Der Kinematograph (January 1918)

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• namntogmpn —TJiduuWorf walds Inszenier ungskunst. die wieder in eiue vornehm geschmackvolle Umgebung (sowohl was die Innen- räume als auch die äusseren Wirklichkeiten anbe trifft) gestellt ist, erfreut durch das Künstlerische, das sie durchzieht. Die Darstellung ist ein Triumph der Kunst von Theodor Loos. Er gibt den Verneiner, der bekehrt wird. Keinen leichten Stand hat er ge genüber dem Verfasser der befreie iden Wissenschaft. Bernd Aldor, dessen vornehme Ruh:: und dessen Ein dringliehkeit. der sich sein Gegenspieler ebensowenig wie das Publikum entziehen kann, wieder ein ästhe tisches Vergnügen breitet. Es ist a <o hier von einem Werk zu reden, auf das stolz zu bücken alle Ange hörigen der Filmbranchc und Filmkunst das Recht haben. Von einem anderen Filut ist ebenfalls ein zweiter Teil erschienen: von „Die Faust des Riesen“ (Messterfielm). Auch diesen Teil hat E. A. Dupont verfasst. Der Inhalt schliesst sich eng au den Schluss des ersten Teilen Brake hat sein Wesen nicht ge ändert. Er spielt weiter und vernachlässigt Frau und Kinder. Allen Vorstellungen seinen alten treuen Ange .stellten gegenüber bleibt er taub, er entlässt sie. Eines Tages findet man ihn in seiner Berliner Woh¬ nung tot. Er ist ermordet. Der entlassene Förster kommt in den Verdacht der Täterschaft, aber Mar¬ tina glaubt nicht an dessen Schuld. Sie ist es, die die Spur auf einen Freund ihres Bruders lenkt, der die Tat für sie, aus Liebe zu ihr beging. Noch im Tode ^>er fühlen alle die Faust dieses Riesen, dessen Männ lichkeit Martina dennoch liebt, wiewohl sie auch so schwer unter dieser P'aust zu leiden hatte. Der Freund tötet sich selbst. Auch in dem zweiten Teil dieses Filmes finden wii neben der selbstver stündlichen Leistung Henny Portens eine andere her vorragende schauspielerische Leistung; die Eduard v. Wintersteins, des kraftvollen Vertreters des Brake Voller Eindringlichkeit mit äusserster Beherrschung der reichen Mittel und infolgedessen der Situation Rudolf Biebrach hat den ganzen Film inszeniert. Tn allbekannter, oft gerühmter, schwungvoll-gediegener Art. Rainers Geschmack lafir wieder über der Aus stattung. „Dornröschen“ (Union-Film) als Märchen für gross und klein wird in den „Union-Theatern" ge zeigt. In künstlerisch potenzierter Form. Rudolf Pres ber erzählt in leichten Versen das Märchm und Paul Leni hat die Bilder gestellt. Das ist mehr als land¬ läufige Inszenierung, das ist lebendig gewordene Kostümkunde, das ist ein wahres Schwelgen im Rei gen. den künstlerischer Geschmack and Kunstge¬ schichte hier auf führen In der Tat nicht nur ein Märchen für die Kleinen. In der Entwicklung des In halts wechseln geschickt Ernst und Humor ab, unter stützt von einer sehr guten Darstellung, an der Georg Kaiser, Harry Liedtke. Victor Janson. Paul Biens- feldt. Hermann Picha. die blendend schön aussehende Käthe Dorsch. Mabel Kaul und Maria Grinn-Ein<>d s hofer beteiligt sind. Dieser Film ist nicht etwa ein „Weihnachts“-film. er verdient für jedes Programm Aufnahme. „Gesucht ein Manu, der ein Manu ist“ (Oliver-Film), ein Lustspiel von Danny Kaden und Rudolf Strauss. lässt eine Milliardärstochter ohne Wissen ihres Vaters ihren Chauffeur heiraten, den sie auf einem Bummel, wo sie in Begleitung ihrer Jungfer sich vergnügt hat, kennen lernte. Papa ist zuerst, wie Väter in solchen Fällen immer sind, ausser sich. Dann wettet er mit seiner Tochter, dass ihr Mann sie nur des Geldes wegen geheiratet hat. Er verliert natürlich die Wette und das junge Paar kann weiter seiner Tauzleideuschaft gemeinschaftlich fröh- nen. Es geht flott und bunt wirbelnd bei all diesen Ereignissen zu. Erika Glässner und Karl Beckersachs sind sehr lustig und übermütig und erfüllen alles mit ihrer Laune. Diegelmanu gibt »eine Spezialität in dem Vater. Kaden hat an Ausstattung nicht ge spart. Es sieht alles ausgesucht schön aus. Soll und Haben des kriegsjahres 1917! Das Königliche Bild und Filiuamt hat zur Wie derkehr des Tages, an dem vor einem Jahre Deutsch land den feindlichen Mächten den Frieden an bot, ei nen Film herausgebracht, der in denkbar schla gendster Form zeigt, wie unklug es von den Feinden war, die günstige Gelegenheit, Frieden zu machen, nicht zu ergreifen. Was in den zwölf Monaten er reicht wurde, hat man doch wahrlich täglich verfolgt, aber inan fasst die ganze Bedeutung dieser zahllosen •Siege erst, wenn sie bildlich so nahe gerückt sind, wie hier. Wir werden durch die Gebiete an allen Fron ten geführt die unsere tapferen Truppen in ihrem Siegesmarsch durcheilten. Es sind unter diesen B»1 dem eine Reihe, die wir schon aus den grossen amt liehen Filmen kennen, andererseits aber die meisten neu. Der Film ist noch besonders interessant dadurch gemacht, dass er in ein Gewand gekleidet ist, das jenes Gefühl der Ruhe und der Sicherheit, das Deutschland während des Weltkrieges nich: einen Au genblick verliess. hervor ruft. Der Kaiser in zwang loser Unterhaltung mit den Herrschern der verbünde ten Reiche. Hindenburg und Ludendorff bei ihrer Tätigkeit, Hindenburgs Geburtstagsfeier, alles Mo mente so rein menschlicher Art. dass man vergisst, wieviel Leid sich hinter dem Kriege verbirgt. Zu diesen Bildern kommen jene, die von der unbeugsamen Kraft deutschen Wirtschaftslebens sprechen, von der Emtearbeit, von dein Leben auf dem Lande und in der Stadt, in der das Leben flutet, als wäre kein Krieg. Und endlich jener feine Humor, der uns die feindlichen „grossen“ Männer im Bilde vorführt, mit ihren eige¬ nen großsprecherischen Sätzen, denen kurze deutsche Worte und deutsche Tat gegenübergestellt sind. Wirk lieh klarer kann Deutschlands Macht nicht bewiesen werden, als durch diese lebende Geschichtsschrei bung. Es wäre zu wünschen, dass der Film allüberall, auch im fernsten neutralen Land, zur Vorführung gelangt, er spricht von Deutschlands Unbesiegüchkeit. er spricht von Deutschlands Uehei legenheit und er ist endlich auch ein Dokument, auf das die deutsche Kinematographie stolz zu sein, ein Recht hat. Diese Rilanz schliesst mit unerhörtem Plus ab. J. U. /gar Jahreswechsel wün-tchen wir ulten «untern Mitarbeitern, Freunden luut Lesern — in er-ter tunic «ten im Fehle befindlichen — vm» gnnsen Herwn Frieden und Glück. Verlag und Reüaktion des ..Ktaiogragr NSStM