Der Kinematograph (October 1917)

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No. 56Ö. Der Kinematogr&ph — Düsseldorf. Künstlerprofile. Von Julius Urgisa. XIV. Das Nordiand hat uns eine stattliehe Reihe von Filmkünstlern geschenkt, ein erneuter Beweis dafür, dass jenes Volk, dem im allgemeinen eine gewisse Kühle und Reserviertheit der Empfindungen naehge sagt wird, doch ein wärmeres Innenleben hat. Nor¬ dische Literatur und nordische Musik beweisen ja auch, dass diese Schwesterkünste bei aller Betonung des Nationalen doch die internationalste Sprache der Seele sprechen. Auch die nordische Kunst, so weit sie als reproduzierende in Frage kommt, (man ist sich ja heute noch immer nicht darüber einig, ob es über liaupt eine reproduzierende Kunst gibt, weil vielmehr jedes künstlerische Scharfen selbst schöpferisch ist), hat sich einen Ruf erworben, der weit über die Greil zen des eigenen Landes hinaus geht. Ibsen. Björn- sou, St rindberg. Andersen. (Stieg. G;;de Enna. Sin ding, Tliorwaldsen und viele andere Namen glänzen hell am Himmel der Kunst. Wer hätte noch nie etwas von der schwedischen Nachtigall Jenny Lind erfahren! Es ist nicht zu verwundern, dass dieses künstlerisch so begabte und so regsame Volk sich auch in jeder neuen Kunst sogleich betätigt. Ja. in der Filmkunst geht eigentlich von dort oben ein neuer Weg aus. Asta Nielsen war die erste Filmkünstlerin von inter nationalem Ruf. und Valdcmar Psilander wurde der Filmkünstler seiner /eit. Dass gerade der nordische Darsteller sich besonders für die Filmkunst eignet, mag nicht zuletzt seinen Grund darin haben, dass diesem Volksstamm die Ruhe des Denkens ebenso eigen ist. wie die Ruhe der Bewegungen, die doch nun einmal Vorbedingung für eine schöne Bildwir¬ kung ist. Nordische Filmkünstler haben recht bald Verbin¬ dung mit der deutschen Filmindustrie gefunden. Ge¬ nügend Beispiele sind ja vorhanden. Zu denen, die nach Deutschland kamen und sich in die deutsche Filmkunst gleichsam hineinzuspielen vermochten, ge hört in letzter Zeit Mogens Enger. Er ist neben Asta Nielsen wohl der einzige nordische Künstler, der sich längere Zeit in Deutschland selbst als Filmschauspieler betätigt hat. Ja. während Asta Nielsen mit l'nter- brechungen in Deutschland Aufnahmen machte und sich deutschen Firmen zur Verfügung stellte, ist Mö¬ gen* Enger seil geraumer Zeit schon ohne jede Un¬ terbrechung für deutsche Filmfabriken tätig. Das Schaffen dieses jungen Künstlers ist durchaus erfolg reich. Er geht an die Lösung der ihm gestellten Aufgaben von zwei verschiedenen Seiten: von der rein künstlerisch-intuitiven und von der man denke! philosophischen Seite aus. Mogens Enger ist nämlich ein grundgelehrter Herr, Kandidat der Philosophie, und er unterhält sich über die moderne Bestrebung der modernen philosophischen Wissenschaft in ihren Beziehungen zu den modernen technischen Errungen¬ schaften. jenem Grundzug der neueren Philosophie, ebenso gern und angeregt wie über die moderne Schau¬ spielkunst. und er weiss in der aristoteleschen Meta¬ physik und Ethik, in Kants ..Kritik der reinen Ver¬ nunft" ebensogut Bescheid, wie in den Gesetzen der modernen Schauspielkunst. Und in seinen Freistun den, deren es, wie er sagt, leider noch zu viele gibt, denkt er über Nietzsches , Willen zur Macht" mit Vorliebe nach. Mogens Enger ist auch in diesen Ge¬ danken eine Kraftnatur, ganz wie sein äusserer Mensch. Er ähnelt auffallen.1 Paul Wegener. dem er auch in seinen künstlerischen Ansichten sehr nahe kommt. Seine Vorliebe für Charakterrollen betont er immer aufs nachdrücklichste. Engers künstlerische Entwicklung ist vom Sprech¬ theater ausgegangen. L eber ihn kam es. wie bei allen, f BGSO BflRUCH & Cie.. ÜKKÜSILJhPjf Pori^le, Türen, Fenster, plast. 1 BruiHjen, Palmen, Rempsfl II Kino- u. Timer-Möbel wep&en verli^en Jekoratlonefc f IflRUCH & Cie.. AlU- Jakobat raswe'i