Der Kinematograph (April 1917)

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No. Mi* Der Kinematograph — Düsseldorf die Musik die bei ihren Aufnahmen ertönt. Bald ist es Klavier, bald sind es Harnt« >niuitiklä:ige. dann aber auch Oetänge. die durch den Trichter einer Sprechmaschine erschallen. Man muss Henny Forten bei der Arbeit gesehen haben, um voll begreifen au können, wie ihr ganzes Sein sich ihrer Kunst hingibt Niemals -in (Gefühl, «lass hier Theater gespielt wird. Und in aller Rollen, seien sie nun sentimental, nn'igen sie dramatischen Hintergrund haben, oder aber von IVbermut sprudeln, immer ist die Künst¬ lerin natürlich und wahr Als ich sic fragte, welche Art von Rollen ihr eigentlich am besten liegen, da antwortete sie: ..Ich spiele alles gern Wenn ich eine oder zwei ernste Sachen gespielt habe, fühle ich das Bedürfnis nach einem lustigen Stück und umgekehrt ebenso." ..Aber, gnädige Krau." antwortete ich ihr. Sic sind in allen Arten gleich gut." Das wollte sie aber nicht hören ..Ich bin noch lange nicht auf der Höhe, fdauben Sie mir, ah bin mein schärfster Kritiker und ich finde, wenn ich einen neuen Film von mir zum ersten Male sehe tausend Fehler, und ich bin jedes¬ mal angenehm enttäuscht, wenn dann bei der Urauffüh rung das Publikum dem neuen Film einen giossen Krfolg bereitet." Uraufführung! Wer einer solchen 1111 Berliner ..Mozart¬ saal" in Anwesenheit der Künstlerin nicht beigewohnt hat. kann sich in der Tat keinen Begriff machen von den Hul¬ digungen. die man Hemm Porten da entgegenbringt. Der Riesensaal ist übertiillt. Noch ist die Loge, in «1er sie zu sitzen pflegt, leer, aber mit einem Male braust ein Beifalls- klatachen durch das Haus. Henny P< rten in ihrer strahlen- «len Schönheit neigt, bezaubernd lächelnd, immer wieder und wiisler dankend «len Kopf i üt den. herrlichsten Blond haar. Das Publikum gibt nicht Ruhe, nach jedem Akt dieselben Ovationen, und glücklich, wer einen Blick aus «liegen seelenvollen Augen erhascht. Und gar erst, wer die Hand «ler Künstlerin erwischen durfte, wenn sie im Triumph das Theater verlässt Rlunn-n werden ihr gestreut. Das sind Festtag«; für das Publikum. Hat jener Weise nicht recht, wenn er sagt: Der Künstler und das Publikum sind auf einander angewiesen, ein' ist «lie Krgänzung des anderen. Und will der Künstler wirken, so kann er es nur mit den Mitteln, «lie sein Publikum versteht auf den Wegen, «lie es ihm nachgehen kam;' Für Henny Porten sind solche Abende Stunden höch- s er seelischer Erregung. Und doch spricht sie mit Stolz von diesen Momenten. Aber mit Tränen füllen sich ihre Augen, wenn sic erzählt, von all den Hunderten und aber Hun«lerten von Briefen, die sie aus dem Felde erhält, welche Liebe und welche Verehrung ihr <la entgegentrcten. wie der (iebilfiete in w«jhlgef«»rmten Sätz«-n ihr seinen Dank «lar¬ bringt, aber wie auch «ler schlichte Mann aus dem Volk«' in seiner Art ihr huldigt. Und an diesen Huldigungen soll ihr ganzes Publikum, «las sie selbst ja so von Herzen liebt, teUnehmeu. Henny Porten will nämlich diese Zuschriften in einem Heftchen zum Beeten «les Roten Kreuz veröffent¬ lichen. J Das Filnispielen ist nur eine Seite ihrer grossen Kunst¬ begabung. Sicherlich wild man Henny Porten auch einmal auf der Spreehbühnc begegnen. Ich hoffe, keine allzu gross«' Indiskretion zu begehen, wenn ich sage, dass die Spreehbühnc auch einen Teil ihrer Sehnsucht bedeutet. Die Varietebühne je«loch wird sie niemals betreten, und dem Film wird sie immer treu bleiben Henny Porten ist «lurch uuii durch Künstlerin. Von jenem Schlag, «ler alles kann. Wie herrlich sind «lie Abende, wenn sie in Freundes kreise ungebunden sich geben kann. Da singt sie auch mit wohltimbricrter Stimme, und sie entzückt, gleichviel ob sie Chanson«, ob italiemsche