Der Kinematograph (March 1918)

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Der Kinemetogreph — DSaseidorf. No. 585 Filme in Konstantinopler Kmos. Origiiialbericht unseres Korrespondenten. Im Kino ..L u x e m b o u r ß" wurde vier 'Wochen hintereinander der Danmark-Filin ..Dü- Tochter der Nacht“ pezeifrt, mit Emilie Sannoin als Hauptdar- stollerin. Der Film an sich war kein Frfole, die Ein¬ nahmen waren atw'r fal>elhaft und höher wie bei anderen besseren Filmen oder Handlumreii gleicher .Vrl. Dies beweist, dass die SiTienfilme eines grossen Erfolges sicher sein können, uml erklärt sich leicht da.ss Besucher, welche sici; den .Vnfang angesehen haben, wenn nicht durch Interesse, dann schon durch Neugierde dazu getrieben werden, sich die Fortsetzun¬ gen anzusehen, um zu wissen, wie die t'aehe abläuft. Dagegen hat uns der ..Royal“ verschiedene inter¬ essante Filme gebracht, unter anderem ..Das heUige Schweigen“ von der WieiuT Kunst. Obgleich dieser Film einen wertvollen Inhalt hat. muss man ihn doch als eine religiö.se Projiaganda betrachten. Ich glaube lH*haupteu zu dürfen, dast. trotz des Interesses, durch den Inhalt erweckt, ein amlerer Film dieser Art nur sehr wenig Würdigung bei unserem Publikum finden wüiale, da es zu ^-ehr Filme mir aufregenden Szenen und prachtvoller .\u.s.stattuug liebt. Dann gi >t die Direktion dieses Kinos uns noch ein Werk mit Mia May, das wie gewöhnlich sicher einen grossen Ph-folg bedeuten wird. Ich komme auf den Inhalt in i reinem nächsten Schreilreu zurück. Im ..C i n e - Pa la ce“ sehen wir ..Der Mairn ohne Kopl“. Der Inhalt Ist wirklich zu banal und inter- e.ssenlos. Ich glaube, dass der Inhaber wohl dabei fahren würde, wenn er .seine Programme etwas .-org samer zusammenstellte. .4nch wü:-den wir Herrn Weinberg raten, in der Führung seine.*» Kinos nicli' sparen zu wollen und sich eine Kraft zu sicliei-n. weh'he ganz auf der Höhe der Leitung eines Kinos ist, sonst wird er den Untergang seines riiternelimens noch erlelreu, das sehr gut florieren könnte, da es ja sehr schön cingeri«*htet ist. „t’ineina firientau.V führt die .Serie ..llomui' culus“ weiter. L>er Direktor ist sehr zufrieden, da» Publikum zeigte jedoch wegen des ihm etwas uiinatnr lieh erscheitienden .Motivs geringeres Interess«-. Im allgemeinen haben wir letzte.as nichts besondere- zu Gesicht bekommen, ausgenommen einen Film mit glänzender Ausstattung „Gräfin Stachowska's Toch ter" mit Hella Moja. Wie immer fesselte diese Künst leriii die „Perotes“. (Perotes isi der französisch- Name für die Bewohner von Pera, d. h. die. welche iiij Eurojiäischen Viertel von Koasiantinopel wohnen). Ini „Cosniograph" hatten wir .,Schlaflos* • Nicht“ (Fedora) vou dem Wiener Kunst-Film mit L.lly Berky. Im allgemeinen war es lieim Publikuc. ein Erfolg zu neunen. Dieses erste Erscheinen der Lilly B .rky lä.sst für die Zukunft Erfreuliches erwarten. Kur/ gesagt, man merkt, dass das deutsche Fabrikat mehr und mehr den Spiel|»h»n beherrscht. Film-Schulen. Münchner Film-Studien. .\its \X leu wird uiw tel<>,;n*pl>i<*rt: I >it* Pi-liteidiTekti-n '•■ml <lie Spensin:^ -‘ämtli-lier SHiiik-u. tlie -.