Der Kinematograph (October 1917)

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No. 563. Der Kinem&togr&ph — Düsseldorf. Kriegsanleihe-Film. in. Eine neue Note in das Wohlgefällige Konzert der Kriegsanleihe-Filme schlägt der Film an. den der ..Schutz¬ verband der Filmiabrikanten Deutschlands“ stellen hat erscheinen lassen. Der Gedanke, bedeutende führende Männer im lebenden Bilde mit einem Ausspruch, der auf die Zeit und tlie Bedeutung der Kriegsanleihe hinweist, vor das Publikum treten zu lassen, war sehr glücklich. Das Volk liest viel v< n all diesen Männern, hört viel über sie und ihre Tätigleit, aber persönlich kennt es sie nicht. Und da ist es recht interessant, zu sehen, wie sich die Per¬ sönlichkeiten so ganz anders zeigen als man sie sich vor¬ gestellt hat. Eine ganze Anzahl dieser berühmten Männer bekemmen wir zu sehen, u. a. den Staatssekretär des Reichsschatzamtes Graf v. Reedern, den Reichsbank¬ präsidenten. den General-Geldmars, liall Havenstein, die Reichstagsabge* rdneten Krzlierger. Naumann. Graf v. Posa- dowsky. Dr. Riesser. Dr. R< esicke. Dr. Stresemann, Graf v. Westarp. Sie treten, als ob sie eine Heile halten wollen, an den Vertrag st isch sprechen ganz unbefangen und des¬ halb ganz filmmässig. William Kahn, der die Aufnahmen geleitet hat, (der Film ist hergestellt von der William Kahn Film-Gesellschaft), wird aber wohl das möglichste getan haben, damit alles so wirken konnte, wie es jetzt wirkt, nämlich ausgezeichnet. Der Film hat aller noch eine andere Bedeutung. Wir konnten bisher stets eine gewisse* Scheu feststellen, die Mäimer der Oeffentlichkeit dem Getilmtwerden .•ntgegenbrachten. Dio stetig wach¬ sende Bedeutung der Kinematographie schafft auch hier Wandel. Nun ist der Anfang gemacht, dass es zu einem so hohen vaterländischen Zweck geschah, ist besonders erfreulich. Als Werbefilm wird ..Was sagen unsere Staats¬ männer und Politiker zur siebenten Kriegsanleihe“, so ist der Film betitelt, zweifellos ausserordentlich wirksam sein, und so ist denn ein doppelter Zweck erreicht. Die Photo¬ graphie ist gut und charakteristisch. In einer Sonder- vorführung im ..Tauentzienpalast“ lernte ein geladenes Publikum, unter dem sich einige der gefilmten Herren und bekannten Persönlichkeiten befanden, nach einer ein¬ leitenden Ansprache des Präsidenten des ..Sehutzverbandes" den neuen Werbefilm kennen. Voraus ging die Vorführung einiger anderer Werlie- filme für die siebente Kriegsanleihe, die alle von Julius P ui sehe wer stammen. Es sind Trickfilme allerbester Art, voll sarkastischem Humor und reich an guten filmtech¬ nischen Gedanken. Ihre Titel heissen: .John Bull“, , Der Weg zum Frieden“, „Die Zauberischere“. Aus der Praxis IW -Sh. Berlin. Die Projektion »-Aktiengesell¬ schaft ,.U nion“ verlegt ihre Geschäftsräume nach Linden- Bei der Xeutral-Film- Gesellschaft“ hat. Charly Mettinger sein hundertstes F iintspiel inszeniert. Der Titel des Films heisst „Die Kochlöffel-Gräfin”. Die „Deutsche L i c h t b i 1 d - G e 8 e 1 l s c h a f t“ hat den Alleinvertrieb des interessanten Film» ..Modenschau auf der Berner Werklnuid-Ausstellung“ erworben. In der Kiesslich-Ttick- Film-Serie ist soeben der zweite Film unter dem Titel „Indisches Gaukelspiel" erschienen. „II as eifersüchtige Brautpaa r“, ein zweiaktiges Gesellschafts-Lustspiel und das im alten Griechenland spielende zweiakt ige Filmst iick „Des Künstlers Traum“ »ind soeben bei der Firma Oskar Einstein fertiggestellt. Wir werden auf die»** Filme noch eingehend zurück kommen. Direktor Oliver hat für die 7. Kriegsanleihe wiedertun eine grosse Summe gezeichnet, nämlich ein® halbe