Der Kinematograph (October 1917)

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No. 8H4 Der Kinematograph — Düsseldorf. junge Komtesse auf einer Wiese mit einer Sehar von Wäscherinnen sich vergnüg . Das entzückende Mädel fällt ihm Huf. und als er si<* fragt, wer sie denn sei. antwortet sie ..Ich bin Susi. d : e Kleinmagd*’. Bei dem Stelldichein, das er sich mit ihr gibt, überrascht sie ein Unwetter und sie übernachten in einer Hütte. Die Mutter des Herzogs will ihre i Sohn gern mit der Tochter des Grafen vermählen. Der Vater ist glück¬ lich. aber die Tochter will natürlich nur den jungen Mann heiraten, der ihr gefällt, und sie richtet an den Herzog den Wunsch, in einem Brief, ihren Liebsten «loch in den Grafenstand zu erheben. Das tut der Herzog auch mit sieh selbst und i un wird geheiratet. Am ersten Morgen der jungen Khe. das Paar liegt noch im Bett, wird ihr gemeldet. dass der Herzog sie beglückwünschen will. Sie macht grosse Toilette und empfängt den Ht'rzog, ihren eigenen Mann. Eine grosse Reihe entzückender Szenen, vortreffliche Aufnahmen, worunter besonders die Volksszenen am Schluss zu nennen sind und das allerliebste Spiel Erika Glnssners und ihres eleganten Partners Carl Becker- sachs, sichern diesem wirklichen hübschen Filmlust¬ spiel seinen Erfolg. Der neue Viggo Larsen-Film „Nachträtsel“ (Messter-Film) bringt ein mysteriöses Erlebnis auf die Leinwand, die Frau, die das Gedächtnis verloren hat. die in den Verdacht geraten ist, einen Mann ermordet zu haben, cli** aber schliesslich durch den Mann, der sie heiratet, einen Arzt, geheilt wird. Die Umstände, in denen dieser Arzt die Frau findet, sind ebenso eigenartig wie die Zwischenereignisse, die die un- glüekli«*he Frau in die niedrigsten Kreise führt. Aus diesem Dunkel der Handlung führen I.arsens hervorragendes Spiel als Arzt und seine geschickte Regie. Eine Studie voll feinster Charakteristik bot in einer kleinen Rolle Frau Richards. Die Photo¬ graphie ist ebenfalls sehr gut. Argus. Mittel gegen die Feuergefährlichkeit der Filme. Dass bei Versendung von Filmen die Forderung berechtigt erscheint, für wohlverschlossene und feuer¬ sichere Umhüllungen besorgt zu sein, steht ausser Frage. Das hindert aber nicht.* dass man sich im allge¬ meinen. nicht nur im Laienpublikuni. sondern auch in Berufsk^eiseu, ganz falsche Begriffe über die FeuergefähiTtchkeit der Filme macht. Es ers«-heint deshalb zweckdienlich über Versuche zu berichten, die die Feuerwehr in Stockholm mit Filmen und anderen Zelluloiderzeugnissen gemacht hat, um hinsichtlich ihres Verhaltens bei Entzündung und Feuer verlässliche Grundlagen zu haben. Als ein Löschmittel, das mit sofortigem Erfolg wirkt, ist Kohlensäure zu bezeichnen. Selbst ein gefährlich aussehendes wirkliches „Filmfeuer" wurde bei An¬ wendung von Kohlensäure sofort gelöscht, und zwar so gründlich, dass keine sogenannte Selbstverbren nung des Films stattfand, das heisst: kein weiteres Verkohlen des Films. Die Kohlensäure wirkte ge¬ radezu vernichtend; so radikal arbeitete sie, dass selbst die Zufuhr von frischer Luft einen neuen Ver¬ brennungsprozess nicht herbeizuführen vermochte. Das Mittel somit, um der Feuergefährlichkeit der Filme zu begegnen, ist gefunden. Werden brennende Filme mit Wassermassen be¬ spritzt oder legt inan die brennenden Filme ganz und gar in Wasser, so gaben die Versuche in Stockholm den Beweis, dass auf diese Weise eine Löschung des Feuers nicht möglich ist, denn die Filme brannten weiter, allerdings ohne helle Flamme und ohne zu glühen, sie entwickelten aber einen scharfen, grau¬ gelben Rauch, der durch das Wasser drang und so¬ bald die Einwirkung d*s Wassers gehindert wurde, sobald der Film aus dem Wasser genommen wurde, stellte sich sofort wieder die Flamme ein. Die Versuche, die brennenden Filme mit einer Sandschicht zu bedecken, also das Feuer zu ersticken, führten zu nichts. Die Entwickelung des unarigeneh men Rauches setzte sich fort und die helle Flamme kam sofort zum Vorschein, sobald die Luft wieder grösseren Zutritt hatte. Wasser und Sand tragen also jedenfalls dazu bei, die Flammen zu unterdrücken, also eine Verbreitung des Feuers hintanzuhalten, während Kohlensäure sieh als ein absolut wirksames Lösclimittel darstellt. Die Konsequenzen aus diesen Versuchen zu ziehen, ist nicht schwer. Vielleicht wäre es angebracht, das grosse Publikum durch geeignete Presseäusserungen von den Ergebnissen in Kenntnis zu setzen, die die Feuerwehr in Stockholm erzielt hai Filmmusikführer. Musikalische Begleitung zu dem Filmdrama: „Das Geschlecht der Schelme“. 1 Akt. 1 . Plauderei, Gavotte von Stendebacli, zweimal, dann 2. Siberia. Fantasie von Giordano. 2 . Akt. 1. Premier Bonheur, Gavotte von Salabert, zweimal, dann 2. Scene de Ballet von Luigini. 3 . Akt 1. Menuett von Paderewski. 2 . Sigurd - Fant asie von Beyer. 4 Akt. I. T h a i s - F a n t a s i e von Maseemd. 2 Coriolan-Ou vertu re von Beethoven. 5. Akt. 1 . Andante C-Dur von L. van Beethoven. 2. Menuett von Haydn aus der <’-Dur-Sinfonic, zum Schluss: 3 . Larghetto aus der Sinfonie von Beethoven.