Der Kinematograph (October 1917)

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Der Kincmatoi>raph — Düsseldorf. No. 661» und f«<‘*iuidlt<*it-1> luv. ««»wh* der '•yMemat I*«-Ih-ii Kick'liuiiff zum den! «eli» I >i«- Xachmittagssitzung. «lic- in «ler Aula der Univer¬ sität ahgchnltcii wurde, liegann etwas nach 3 Uhr. Im .Mittelpunkte dieser Verhandlungen stand der Vnitrug des Reielistngsuhgenrdnoten Dr. Pfeiffer-München über „L i c h t s p i e 1 b ü h n e . ei n e fA u f g a b « n e u - /.ei t I ie he r Ge tu ei n de p o 1 i t i k ". Als Leitsätze hatte er folgende Punkte aufgestellt : I. In «k-n Krvi* d»r strliieftiMlMchea AuficatM n in um. die Tlr»trrimL'r ••in* lN**nir««n werden, «la- Stirculiiltealrr *<*w«dii wir du» Itiklt li«*at«*r. " IM« Fürd«*rtimc der «htUMludo *• liafft «l«*r I«tolltl*il«ll»ühm* urw Wiikumr • 1. IM«* piivuit Li«-Iits|ii«-Ilttilui. M altli iiuriu %«*n d«*n lt*-«ltiriiii**«*ti «I«** Volk«-* und d«*n ih Ih-ii dts«f|lit>it. Kl im- au« ori« ntli« li. II Min «In uutoi halten«' Lk*lil*|»k*IL«ilit»«* kauii •ml«««« influ*-! I»I«‘|In*ii von w i i chw l»»li‘iii *«'-«-liinack mul w«*v!n-«*!n*i**r Mo«!«-. I l»k- in-ifH*lndli«-lM* Lieh M|«k*l bahne mi»** auf deu» (iruml-utlx iuil«vliaiil w»rtlt II. tliw- m* d«*r llihlumr, und xwai in »Irlolirr \\rh- «l«*r ll«-rx«-ii*ldldiiiitt wir der Vt*rwUnü*ktilt nr «IMiteti «dl. •. IM«* Krrfohliint? immolttdlk-lM*» Lk*lit*i’t*-lliiilin«‘ii kann au* iiff**iit1k'lM*ii AI II toi ti Im* zahlt wurden wo <la* wn-r-l ii«m*Ii ni«-l»t m«*irlk’li h*t, k««nn«*n iM*n*rli1lu*—ii * . Kutnuiiiunlvrrhiitule, « ineinden. k«niK*n \Vaml«-rik-lit*|'i« i Lhlit*|«k*IMiliti«*ii «iflliüliueii in* U-Iü-ii ruCeu. . i ••■ui<*in<l« li ’lit■s|«i<'|«' di«*i>« u nur in*i*tlxvn ln««*n*»wti. iriin- l uterlialtuiiK Mt uu*ir*--*-!«lo**«-ii s*:liiilvor*t«*lluiun*n. Volk*l«il<liiiiir*alM-n>l>-. Vortrair** tvlhen *t«*ll«-i: «la* l*n«irr innn «lar. I»u«« (»«•uM*iu<l«*li«*lits|ii<-l m»u* «li«* Wrldmluiitr «I«** U\vcH<l»«n u il d«** *t«-hond«*n ltil*l«** i»ri«*o*u l»u- *I«-Im-u<I«* Itild Mt utwrl M*li«*li zu I nt«*r» rirhtMWvrkt*n. I»a* C. iiicitKh-lH-l.t M-ii/.t Hin* irr.»**«- wiit*4*liaf Iii’Ih* lW-d«*ntunx «I*» •lur«*li. «la** r* «l|«* AiiInv«* riiHn Kilm■ Ar«*lil\.* oMinnrll* !«t Auf «In *«- \V«*I* • wir«! w**rtvo|l«*li I.H*l»ll»il«l**Mi x. II. w»f«*rtiiiidM«‘h«*r Art datN*rud«*r lk-'un*l Zu diesen Leitsätzen führt« 1 ei ii. a. ans: Wir stehen in einem Kulturkampf, der einer «ler grösst«•!» Aufgaben der Zukunft ist : die des Films. Die derzeitigen Wirtschaft - liehen mul sozialen Verhältnisse siiul heute «lerart. «lass die Gemeinden vor grossen Aufgaben st-hen, «lie mich vermehrt werden. Lichtspielbühne wie Sprechtheater müssen Aufgaltc der Gemeinde werden. *liese Ansicht ist zwar noch jung, ent springt a!»er «lern ih-düi fnisse, «lass diese Anstalten aus der Hand «ler Spekulation genommen und zur Stätte sozialer Arln-it werden müssen Sie sind eine Angelegenheit öffentlichen lnten*sses. Retbter entwirft uns ein« 1 kurze Geschkshte des Films und <!