Million. Im ganzen hat Herr Direktor Oliver für alle Kriegsanleihen ein und eine viertel Million zur Verfügung gestellt. Die William Kahn -Filmgesellschaft ist soeben mit den-, 1. Film der Kurt Wolfram-Kiesslich-Serie fert ig geworden. Es hanuelt sich um eine übermütiges Lustspiel, betitelt ..Trojien- koller". Eva Kichter und Helene Voss sind die Partnerinnen des humoristischen Darstellers, von dem man noch recht viel sehen durfte. Die „lmperial-Film-Gesellschaf t“. di» „L u x- Film- Gesellschaft“ und d er ,,81 e 11 a - F i 1 m - V er - 1 e i h“ verleget, ihre Räume in die bedeutend erweiterten l»>ka- litäten Fricdrk hstrasse 5/6 (llsenhof). Die FemsprechanschlÜKse sind in der Reihenfolge der angegebenen Firmen: Moritzplatz 10786. 10702. 10682. Die Firma Carl Hediuger hat den neuesten Harry Piel-Film „Um eine Million“ für die Monopolbezirke Berlin. Bran¬ denburg. Pommern. Posen, Ost- und Weetprettssen, Norddeutseh¬ land. Hajisaatädte. Schleswig-Holst ein. Oldenburg. Mecklenburg- Schwerin, und -Strelitz. Hannover, Bratuischweig. Lippe-Det¬ mold erworben. Bei der Oliver -Film -Gesellschaft sind soeben die Aufnalunen für das dreiaktige Lustspiel „Das Wäschermädel" Sr. Durchlaucht" beendet worden. Die Ko wo - Gesellschaft für Filmfabri¬ kation hat ihre bedeutend erweiterten Geschäftsräume nach Kriedrichstrasse 243. II. verlegt. ar Düsseldorf. Der nächste Hella M o j a- F i 1 m stammt aus der Feder Robert Heymanns und nennt sich in Anlehnung I I T - Oe- — Die Westdeutsche F i 1 m - V e r t r i e b t Seilschaft bringt als nücltsl« Bilder der Kronenklass** Bo und Jimmy Valentine heraus. Wann die Kamelicndame heruuakommt. steht noch nicht fest. — Wolff und van Gel d er haben z\i dem überaus zugkräftigen Kusputin, von dem alle Kopien bis Januar b-setzt sind, jetzt eine neue Sensation erworben. Das grosse, in Handlung und Aufmachung glänzende Bild führt den Titel ,.E, der schar- 1 a c h r o t e B u c li s ta b e". — Die Atta Nielsen- Licht spiele brachten in der letzten Woche aus der Pols Negri-Serie den Film „Küsse, die man stiehlt im lunkeln ..." Warum man für den Film diesen Titel gewählt hat. ist mir nach dem Inhalt iilteraus unklar. Recht gut auf genommen wurde au» dem gleichen Programm „Bange Tage", ein Monoi>ol Josef Kidegs. das eine der beliebten und zugkräftigen Mischungen von Sensation»-. Kriminal- tuid Gesell- »chaftsdramen «larstellt. — Im Residenztlieater zeigte man die CI au di vom Geiser hot, ein glän:-end g«*tnacht«*r Porteuschlagcr. Der Auf nahm« "Operateur hat Bikler von seltener Sehünheit gegeben. Defregger im Film. - Die Deutselie L i c h t s p i e 1 o p e r n - G e s e 11 s c h a f t war in den Asta Nielsen- Lichtspielen zu Gast mit der Oper „Frei¬ schütz". Reger Besuch konnte an allen Gastsnieltagen festgestellt werden. Die Direktion hatte da» Orchester bedeutend verstärkt. Die »olist äs-heu Leistungen waren annehmbar. — Die Astra-Film- Gesellschaft wird in der nächsten Woche in einer Sondertorführung einen turnen Wiener Kunstfilm zeigen, der „I ni Banne «i «< r I’ flicht" heisst und nach Ludwig Anzengrubr» Roman Hund und Herz gearbeitet ist. D*lx-n. Leiden und Lieben des Alpenvolkes werden reich an dramatischen Momenten, mit erschütternder Wirkung geschildert. Die tragischen Konflikte, die in den Wechselfällen des 1-cbens au» «ler Unlösbarkeit der Elte en«steh<*n können. w«-rden mit kühnem Wagemut angesciinitt«"n und in t iner Form behandelt, die das heikle Thema menschlich näherhringen. h Theaterbesitzer, spielt den vom ,,Schutzverband | 1 der Filmfabrikanten Deutschlands“ vertriebe- g | nen Propaganda-Film zur 7. Kriegsanleihe 1 |