Der Kinematograph (August 1917)

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Der Kinematograph — Dässeldorf. No. 564. Man hat seitdem von «1er S;whe nk-hts mehr gehört, ohne sieh Meiter «larnln'r zu u'uiulerii. Es gah und gibt 'wahrlieh Wk-litigere.-' zu erledigen. I Jetzt lu'irt man. ihis.s die Kunzes-sionierung «1er Kiiio- theater in Eähle i-rf« Igeii .soll. Es soll n i e h t «lie X«iv«*lle zur (■euerlKs.rdnung von I!*l4. von «h*r «lie Kinokonzes.sio nieriing ein Teil s**in s illte. verab.si-hitslet \v«*nlen. somlern n ii r «In- Konzessionierung «ler Kinotheater. I Ke Konzt^sioiiieriiiig «ler Kinolheater muss also nk-ht nur als sehr e r w ü n s ■■ h t . son<h-rn aiieh als a u s s <> r o r «1 e n t I i <• li dring «• n «1 «Taeht«*! wei-<h*n. .Man sollte m«-inen. ihi.ss mir «lie an «h-i Konz«‘s.sionierung iigeii«! wie lM‘teiligt«‘n Benifs-stämle «lafür in Hetr.wht ki.mmen könnten, «la-ss ihn* \\ iiiimdw auf Kiiifüliriing «ler Konzessiovieriiiig iilMT/«Mig«-nd und zwingend sei«*ii. iiihI «lass ein«' gewis.s«' KiU- gels.ten sei. diesen \\'ün.s«hen Kr füüniig zu gelM-n. Zumal in In-ntiger Zeit, wo wirklieh nur lKiiigeiu'«-s iin«l \\ i« litig«*s \oii der < a-setzgebnng «•rhsligt wenleii kann. IKe Filmfabril>anten un«l «lie Filmverh-iln-r k«'tnn(‘n «•in liiteres.s»- an «ler Konz«-s.sionienmg nieht halH'ii. Si«- klagen zwar ab und zu üIm-i' die Zuverlässigkeit der Kino- theaterlK-sitzer in finanzieller lt«v.iehuiig. .Aln-r ein In- leies.s«‘ an il«-r Eii.si-bränkung «U-r Zahl d«-r Kinoilieat«-r hallen «lk*si* Kn-is«- keinesfalls. Im (k-genteil. Xnn hört man */.war aus Zeituegsmehlnngen. «lass ein llauptgrun«! für «lie K« nz«‘S.sionieriing «ler s«‘i. «liwss di«* dent,s«-b«‘ Film- iiulu.strie au«-h luwli dem Kriege vor <1 «• r l' -ber- s «• h w e m ni u n g mit A ii s I a n d s f i I m o n ge- s «■ h ii t z t wer «len soll. un«l «lass di«* «le'itselu*n Kim.theater in ihrer K e n t a b i I i t ä t gesk ln rt w»*nh*n s* Ile. .Man hört aneh. «la.ss ein«* starke Vermeh¬ rung «ler Kinotheat«*r eintret**ii soll. «la.ss aueh in kl«*iiH len Orten Kinemat«igraph«*nth«*at«*r erri«htel werd«Mi sollt‘n. und «la.ss «lureh «lie Konz« askniierung «h*r Kiiu,tk«*«i‘«*r «l«*n zahlrek-lum K r i e g s i n v a 1 i «I e n «*im* in*in* K.xist«*nz «*rs«hl«.ss«*n wenlen s;)ll. .Alle «liese (h'rik hte. «lie umhersehwirnm. siiul in .sieh zu wkl«*rspruehsvoll. als «lass man ernsthaft sk n mit ihnen lM*las.sen müs.ste. \>'ie man «li*n d«*ntseh«*n .Markt dun*h Konzessionierung «ler Kin«.theat«*r v< r «ler r«*liers« hweni- nning mit Auslan«l.sfilnM*n s«*hützen will, ist iinerfi '.dlk*h. Man könnte sieh allenfalls (*tw'as il«*nken. wenn man hört«*. ila.ss der Zoll lK*i einzufühiemlen aiislän«iis«*hen Filmen «*in sehr h«iher wenlen soll. Eine Konzes.si«ink‘ning «ler Kim.theater. «lie «lie (1 e w e r b e f r e i h e i t unberührt läs.st. kann Ergebniss«* «li«*s<*r Art unmöglieh hab«*n. liass man Kri«*gsijivaliden ««in«* n«*u«* K.xisU'iiz ers«*hlies,sen will, hört siirh re« lit s«*hön an. Will man den Kri««gsinvali«len \ erbieten, gute ausländi.s«*he Filme zu spielen ? Auf- lag«*n «li«*ser Art wünlen in b e «1 e n k I i c h s t e r Meise in «lie (Jewerbefreiheit eingrei- f e n. (h*ra«le die Kj'iegsinvali«l«‘n wünlen sieh vor solch einem (i«*s«*henke IxHlanken. «lass sie konkurrenz¬ unfähig machen müsste. |Sieht man also v«m all «li«?sen (lerüchten ab. weil die (Jerüchte mit der (Jewerbefreiheit. nicht aber mit «ler K«inzessionierung zu tun haben, .<«o wird man sagen müssen, dass Filmfabrikanten und -Verleiher an einer Konzessirinierung der Kinotheater kein Interesse haben können. IWe K«>nz«*ssi«mierung ist eine Erschwerung des (lewerbebctrielies «nler «les (k*werbebeginnes. Filmfabrikanten un«l Filmverlether können aber an einer Ersc’hwerung d«?s (lewerbes un«l an einer Einschränkung «ler Zahl «ler Kino- t h e a t e r kein Interesse haben. Es köiuien also nur die Kinotheater besitzer in Frage k«immen, «lie die Konzessi«>niening so lebhaft wünschen, «lass man sich genötigt seh«‘n müsst«*, iliren \Vuns«*h jetzt zu erfüllen. Das ist ab«*r gewiss nicht der Fall. Cewias winl eüie Anzahl kiirz8i«*htiger Kin«itheiiterb«*sitzer vorhaiulen sein, «lie sicii ein«* regsame, llei.ssige und ges« hniack* o!1*j Konkurrenz gern auf «lie>e.n Wege vom Hals«* halten will. Es mag auch zugtrgeben w«*nleii, dass maiiehe Kinotheaterliesitzer erhoffen. «la.*«> d«in*h «lie Konzt*ssionk*rung zweifelhaft«* Eie m e n t e vom Stamh? «ler Kinotheaf«*rl>«'.sitz*T fern g e h a I t «* 11 wenlen. W«*r <leutli<*h sieht, winl sich ilunli «lerartige vorg«*s«*hützte .Motiv«* nicht lK*irren la-i.-s-n. Hinter all den schönen Wirten grinst Koiikurn-nzneid und Smht. si«*h unlM*«|ueme .Mitln-werlier vom Hals«* zu halten. Auf «lenvrtige uniniMlorne züiiftl«*ri.s«-h«* Tendenzen winl man hoffentlich nicht «*ingeh«*n. .Man bmiH-lit nur «laran zu d«*nk«*n. «lass «*in wi«*htig«*r Teil «i«*s Konz«*s.sioiis- g«*4lanken.s «Ii«* K e «1 ü r f n i s f r a g e ist un«l «lass die |■{«slürfni.sf^^g«* in «l«*r gl«*ii*h«*n WVise von V«*rwaltiings lK*li<'»n|en gel«'lst w«*nlen w iml«*. wie «li«*s lH*i d«*in Vari«*t«'*- lhi*at«*r leülcr «l«*r h'all ist. Die unglaublichst«*ii Ding«* siml im Viiri«'*l«’*gewerls* «iuit-h «lie B«*«lürfni.sfnig«* vorg« komm«*n. Z«««*ckmä.ssig(* uii«l aussi«*htsvoll«* (fründung(*ii sind im \'ari«*t«*g«*w«*rls* an «ler B«slürfnisfrage g«*s«heit«i*t. W«-il am Oranienburger T«ir in Berlii, eiiH* gnis.s<* .Anzalil von Tiiigel-Tang«*lii lM>stan«len. könnt«* «*in«* miMli*rne un*! grus.-.- zügige V.iri«*t«^rün«lung in «ler unt«*r«*n Fri«slriclistrasse nicht «*rfolg«*n. w«*il «las H«*<lürfnis -.'