Der Kinematograph (October 1917)

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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. S63. BBBBBBBBBBSBBIXISBBSSBB B SBBBBBBBBBBBBBBBBSBS l I b Theaterbesitzer, spielt den vom „Schutzverband 2 b der Filmfabrikanten Deutschlands“ vertriebe- j r nen Propaganda-Film zur 7 Kriegsanleihe ! g i 2 BBBBBB BBBBBBBBBBBBBB B BBBBBB8B PBBBBBBBBB8S niedergelegt, und wenn sie auch gut gemeint sind. r> halten sie d«-«*h mit dem Film und seiner zweckentsprechendsten musikalischen Begleitung herzlich wenig zu tun. Fast alle Kim musil Iciter und Kim pianisten äussern ihre Befriedigung darüber, »lass ihr Publikum in plem» musikalisch ist und Gediegenes zu würdigen versteht. Ks bringt sein«- Anerkennung Hin! sein«* Freude iilter die musika¬ lischen Genüsse während des Abrollens des Films gern zum Ausdruck und es findet weit bessere und direkten* Wege des Beifalls und des Dankes als den Applaus, weil der Applaus leicht dem Film und nicht der Musik zugeschrieben werden kann. Besonders. seit die Zeit der Improvisations¬ talente zu verschwinden liegiimt. seit sich das Puhlikt.m an sinngemässe musikalisehe Begleitung gewöhnte* und den Phantasien der Pianisten keinen Geschmack mehr ah gewinnen kann, is^ die Filmmusik erst zu ihrer eigentlich:*!! Bestimmung gelangt und kann sieh jetzt nur n< eh nach oben entwickeln. Wir werden die bisher gepflegte Art. wie sie in den „Filmmusikfiihrern" ungebahnt wurde, noch eine Zeilang beibehalten. Aber schon in Kürze bo ginnen wir mit der Veröffentlichung einer neuen Art, von musikalischer Erläuterung, durch die hoffentlich ein neues Bindeglied zwischen dem Film und der Filmmusik ge¬ schaffen werden wird. •O-C, -OO Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. (Originalhericht.) (Von unserem ständigen Korrespondenten.) Die .. Deela-Film-Gesellschaft" wartete in dieser Woehe gleich mit zwei neuen Filmen auf. die ihre Erstaufführung im überfüllten „Marmorhaus“ erlebten. Der erste der beiden Filme war das nach dem Balzac sehen Roman ..Das Chagrinleder" von Paul Otto verfasste ..S »iel vi m T o d o". Man gab dem Film keine Bezeichnung, seine Art lässt sieh auch nicht eng umschreiben. Es ist ein teils mystischer, teils romantischer Stoff, dem viel Tragik innewohnt. Aus ihm strömt auf die Menge jener Schauer über, den man gegenüber allen Dingen empfindet, die- iibersinnlich sind. Hier kommt noch eine fast märehen¬ artig anmutende Stimmung hinzu so dass eine Gesamt¬ wirkung entsteh*, wie sie nicht oft zu finden ist. Ein junger lebenslustiger Maler hat sein Vermögen verjubelt. Slit dem Best des Geldes zieht <*r sieh zu ernster Anreit zurück. Da locken ihn Freunde in die 4 rme einer koketten Gräfin, «lie seine Sinne aufs höchste aufpeitscht, die aller auch den Wunsch nach dem Tode bei ihm wach werden lässt. Ein Antiquar tritt in die Erscheinung, der ihm ein Stück Leder verkauft, dessen Besitzer jeden Wunsch erfüllt sehen kann, l’nd nun gibt es für Rafael nichts, das ihm nicht zu Gebote steht. Aber hei jerlern Wunsch schrumpft das Leder mehr zusammen. In die Einsamkeit zieht der junge Mensch sieh zurück, er verlässt das Mädchen, das ihn tnu liebt. Aber auch so bleibt er nicht wunschlos und mit dem Leder geht auch sein Leben