Volkslieder. t>b schwermütige böhmische Weisen, ob - entschuldigen Sie, verehrte, gnädige Frau - Berliner Gassenhauer, und tliese gerade mit ganz besomlerer Meisterschaft zum Vortrag bringt, ihren Zuhörerkreis und begeistert ihn zu aufrichtigen Huldigungen, ln solchen Stunden offenbart sieh auch «lei herrlichste Mens«'h. «lie «-«leiste Tochter die ehrlichste Freundin 51 Freu«le zu verbreiten, ist Henny Porten« Beruf. un«l ich wüsste keine Künstlerin, auf die Schüler*- Sah ..All«- Kunst ist «ler Freude gewidmet, und es gibt keine höhere und keine ernsthaftere Aufgabe, als die Menschen zu b«- glück«'ii“ besser un«l wiinligcr anzuwenden wäre als auf sie, ftOKMOll Aus der Prax is iEflgKfl - ss. Berlin. Für «lie sechste Kriegs»! leihe sind aus «lein Kn-ise der Mitglieder des Vereins «ler Licht bil< l-Theaterbcsitzer Gross-Berlin und Provinz Brandenburg E. V.“ un«l vom Verein selbst 700 00*; Mark gezeichnet worden Herr Julius Lach mann schekiet am I. Mai aus «ler Direktion «les ..Marmorhaus“ aus. W a n d a Treu in a n n hat ihren Vertrag mit «lei Messter-Film-Gesellschaft gelöst Eine neue Wanda Treumann-Serie wird bei «ler Treu mann Larsen-Film Gesellschaft" erscheinen. Der bekannt«- Opernsänger. Kgl. preussisrher Kammer sänger Julius L i e b a n hat einen Filii verfasst. «l«-r unter seiner Regie und in seiner Verkörperung «ler Haupt rolle von der ..Universal Film ('«>.“. Inhaber \lfre«l Barucli mitgenommen wurde, ln grösseren Rollen wirken noch mit Madelaine Lieban und Ludwig Trautmann Bei «ler ..Berliner F i 1 nt M a u u f a k t u r" i t soeben d«-r neueste „Friedrich Zein ick Film" fertiggestellt worden. Der Film ist nach «ler Novelle Kail Hauptnianns ..Franz Popyels Jugend“ von E. A Dupoiit verfasst. Ausser Friedrich Zelnick wirken nuch mit Frieda Richunl- Margarete Seezen. Grete Weixler Ferdinand Bonn Han v Berber und Franz Ramharti-r. Die Regie hat Heg«; Z«-\n geführt In einer grossen Ballettszene wirkt der bekannte polnische Tänzer Glassar <>w mit. Aus dem Betrieb «ler ..X a t i o n a 1 - F i I m Ge seilst-haf t“ ist folgendes zu berichten : Ferdinand Bonn wurde als Darsteller für eine Reihe von Detektivfilincii verpflichtet. Die Aufnahmen hierzu beginnen sofort Edith Meller, «ler neue Stern der Firma, «lie die weiblich« Hauptrollen in den nat;h den Romanen der Marlitt iiikI Courths-Mahlers verfassten Filmen spielen wird. wohnte kürzlich auf Einladung «les General- Indenta 11 ten an den Htifthcatern von Darmstadt und Coburg «len Vorführungen eines ihrer Filme bei. Die junge Künstlerin war Gegenstand lebhaftester Ovationen «les aus\ erkauften Hauses, an denen sich die Fürstlichkeiten beider Höfe beteiligten. Wir erfahren, dass die «lurch «lie Beck-Film Aktiengesellschaft bewirkten Auf nah nun der Lichtspieloper ..Cavalleria i usticana" ausserordentlich g«*- luiigen sin«!. Die Erstaufführung findet demnächst statt Wie die ..Deutsche Lichtspiel-Opern-Gesellschaft m. b. H. uns mitteüt, ist die Nachfrage eine ausserordentlich reg« was ja schon dadurch erklärlich ist. als seit Beginn <l«'s Krü¬ ge« diese berühmt«' Oper auf keiner deutschen Opembühm gegeben wurde. Wir werden auf diese dritte Lichtspielopci «leren Gastspielvertrieb durch «lie ..Deutsche Lichtspiel Opern-Gesellschaft m. b. H.“ und durch die ..West deutsche Lichtspiel-Opem-Gesellsehaft m. b.H." stattfindet baldigst eingehend zurückkoinmen. Die Firma „Monopofilm-Vertriebs-Ge Seilschaft in. b. H., Ha ne wacker & Scheler' hat das Monopol der ..Eichberg-Serie 1917/1918“ für Berlin Brandenburg. Ost- und Westpreussen, Posen. Pommern Schlesien, Königreich uml Provinz Sachsen, Thüringische «Staaten um! Anhalt erworben. Den ersten Film dieser Serie, nämlich ..DasBacthanal des Todes“ unterziehen wir in «litwei Nummer an anderer Stelle einer eingehemlen