«shs-kl war. Si lange die Ihsiürtnisfnig«* lt«*staii<lti*il «Dr Konz«*s.sioiii«*rungsfr:kge ist. winl «ler sich zu «*iiier K**fürwortung «ler Kon>;«*ssiie nicrung ni«*ht t*nts«*hli«*ss«*n. «ler das ganz«* lz*iil «l**r Ke «lürfni.sfragc itn \'ari«*t«*gewerl»e pi-aktis«*h diin*herl«*bl hat. Das ist alx*r nur ein Teil «l<*r lt«sl«*nk«*ii gegen d«*n Koir/*.*ssi«ini«*ningsg<nlankeii. Die an«l«*ren <irün«l«* gegen «lie Konz«*ssiuni«*riing (*i'g«*b**n sich daraus, «lass, wo ein * Konz«*ssionierung Iwsteht. auch «*!■><* K n t z i e h u n g «I e i* K o n z e s s i ■> ii mög¬ lich s«*üi muss. Es sei ohiw* weit«*res zug«*g«*lH*n : Oit genug w'ins«*ht«* man «*s dt*ni «*in«*Ti is.«*r aiHien*n Kiiiols*.-.it/.«*r. «l.i.*^s «*r s«*in«* Hidl«*n zwangswcis«* sciüit*ss«*n iiiiLs.st4*. .VIht «* s ist imm«*r n«.ch lM*ss«*r. «la.ss «ias eine «sler aiulere .schl«s*ht gid«*iU*t«* Kinoth««at«*r pa.s.siert. ds «la.*ss si>h d«*r ganze Stanil «Ii«* Zn«*htrutc aufbünl<*t. «lass «rs Mitgli«* lern des Stan«l«*s g«*;-«*nül»«*r zur Entzieh«.ng «ler K< nz«*ssion l■onlnlt. Zum min«i«*st«*n müssten «li«* Oriuiile. aus d«‘ii«*n «‘in Ent zi«*hungsverfahren m«'>gli«*h ist. z w e i f <* I s f r e i gesetz¬ lich statuiert w«*i«l«*n. All«* kaut.s«*hukartigen Fi rinuli«*niiigen müsst«*!« mit allem Na«h<lriick .«ligelehnt w«*rd«*n. Die B e «i ii r f n i s f r a g e u n «l «l i «* .M ö g I i «• h k «• i t «les E II t z i e h u n g s *.- e r f a Ii r e II s sin*l zwei s«» g«*wi«*htig«* Orüiiil«* g«^en «l«*n Konz«*ssionierungsg(sl;inken. «lass man «l«*n Staiulpunkt d«*r Kinoth«*aterl»«*sitzer arg verkennen müsste. w«*iin man lH*haupt«*n wi llt«*. dass die einsichtigen un«l verstäii«lig«*i. Kinoth«‘ati*rlM‘silz<*r eine K«)nzessioni«*rung wünschen. Da muss als«) der Wunsch n.u*h «ler Kon7.«*ssi inirung aiulerswo. ausserhalb «ler beteiligten Kr«*ise li(«g«‘n. Ist es ein Zufall, «lass am 7. März I9IT «ler natioiial- lib«*ral«* Keichstagsabgeordnete Pastor Mey«»r-H«*rfonl «len .Antrag auf Einführung «ler K«>nzessionierungspiliclit tür «lie Kimithcater eingebracht liat ? Muss es iü«*ht miss¬ trauisch stimmen, dass der Reichstag lM*i «ler B«*ratung «les (k^tzt*s ausgeschaltet , ja. «lass «*iii (k*setz gar nicht geplant ist? I>ass man ilie Kim th(*aterkuiuKissi«>n im Wege «ler Veronlnung durchdrücken will? Der $ S «les Erinä«*htiguiigsg«*setzc-- v«)m 4. August lttl4 lautet: fK*r Kumlesrat wir«! «*rmäch- tigt. wähn>n«l «le.- Zeit «les Kri«*g«*s «liejenigen gesotzli«dien MaUiiahnien anzu«>nbieu, welche .sich zur .Abhilfe wirtschaftlicher Schä«iiguiig für not- w' e n «I i g (*rweisen. Man muss fragen, welche wirtschaftlichen S c li ä «I i g u n g e n haben si«;h wrähren«! «les Kri« 9 g<M gt*zeigt ? Wie will luau die N u t w e u d i g k «* i t «h-r .'Abhilfe liegrümleii ?