Der Kinematograph (October 1917)

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No. 6ü2 Der Kinematograph — Düsseldorf. Ranges werden (Fremdenverkehr!). Diese Filme müssen aueh mit dem Kursbuch Hitnd in Har.d gehen. Ansehliessend daran Ihm üirrte Redn r diN wirtsehaft- liclie Bedeutung des Films, wobei er uns freilieh im ganzen und grossen längs! Bekanntes sagte. Kr fand trotzdem Interesse, weil er uns reichliehes statistische.- Mateiial bot. Bedauerlieh i»t nur. dass der ungeheure Aufschwung Deutschlands bi- zum Kriege den wenigsten bekannt ist. — hier soll der Film abhelfen, uns von dieser wirtschaft¬ lichen Kraft Kenntnis geben! Kcdnei verweist auf die Tatsache, dass der Film den Gedanken der leipziger Messe in ganz besonderem Malle ins Volk getragen hat. Die Zukunft gehört somit dem Film, unser gesamtes Wirt¬ schaftsleben, unsere Industrie, unsere Kunst usw. usw. zu propagieren. Dieser Film wiid i.nzählige Blöcken zwischen Nord und Süd schlagen und uns helfen, die Schäden des Krieges wieder gutzuiruchen. Endlich besprach Redner auch noch die natio¬ nalen Aufgaben, die der Film zu erfüllen hatte. Im Zu¬ sammenhänge damit steht die Ausnützung der Propaganda im Auslande durch den Film, was bisher von uns unverantwortlich arg vernachlässigt weide. Was leisten darin unsere Feinde ? Man beachte ihre verlogenen Filme aus dem Kriege, uns im Ansehen der Neutralen herab¬ zusetzen. Redner tritt dafür ein, dass unsere deutsche Industrie finanziell derart gestärkt werden müsse, dass sie gegen das Ausland und dessen Konkurienz aufkomme. Im übrigen sei nochmals auf die Leitsätze hingewiesen. Im Anschluss an diesen Vortrag wurden uns eine Anzahl Bilder vorgeführt : wirtschaftlich'.-, landschaftliche und französische Hetzbilder. An die Vorführung dieser Bilder schloss sich eine tilge meine Aussprache, l’olizcipi äsident Beckh teilte mit was jetzt schon geschehen könnte, in München eine Stelle zu schaffen, die sich mit der Verbesserung und Verfeinerung «les Films befassen soll. Es soll eine Bayerische Film- und Licht spielstelle in München ins E-lx-u gerufen werden. Ihre erste Aufgalie wird sein, gute- Material für Vorträge und Bihlungszwer ke herbeizuschaffen. Redner Hess sich aueh über die „Sachzensur“ aus. die er selbstverständlich verteidigte, — sie soll nämlich «la- Beate fördern helfen und vom Schlechten scheiden, Und sie wird sieh gegen alles undeutsche Wesen, gegen Geschmacklosigkeiten und Plattheiten wenden. MaUgetiend bei der Sachzcnsur w rd der künstlerische Geschmack und «lie Heimat liebe sein. Für diese Zensur soll ferner ein Beirat gebildet weiden aus Filmtechnikern, Künstlern. Kinobesitzern, Schrift¬ stellern usw. Eine (bitte Aufgabe der Film- und Lichtbilder wäre, das vom Beirat gesichtete Material für Gemeinden und Bildungszwecke (auch in Iächt spielt heat ern) Ix-teit zu halten, es soll aber dabei eine freie Konkurrenz walten. Das wird dann Sache einer eigens zu errichtenden Verleih¬ stelle. Eine weitere Aufgat»' wird die Beratungsstelle für Behörden, Fabrikanten usw. sein. Diese Auskunftsstelle kann mit der Zeit ein sehr wichtiger Faktor für die gesamte Filmentwicklung weiden. — Direktor Schumacher (Berlin) sprach über den Wort der Aufklärung und der Werbearbeit des Filmes. Redner ist ein Abgesandter der Deutschen Liehtbild-Gesell- schaft in Berlin. Es sprachen ferner noch Herr Kraus vom FYemden- verkehrsverein und einige andere Redner, deren Aus¬ führungen kaum von allgemeinem Interesse sein dürften. Höchstens wären hervorzuheben die Bemerkungen des Vertreters des Kgl. Bild- und Fllmamtcs I)t. Wagner. Zweiter Tag. Der zweite Tag (Montag) führte uns wieder in Gabriels Theater am Sendlinger Tor. Aber auch diesmal war der Besuch nicht hervorragend stark, cs scheint also, dass die breite Oeffentiiehkeit den Bestrebungen der Welt¬ verbesserer nur