Der Kinematograph (April 1917)

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Der Kinematograpu — Düsseldorf. No. SSW. Ahnungslosen nieder. Nun endlich ist sie frei. Doch Lars ist nur verwundet, mühsam schleppt er sich in die festlich erleuchtete Villa des Malers und klagt Lona als Anstifterin jener Tat an. Heimlich entflieht sie. hinaus auf die Berge und macht durch den Sturz in die schaurige Tiefe ihrem jungen Leben ein Ende. Wenn auch der Inhalt recht viel von Räuber roinantik enthält, so ist ihm ohne Frage zuzugestehen, dass er mit grossem Geschick gearbeitet ist. und dass, man kann sogar von Raffinement sprechen. Wen düngen Vorkommen, auf die selbst der ausgeruhteste Kopf nicht so leicht verfällt. Die ganze Sache ist eben knallig, aber spannend und deshalb des Erfolges sicher. Künstlermilieu, die Liebe des Reichen zu dem armen Kinde aus dem Volke, Mord, nochmals Mord und Selbstmord, alles das sind Ingredienzen, die immer wieder wirken. Nun hat aber Richard Kiehberg durch eine in der Tat künstlerische Regie, die alle seine bisherigeil Arbeiten weit überholt, den Inhalt in den krassen Szenen geschickt gemildert. Er gab allen Bildern, ob es nun Massenszenen waren oder ob sie nur einzelne Personen zu bringen hatten, die rechte ansprechende Form. Besonders technisch aber ist der Film ausgezeichnet gelungen. Das gilt vor allem von den im dunklen Wald spielenden Szenen, wo eine zahl reiche Dienerschaft imter Fackelschein die en‘ flohen** Lona sucht. Das war ein Effekt von ausserordent lieber Grösse. Aber solcher gibt es in diesem Film noch eine ganze Reihe, und alles zusammengeuommen verdient der Film den reichen Beifall, den er in den verschiedenen „l'nion-Theatera“ täglich erringt. Nicht unwesentlich zu dem Erfolg trug die ausgezeich uete Darstellung bei. Voran Ellen Richter, < ine rassige Lona, die nicht nur dem ersten Gebot, schön auszu sehen, vollkommen nachkam, die auch mit Grösse spielte. Erich Kaiser-Titz war ein würdiger Andrea. Im „Mozartsaal" amüsiert man sich in dieser Woche ausgezeichnet. Wanda Treumann und Viggo Larsen treten in einem reizenden vieraktigen Lustspiel auf, das „Die Geschiedenen“ (Messter-Film). heisst und dessen Verfasser mau keusch verschweigt. Schade, denn er hat da eine flotte, lustige Sache ge schrieben. Sie verläuft so: Baron Axel hat sich von seiner Frau Marion scheiden lassen, dieweil er deren Verschwendungssucht nicht mit ansehen konnte. Jetzt ärgert er sich seines Schrittes, denn er liebt da> schöne Weib noch immer. Deshalb bezahlt er auch w eiter die noch so zahlreich einlaufenden Rechnungen für die verflossene gnädige Frau. Der geht es in punkto pecunia miserabel, und der G. V. (wie eine junge Dame in meiner Loge den Mann mit dem blauen Vogel, alias Gerichtsvollzieher, nannte), geht in ihrer Wohnung ein und aus. Wie ein guter alter, aber nicht lieber Verwandter. Doch das wird plötzlich anders Ein reicher Amerikaner, der ebenso mit Millionen bc gabt zu sein scheint, wie mit Phlegma, zahlt, und will sich damit das Herz der geschiedenen Frau erringen. Gott, ihr Herz. Das gehört ja eigentlich noch immer Axel. Alier es soll niemand wissen. Da kommt einei jener berühmten Zufälle zu Hilfe. Ein Onkel Axel* hat das Zeitliche gesegnet, und obwohl er wusste, da" die beiden geschieden sind, hat er ihnen sein Vermögen und sein Haus zur Hälfte jedem vermacht, unter der Bedingung, dass Marion die eine Seite des Hauses. Axel die andere bewohnt. Er hat nämlich ganz rieh tig kalkuliert, dass dadurch vielleicht doch eine An uäherung zwischen beiden, die er liebt, stattlinden wird. Und nun geht ein entzückendes Versteckspielen los. Sie quält ihn, er quält zurück. Er aber scheint Sieger zu bleiben. Und wi« Marion nun gar erfährt, was natürlich von der Gegenpartei eitel Theater ist. dass Axel wieder heiraten will, da kennt die Angst, den Mann, der ihr ja eigentlich garnicht mehr gehört, zu verlieren, keine Grenzen. Sie wird sogar Diener bei Axel, der sie selbstverständlich erkennt, und ihr noch eine ganze Zeitlang das Tragen von Männer kleidung verschreibt. Bis, 11a ja, bis der Vorhang sich über dem Versöhnungskuss schliesst. Womit für das Publikum schliesslich auch die Angelegenheit er ledigt ist;. Das Lustspiel ist erquickend, weil es uns in natürlichem Humor aus dem Ernst der Zeit und der üblichen Dramatik in eine sorg lose Sphäre entführt. Ohne Gewaltmittel, seihst die Verkleidung als Diener mag hingehen, mit echter Lustigkeit und Lehensfreudigkeit. Aber dann das Spiel. Es ist ja eine alte Erfahrung, dass man hangt, wenn Künstler, die man meist in ernsten Rollen zu sehen gewohnt ist, sich an die Darstellung lustiger Partien machen. Bei Wanda Treumaun und Viggo Larsen brauchte man weiter keine Angst zu haben. Der deutsche Vorführungsapparat CRnemnnn Stahlprojektor „IMPERATOR“ ist unübertoffen In diesem Apparat hat : Maschinentech *o vielen Oebieten deutscher Erfindergeist nd ;n Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorfühningsmaschinen in deutschen Lichtspiel - ■ verwenden. Verlangen Sie v neiijR.ömemflnnRQ.DResoeRi 56 >