, wie solche, die wir bei Narrenfesten, zum Beispiel in München, Köln usw. zu sehen Gelegenheit hatten. JHe Alten konnten «len Larven solche Zi'ige geben, wie sie zu jeder Vorstellung und Rolle gebraucht wurden. Man war in dieser Kunst so w*eit, «lass die Masken als so vorzüglich genannt wurden, so dass sie „mit dem Autor zugleich reden“ konnten. Diese Masken bedeckten nicht nur das Gesicht, sondern den ganzen Kopf. •Schauspieler. Minien und ^Pantomimen verstanden siel« ausserordentlich auf ..die Kunst“, mit Händen und Füssen zu reiten. Diese Kunst der Pantomimen wurde von «len Römern auch ('hin «nennt und sie selbst t'himnimi genannt weil sie mit ihren Händen ua«*h gewissen Regeln und Ge setzen die Rede zu ersetzen wussten: «lie Mimen gingen mich «lariiber hinaus, indem sie bei gr« ssen Aufführungen «furch solche Bewegungen den Chor bzw. «len Inhalt des selben dem Publikum zu erklären wussten. Ein mir vor liegendes diesbezügliches (Jedicht eines römischen Schrift stellers lasse ich in freier Uebersetzung hier folgen, weil «*> *) Vergleiche die X« mmern 517 . 519 und 527 .