wenig Verständnis entgegenhtingt. Tat¬ sächlich waren die Ausführungen der Montagsiedncr, so interessant sie sonst an sich gewesen sein mögen, keines¬ wegs derart, dass man davon iigciul welche piakti-chen Erfolge erwarten düifte, — im Gegenteil, die Au-lültiungen des Herrn Prof. Körner mussten lx-i jeklem Fach» ann nur ein mitleidsvolles Eicheln auslösen. (hier alle: der gelehrte Herr denkt daian. eigene Kinos liauen zu wollen, in denen er seine Kunst propagiert, unsere Volksspielhäuser, als welche man doch die K.nos Ansehen muss, wiiidcn mit derartigen ..Kunstfilir.cn", wie er sie Italien u iic-hte. und mit derartiger Dai-tellimgskunst nicht weit kommen. Freilich in einem müssen wir ihm recht geben, denn er bciührte da einen Punkt, den bekannt lieh Ihr Korrespondent schon seit einer Reihe von Jahren auf du- Nachdrücklichste vertritt, nämlich das Festhalten des grossen l’ntei- schiedos zwischen Thealerbühne und Kino, da ersterc- dreidimensional ist und das Kinobihl zweidimensional bleibt. Der Daisteiler für das Zwciditrensionulc muss somit sein Spiel darnach ciniichtcn, und dies ist leider bisher um - ehr wenig der Full. Wir sehen cs. dass selbst ganz be¬ deutende Schauspieler, in ihrem Fache giussc Künstlet, diesen fundamentalen Unterschied nicht hei ausfinden odci überhaupt nicht kennen, - und darum auch das so viel¬ fach eigenartige Spiel, das keineswegs auf der Höhe dessen steht, was irgendwie mit Kunst zu tun hat Viel zu weit würde cs führen, wollten wii die Montags- leilner so ausführlich behandeln wie etwa die Vortednei vom Sonntag. l>a handelte es sich um wichtige wiit schuft- liehe Fragen. - wo es alx-r. wie am Moutug, um »eine Aesthetik geht, da können wir es uns schon cispaten, auf die Einzelheiten cinzugehen. Sic haben ja auch in diesem Fachhlattc für den Praktiker gar keinen Weit, mul <■ glauben wir bei der aigcn Papierknappheit cs uns schenken zu dürfen, mit eingehenden Referaten aufzuwarten. So sei denn nur ganz kurz darauf hingewiesen, da-- folgende Herren spiachen: Freiherr von Gleiehcn-Rusawui in (der Urenkel von Schiller) iilx-r ..Lichtspiel und Dichtung". Major F\ (’. Endres ülx-r „Der F’iln als Mittel militärischer Berichterstattung" und endlich Pmf. Gcoig Rccn er ülx-i „Bildneriache F'orderungen an das Echt hihtt heat er". Fis ist wohl am besten, wir teilen im folgenden bloss die Entsätze dieser drei Reden mit. die ja ein erschpöpfen- des Bild dessen bieten, was gesprochen wurde, diese Ent¬ sätze sind: Zum Vortrag von Baron von Gleichen-Russwurm (München) „Licht spiel und Dichtung": !>«.- HUderbuoh und dk- Literatur. Ile Verhalten nun 1» westen IWder »pk-1. Hk- Notwvndlskell der lletülurunir ... l-lmiiu -i.- lui .1. » Zu- H-Iuurr. Hai Lk htapk-l «oll die IHrMer dem Ihtbllkum dnrrh AaMknnw nfthrr l»Hti»ct*n. Aber uur lurch Werke. «1k* «Icli wii «lieh «Inxu Hirnen. IHe Kauft xu entbleit. Spaancn u.td VerblOffen Kl hierin Wirk «mir •!«-* literariM'hen LkdlUpielft. Alu Hwiw ..Terje Whrn". I»k* Im *«»mlerv Kitrntinc der Ballade für da* Li<ht*i»WI. Zum Vortrag von Major F. C. Endres (München) „Der Film als Mittel der militärischen Berichterstattung“: Ule cliarakterlHt Ischen Merkmale de» Film» (Ms l. l»le Heweguwr. als der einen Zn-tand vi'rilinlertide Faktor wird voll In wertet. S. Hie Aufmerksamkeit de« llesehnlia** wird auf dh- TalsacU-n «Henkt. dk- demnaeli da« Werden (wie da» menseldielie Aup'l, dk- Momentaufimlime nur da» Sein und nwli dar» in eim-m dem menschlichen Schver.«en nk-hl faa»t*aren Teil der Zeit. lx-r Film soll liesrhelinliwe. keine Iluuerxii-tiinde damudk-n. Ule speziell militärische FiJmauficuhc (eilt sich in zwei HnnptKnippcn nach dem Charakter de» Zuschauers: I. Lehrfilm für rrtu militärische Kreis.-. II. Aufkiarunirsflirn für den Iairn. tun in diesem wiehlHs' V’unte.lnufrn militärischer (ieseliehni*«»- zu erwecken.