Der Kinematograph (October 1917)

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No. 565 Der Kinematograph — Düsseldorf. die es in der Kunst zu etwas geträcht haben, ganz plötzlich, dann aber mit Macht, er warf das Studium der Wissenschaften, das ihm mit einem Male so leer erschien, von sich und sich selbst der Kunst in die Arme. Das „Alexander-Theater" u id das „Neue Thea¬ ter“ in Kopenhagen waren die Statt« n. in denen er sich zuerst betätigte. Die feine Salon-« harakterrolle war seine Domäne, er spielte aber auca in Stücken ganz moderner Richtung, wie in „FTühlingserwachoit" von Wedekind un<l andere. Die Titel *olle in dem Sen satiousstück mit chinesischem Einschlag „Mrs. Wu" brachte ihm einen besonders grossen Erfolg. Schon damals begann Enger, sich auch im Film zu betäti¬ gen. Bei «len verschiedensten nordischen Film¬ fabriken spielte er, und recht bald kristallisierte sich eine Spezialität heraus: Sensationsspieler. Hierzu be¬ fähigten ihn seine körjierlichen Vorzüge, seine sport¬ lichen Fähigkeiten, sein Mut uu«( seine G«*sehick- lichkeit, die ihn vor keiner, noch so grossen ticfuhr zurückschreck«*n Hessen. Es Hessen sich über diese als Abenteuer anzusprecheiidcn Momente s«»in«-r künst¬ lerischen Tätigkidt Berichte schreiben. b«-i «lenen der Leser «las tiruseln lernen könnt«*. Befriedigt hat En¬ ger diese Tätigkeit keineswegs, er strebte nach Er¬ füllung höherer künstlerischer Pflichten, und da schien es ihm ein«* willkommene Gelegenheit, als ihm nach Deutschland zu kommen, um dort als Filmschauspieler tätig zu sein, angeboten wurde. Auch hier war er bald bei dieser bald bei jener Firma beschäftigt, ohne rechten Kuss fassen zu können, ohne das rechte Feld für seine künstlerischen Pläne zu finden. Das Sen- sationsspiel blieb ihm immer noch vorbehalt«*n. gegen seinen Willen. Erinnert sei an seine grosse Rolle in dem Harry l’iel Film .I nter heisset* Zone", wo er unter Lebensgefahr einen Kampf mit einem Löwen zu führen hatte, den er schliesslich durch einen wohl¬ gezielten Schuss tötet. Die Fabrikanten «los Films machten ihm später das Fell des erlegten Wilsten küttigs zum Geschenk untl Enger will diese Trophäe als lutzte Erinnerung an jene Periode seines künstle rischen Schaffens verwahren. Erst jetzt, nachdem Mogens Enger von der Impe rator-Film Go. fest verpflichtet worden ist. wird ihm die Möglichkeit gegeben, Filmrollen zu spielen, die ganz seiner künstlerischen Individualität entsprechen. Zwei Arten pflegt er nunmehr besonders, das Detektiv stück und den grossen Spielfilm. Enger ist ehrlich genug, um zu erklären, dass ihm der Spielfilm am meisten am Herzen liegt. Betrachtet man sein bis höriges Schaffen, danu sieht man, wie sein* er diese Vorliebe in die Tat umgesetzt hat Aber auch s<nn Kriminalkommissar Ernst in den Imperator-Detektiv stücken zeigt Engersche Eigenart, deren letzter Aus (lruek gerade in diesen Stücken jedoch in seinen sport liehen Fähigkeiten zu fimhm ist. Mogens Knger ist ein denkender Künstler, dem seine Kunst auch Probleme gibt. Er ist überzeugt, «lass recht bald auch für die Filmdarstellueg eine Ke formal ion kommen muss. Der Filmschauspieler, der fraglos die Grundlage der Öprechbühuenkunst prak tisch beherrschen soll, wenngleich das F'ilmspielen eine ganz andere Technik und Anwendung der erfor derlichen Mittel b«*ausprueht. ist heute noch zu wenig vertraut mit dei Technik der Aufnahme, «lic Tätigkeit des F'ilmschauspielers ist nach Engers Ansicht eben als ein wirkliches Können noch ni«*ht anzusprechen. So «lenkt er, um nur ein Beispiel anzuführeii. an ein viel engeres Hand- in Hand-Arbeiten mit dem Auf nahmeoperateur. Fingers Erfolge beim Publikum -i«*ig«;rii sich von Film zu F'ilm, und wenn mau einen Blick in di<* zahl losen Zuschriften, die der Künstler aus den Kreisen seiner Verehrer, mehr noch sc ner Verehrerinnen, er halten hat und jeden Tag noch erhält, dann lässt sich daraus schon ein recht stattliches Bild von seiner Beliebtheit zeiehmm. Der deutsche Vorführungsapparat^ CRnernnnn Stahlprojektor „IMPERATOR“ ist unübertoffen In diesem Apparat hat wie auf so vielen Gebieten deutsche« Erfindergeist und deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorifihrungsmaschinen in deutschen Lichtspiel¬ häusern zu verwenden. Verlangen Sie vor Anschaffung einer neuen Theatermaschine unsere Kino - Hauptliste. €Rnemflnn-weRKe fl.-G. DResDen 156 1