dem Tode immer näher. Ein alter treuer Diener bietet dem Gehilfen des Antiquars das Leder zum Kauf an. der kauft es für seinen Herrn und dieser geht denn auch zu Grunde. Die Figur des Antiquars, der in den verschiedensten Gestalten in Rafaels Leben tritt, ist «las Böse, das den Maler durchs Leben begleitet. Dem Film ist eine splendide Ausstattung gegeben, Alwin Neuss hat die Handlung in ein altes deutsches Städtchen verlegt und sehr geschmackvolle Dekorationen verwendet. Er spielt auch die Hauptrolle mit dem ihm eigenen Durch- dringen bis ins Letzte. Er hatte mit seiner Leistung als Darsteller wie als Regisseur gleich grossen Erfolg. Unter den Mitspielenden fielen die so sympathische Käte Haaek und der bedeutende < ’harakterdarsteller Leo Uonnard. der die verschiedenen Rollen als böses Prinzip gab, auf. Nach dem Neuss-Film gal) os einen Hella Moja-Film ,. U n d wenn ich lie b“ — — — — von Robert. Heymatui. In Java hat das Mitglied der deutschen Ge¬ sandtschaft eine Javanerin ein armes, w'ild dahinlebendes Mädchen kennen und lieben gelernt. Eine Laune! Nun macht sic auf ihn Anspruch, er aber weist sie zurück. Nur noch Hache kennt das Medchen, glühenden Hass der aus grosser Liebe entsteht, f-’ie wird die Gemahlin des java¬ nischen Herrschers aber immer noch gilt dem Geliebten ihr Hass und ihre Liehe Sie folgt ihm in die Heimat um¬ strickt seinen Freund und stirbt unter den Schüssen des geliebten Mannes «ler nicht weiss. dass sie es ist. die er tötete. - Das alte Li«*d vom Hass «ler aus Liebe und vtm der Liebe «lie aus Hass entsteht, ein schönes Lied, das hier getaucht ist in die berauschendste exotische Glut und Pracht. Otto Rippert hat wieder seine fast wohl unver¬ gleichliche Zauberkunst als Regisseur gezeigt. Hella Moja gab mit «lieser Roll«’ ihre bisher reifste Leistung. Die Tracht kleidet sie gut. und «lie modernen Kleifier weiss sie ebenfalls gut zu tragen. Um* mimischen Ausdrucks mittel hata-ii einen hohen Grad «ler Vollendung erreicht un«l sie findet immer neue eigenartige Effekte. Als wildes Naturkind, «las mit einem Male «lie Liebe kennen lernt, als glühende Hasserin. dann als hoheitsvolle Herrscherin un«! als Verführerin stets künstlerisch in der Darstellung und schön in der Linie. Bravo! Ihr Partner, voll Tem¬ perament. war Richard Bruno. Die Ausstattung allein schon macht den Film sehenswert. 1 in Rahmen einer Pressevorstellung ging «ler Im¬ perator-Film „Wenn frei das Meer für deut¬ sche Fahrt" von Fritz Prochnewski im Mozartsaal in Szene. Wir hal>«*ii den Film schon gelegentlich einer S<mderv«irfühmng besprochen uiul können heute nur fest¬ stellen, «lass «las Publikum «lein Film einen grossen Erfolg bereitete. Der (Jedank«*, dass der deutsche Handel nur «lann blühen kann, wenn das Meer frei ist. wenn nur die Tüchtigkeit triumphiert, ist hier in eine hübsche Liebes¬ geschichte gesponnen. Ereignisse aus älterer Zeit spielen h nein, und au« h romantische Zaubergeschehnisse sin«l eingeflochten. So k« mmt eine Wirkung zustande, die diesen Roman aus GroUschiffahrtskreisen spannend er ersbeinen lassen. Die Regie v n Walter S«*hmidthässler | Theaterbesitzer, spielt den vom „Schutzverband p | der Filmfabrikanten Deutschlands“ vertriebe- g g nen Propaganda-Film zur 7. Kriegsanleihe 1 §