Der Kinematograph (October 1917)

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Erscheint jeden Mittwoch. Düsseldorf, 10. Oktober 1917. No. 563 Der Triumph des Films. Ein Begleitwort zur siebenten deutschen Kriegsanleihe von Generaldirektor .Io». Max.Iacobi, Präsident des S hutz- vcrbanäes der Filmfahrikantcn I teutschlands. Fünfmal vierzigjährige Frie«lensarbeit hat Deutschland stark und gross gemacht. Gesund und auf festen Füssen stehend, dachten wir. Gewehr bei Fuss, der. tJcschehnissen der Weltgeschichte nicht vorgreifen zu sollen. Glaubten den Vorgängen im Auslände mit gemessener Kulte folgen und der. deutschem GewerbeHeiss gegenüber mitunter ganz offen auftratenden feindseligen Haltung mit verdoppelter Pflichterfüllung begegnen zu können. Wir Deutsche sind das Vclk des Handelns! Wir reden nicht viel, wir arbeiten. Als der KHeg ausbrach, wir handelten nur. erfüllten freudig unsere Pflicht im Kahmcn der uns bekannten Mög¬ lichkeiten. Rüsteten die liesten Heere, fuhren mit den schwersten Geschützen auf. Rati« liierten unsere Mittel, sicherten die Volkswirtschaft. Unsere Schläge Hessen das Schlachtfeld erzittern, ein Hindenburg setzte die Feinde schachmatt. Wir reihten Entbehrung an Entsagung, übertrafen im Durehhalten uns und die Welt. Kümpltdi «'er «hvirsten Kumpf mit offenem Visier nur gegen den sichtbaren Feind. Uebersahen den misielitharen. der den Nahkampf nicht kennt, übersahen den Film als Waffe im V ö 1 k e r k a m p f. Wussten nicht, dass mit seiner Hilfe überaus scharfe und vergiftete Pfeile gegen uns einmal geschleudert würden. Blieben unerschütterlich fest in unserem Vertrauen auf Trau und Glauben, auf die sieghafte Kraft der Wahrheit! Setzten dem Verleumdungsfekizug unserer Gegner das Bewusstsein innerer Ruhe und Kraft entgegen. Handel¬ ten so und mussten so handeln, weil deutschem Wesen von Natur aus alles Hetzerische fremd. Und begingen damit einen so schweren Fehler' Lernen hätten wir sollen vom Feinde, ohne ihm auf gleichen Wege zu folgen, ln dem Maße, wie er Reklame für sich machte in der Welt und unser Können herab setzte, hätten auch wir schon sehr viel früher mit unseren welt¬ politischen und weltwirtschaftlichen Gegnern in dem Sinne konkurrieren müssen, dass wir mit Hilfe ausgedehntester Filmpropaganda eine den wirklichen Tatsachen ent¬ sprechende Aufklärung über Deutschlands Stärke und Wirtschaft liehe Macht, über deutschen Fleiss und deutsche Kultur verbreiteten. So mancher Neider wäre bekehrt, so mancher Neu traler uns zum offenen Helfer, vielleicht mancher Feind uns zum Freund geworden Der Film ist heute, wie der Reichstagsabgeordnete Dr. Naumann so treffend zu mir sagte, die inter¬ nationale Sprache. Mit dieser Sprache kommt man durch, nur mit dieser Sprache spricht man zu den Her/en der Völker! Hierin und in seiner Massen Wirkung liegt der ungeheure Wert des Films. Das hat man spät erkannt im deutschen Vaterland, doch nach der Erkenntnis um so gründlicher dafür gehandelt. Die Organisation aller mit dem Film in Zusammen liang stehenden Gewerbe, die Kinoreform in bezug auf Auswahl und Ausführung der Produktion, die Betonung ihrer velks-bildneriachen und aiifklärendeii Ziele und damit im Zusammenhang die umfassende Werbearbeit aller 4 er in der Kriegszeit entstandenen, meist offiziellen Institutio¬ nen legen beredtes Zeugnis ab für die A u f f a s s u n g der Behörden, dass der Film ein Pro¬ pagandamittel v o n beispielloser Wir¬ kungskraft i 8 t. Wir von « 1 er Zunft hallen alle Veranlassung, uns ob dieser Auffassung zu freuen un«l «lie technischen, finan¬ ziellen un«l geistigen Hilfsmittel unserer Industrie in den Dienst von Aufgalien zu stellen, die unserer Fortentwick¬ lung und unserem Weg zum Ziel eine d » u e r n d e S t ii t zo sein werden. man }tid}itct Kriegsanleihe bei jfberBanf, SparfaHc. rfre i genofjenftbaft, £tbenspcrfid|trun9$<fttlriltd|aft PoKanftalt