«•> Kinos und kommt zum Schlüsse, dass wir in 14 Jahren einen un- geheuren Weg «ler Ent wirkhing zurückgclcgt haben. Das Jahr 1U14 brachte ein Kinogesetz, das glücklicher weise verschwunden ist, — heute sucht man auf anderen Wegen etwas zu tun. so durch «las Konzessionsgesetz. Vorerst genügt uns die Polizei, volksbildneriaoh kann aller Polizei nie wirken. Veredlung des Geschmackes ist nicht ihre Aufgabe, darum müssen andere Kreise sich dafür einsetzen und mit helfen, kulturelle Werte zu schaffen. Er verweist nun auf die Stettiner Musterbühne ,,Urania", die 1914 erstanden ist, «lie uns «lie Wege zeigt, wie «lie Theater in Zukunft ausgestaltet werden müssten. Es un-ht sieh jetzt um Gründung eines Lichtspielrates, der die Mittel und das Material herheischaffen soll, die Theater im Sinne der Volksbildung auszugestalten. Wenn die Gemeinden Must erlicht spielhüluien errichten, werde damit den and«*ren Kinos keinerlei Konkurrenz gemacht. Das ist gar nicht notwendig! Genau so wie Volks¬ bibliotheken gegründet wurden, so kann man derartige Theater gründen. Es können mehrere Gemeinden nach dem Muster der Städtebund-Theater solche lacht spiel - theatcr gründen. Redner spricht sich dabei sehr schart gegen das K. Filmamt uml gegen die Deutsche Lieht spiel- GeseUsehaft aus, «lie beide nur eine Uniformierung der Theater herbeiführen — wollen — sie sind auch gar nicht der Aufgabe gewachsen, im angeregt«'ii Sinne zu wirken Redner tritt nur dafür ein, den Spielplan «ler Kinos so zu gestalten, «lass das Publikum für das Bessere, Vor¬ nehmere. Edlere, Küust lerischc und Wissenschaftliche erzogen werde. Das Programm ist somit sehr reich. Die r«-in«- Unterhaltung muss freilich ausgeschaltet werden dafür Isikalgcsebiehtc, Festspiele, Kostümkunde, Geschichte usw. Das wäre Aufgabe der Musterbühnen der Gemeinden Di<‘scs Material muss daun gesammelt und für alle Zeiten nutzluir gemacht werden, Material für «lie Zukunft. Daraus fnlgl : Gründling von Film-Archiven als weitere gemeindliche Sa«-he. St«-ttin hat ber«-its eine Anzahl Musterprogranime ziisammengesteilt. Dcutschlaii«! hat wie kein Lind der Welt «li«- Volks¬ bildung uiisgclinut. Unsere Volksbildungs-Als-nilc >ind mustergültig, lind liier hat nun d«-r bildend«- Kino ein- zusetzen. Wenn «lie Gemeinden einmal ihre Must«-rli«-ht.spiel- büliitt-n haben, werden «lie einzelnen Theater «lie Filme austauschcn können. I>ie heutig«- Tagung ist somit ein wichtiger Schritt in «lie l'cbergangsWirtschaft nach dem Krieg«-. (Anhalt «* n der Beifall.) Als nächster Redner ergriff l’tof. Dr. Jacob- Münehen «las Wort, um üIk-i ..Die Bede u t u u g «los Films und Lichtbildes für die nationale und wirtschaftliche Werbearbeit" zu sprechen. Er st«-llte nachstehend«- Mil «ätz-.