«-h ii.it dem Kiiiiiitiit«m<-Iit (»faa<en. \-erfügt. Di- lt«liö: d» st-lit auf 'lern iStnndpmikt, dass die Kiliniich *loti k-iiuni anderen Zweck v-rf-IgetL, ahs iiuwi'-»endeii Personen Gekl benuniik-ken. Diese M'iener De|H?sclie gibt zu denken! Ganz besonders wegen des von iler Polizei angegebenen Grundes für die Schliessung der Schuh*n: Di** Be hördc steht auf dem Standpunkt, „dass diese Sthuleti keinen anderen Zweck verfolgen, als unwissenden Personen Geld herauszulocken.“ Das ist klar, hart, gramsam aufrichtig und -ein Selbstverständ¬ liches! Dabei ist in Wien wenigstens die Rede von ..Filin.schulen". was soll man aber von der Sache denken, wenn man fortwährend von „Kino-Schulen". ..Kino-Kursen". „Dramatischen Kino-Kursen“ und ähnlichen unrichtigen Be/.e*chnungen hört?! Kino und Filmdarstellung habi'n miteinander gar nichts zu tun! Eine Heranziehung des Tlicaters zum Vergleich versagt vjllstäudig und ist unzulässig. Im Theater wird tat.sächlich 'nie.-iter gespielt, das Stück wickelt sich vor Jen Augen des Zuschauers ah. p.s entsteht hier vom allerersten Xnfang der Darstellung an und zeigt auch dem Publikum sämtliche .szenischen Be helfe. im Kino erleben wir dagegen die allerletzte Phase der Filnidarstellnii.g. und dies obendrein auch nur im photographischen Bilde, ohne irgendwelchen weiteren tätigen .\nteil der Kino-Lbitung au-sser dem lein mechanischen des Herunterwickelns des Filmstreifens. Die k ü n s 11 e r i s c h e n Leistungen je doch, die zur Herstellung dieses Filmbandes notwendig waren und in Anspruch genommen wurden, haben mit dem Kino gar nichts zu tun. Kino-Kurse und Kino- Schulen können somit höchstens nur dazu da sein. Operateure. Kassiererinnen und Platzauweiseriunen heranzubilden, nie und nimmer aber Film dar Steller! Das alles nur so nelienbei. um nachzuwei sen, dass die verschiedenen Meister, die also „un wissenden Personen Geld ahnehnien“ nicht einmal den Unterschied zwischen Kino und Film auseinanderzu halten imstande sind. Was soll man aber zu jenem tüchtigen Manne sagen, der e n Buch geschrieben hat; „Wie wird nun Kino-Kunstler?!“ Dieser tüchtige Mann hat in seinem ganzen Leben nie vor dem Film gespielt und hat von der Te.'hnik der Filmaufnah men in einem Atelier genau so viel Ahnung, wie* Sihreiber flie.ses von der Psychologh* der Blattläuse’ Doch wir wollen uns mi! Tatsachen abgets'n. di** ich im Zus^iinmenhang mit obiger Defieschc bringen möchte. ^)iese Tat.sachcn sind: I. Vor etlichen Tagen hai mich ein Filmfabri kant antelephoniei-t und mich gebeten, endlich doch etwas zu unternehmen, um gewissen Schulen das Handwerk zu legen. Es sind nämlich zu tfim einige Damen gekommen und haben sich bitterlich d.irfiber beklagt, dass .sie für behr teures Geld derartige Kurs»* besucht hätten, und niin stehen sie da und wissen nicht, was sie tx**rinnen sollen. Daljei bemerkte d-i Herr K.. die eine und die andere dieser Damen hätten durch ihre äussere Erscheinung schon dem Inl’.abei der .Scliule als für den Film vollständig niigeeigi’.ei erscheinen müssen. üinen das Geld ab/.imchmei' sei einfach ein» (»ewissenlosigkeit. II. Herr Direktor .Vttenberger von 'Ici .A.l miral“-Film-G. m. b. H. hat mir zu w i-d* ! .c.dici. .Malen erklärt, dass sich ihm Damen aus dieser .'=chn!>- angeboten hätten, er habe sie aber a.Mehncn müs.sen. weil sie schon in ihrer äusserer Erscheinung als rer den Film ungeeignet erschienen. III. Eine junge Dame, die in einem hie.sigeu blatte inseriert hat, si» wünsche für Filmdai Stellung