* auf: I I»»«* IL »rk*rm»ir*kr«*l**- Ih'UfcnilÜMhtU n «l«*»«i Kilin »S l*n»t*ajc*mliin<ii i**l II Für I» «• »i I * « li I ft w «I h**|»*s» litiM-n >ftiin himI I.i« ltll»il«l Hin* fMwr lle- «1« «ituntc ' um den iH*ul*rhrn ilir V« **-tmml be«*er wk* l*Mlirr dureh V. rftihning «l«*r V •* r k «• h r * I I I m «* M-knnnt atu machen 3. um hierdurch «k*n ^-«ml -tt Ftvu mU'Iivc rkelu xu lu-lien uiicl «iamil xnliltvk--I m*u Städten. KiimiI«» llet Heben uml <«cwerlM*n neue Flu ualini«*<|iM‘llt*ii xu *’rw«*lilk**'«- »: 3. um «l«*ti I»«*uI*«-Im*ii «lun-li V««rfülirutiu «li* \V i r I a «r h a f t * i i I m • 4. um hk*nlitrr|i «I« n \ii*(au*4-ri «l«*r i!t*aiiili-u lu«lu-trl< - tuul xwM«*Ik*u -I«*ii t*inarliM*u ltm»«l«^*tNah*ti xti ht*brii. um *uw««lil «Surrh Wrkclir*- * wk* W iri*« Imfufilm «Ik* Klnln'H /wi- Imi N«».« l uml Sü«t wktW x»i brf«*lin*u. III. Im A u tt . a n tl *««lk*n «I« iiI*«*Im* Kilm« uml LichlMItkr «laxu Uk*ta*n: I. um tu» .St« Ik* «le* -I»**i Ilrixfllm* tm*«*n*r Feind«* drn dc*ut*r>M*n W ii h - la r I t *• f 11 tu v«»r>uführvti !Ik*rt!un*h «r«*nl«*u ••!i»«*r*«-i!- «Ik* Knt*t«*lluusn*n und Verleumd ing«.*ii, w»-l« ln lclndlk lM*rN*lt* ttl« r 1 k*ut«cli¬ la nd \«*rl«r»*IU*t NTurdcn. et ikmfu-t. umleivr-ril «Im* Symfmthk*n lut lk*ut*ehl«nd xurücVenmi-4-rt - tun u'ieli Im AU'l-tud di*- \atuf>w*l»«*nhrlten m*ut*chlAii«M. m*Iot In t«*n***unl«*n 1 ildnr usu M-kaniii xu in*M-u uml «laduivti nn«*)i KrH*il«*n**«‘.hluMa den /uxuir «k- r Fiwmden im« h lu-itu« tiiumi x». *t«*|je»*ry 3. um im Ausland don dort I*i*Im-i i ielfarli unt»*-k«nnten IJ»rft*t«ti«i «|« r kt-'WinU'ii «leutMOlacn Volk*virt « l-.ilf xu l* u«*i-«*ii und «la«lur«-!i dk %n* kuü|»fuiiir neuer irromer wtn*etiaftlk‘h«*r iw**k*lnimn*n xu «*mi«>icllrht*n. IV. Am» 11. und III. enrt*lM*n slcli '«.l*r***td«* i«mktM«*lta* Kttlgmingi-ri 1. I»k- d«*ut*cht* Hlm*ln<lu*trk- iiiuin* m* ka|iltalkr>ntra in*maaht w«*rd«-n. iIniw «k* don Kampf mit den l*i*hrr woil *tnrk«*Tvn felndUchon K.»n- kurtviixfirmcu auf nehmen kam. 2. Sie muss lM*hurdlk»her>M*IU« nmicU**h*t nnt«*rvtUtxi und gefördert w.-r.|«-p 3. Km aind durch Zentral*trll«*u gr am e SoniiiM-larrhiv«* Hir« olnwand* fielen Film-Material* xu »chaflen. 4. Zaldreiehe Klnolbeater im AIrland m(M*en duieh «k-utachr Ckmrll* «ohaften icepaehtet. «*n»orlM*n «Hier mit ihiM*n karfellM*rl Word« n. dam.t hier nur d**ut*ehe Filme und Lichtbll«ler xur V« riultrnnc m-Mnip-n Auf die Ausführungen «lieser Leitsätze nähet einzugehen ei-übrigt sich wohl. Eines möchten wir immerhin liervor- heton: Die Feststellung, wie noch lange vor dem Kriege unsere Feinde «l«*n Film als Propagandamittcl «l«»r Hetze gegen uns verwendet haben Daraus müssen wir lernen wio wir unsere Filme dazu nützen können, «lie Schönheiten und H«-rrlichkeiten unseres \aterland«-s zu pr«»pagi«-ren Darin ist bis heute noch gar nichts ges«-hch«-n wir reisen ins Ausland, wenn wir etwas Schönes sehen wollen. Hi«-r muss die Zukunft einsetzen. Wir müssen den partikulr.ristisehen Strömungen ent- gegenarlieiten und unser Vat«-rland nicht n.elu zur Matte innerer Zerrissenheit machen. nützen wir «len Film aus und zeigen wir «lenen in Xorddeutsehland wie schön Süddeutschland ist usw. usw. Dieses Gebiet ist un«-r- schöpflich, und der Film kann so ein Werbemit««! ersten