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Der Kinemetograph — Däeaeldorf. ■No. «W» sicher mit vielvenipm-beiidem Lüchebi die Haiutfrau ..Lieber Meißler!“ (So ungefähr reden auch immer die I teilt iHten, weiui «ie einem einen Zahn ausziehen wollen den iiiHii eigeiitlk'h noch ganz gut gebrauchen konnte), „ich habe eine Telierraschung für Sic. Sie MoUen mal ein Talent kennen lernen, wie Sie viellei<-ht noch nie . . . und wa» Sie sfieziell intereKHieren wird . . . auf Ihrem ureigennten (iebiet . ..“ und während man sich unruhig umzieht, kommt aiih dem Nebenzimmer eine Dame in jenem .Uter, in dem man die Schönheiten de« l>ehens nicht mehr ao recht er¬ lebt. sondern seine Sehasöchte in Form von Romanen und von l•'ilm€•a und von wa« weiss k-h in die erschreckte Welt hinaushaucht. Und eben hat man ein sä.sses blondes Miklel entdeckt, mit dem nuui. anknüpfend an die Knappheit des Obst«^, über die Schwierigkeiten der Kekleidungsfragi- hinweg, die schönsten Dinge . . . l*rosit .Mahlzeit . . . Die Dame aus dem NelH-nzinimer. dk* nicht mehr recht was erlebt, schwingt drohend einen Sohnellheft« i. Marke „Fort- Hchritt“ ohne I>M-hung. und alles schweigt Lbid lianii fängt sie an zu lesen. Ich werfe einen M-hnsüchtigen ftliek auf die andeie «Ik* ohne Schnellhefter und ohne Fortschritt, aber mit sössr-m blondem Haar unil anderen Sachen ... ach (»ott. die sitzt in einem Winkel und ihr zu Füssen ein unaus¬ stehlicher junger R«-ferendar . . . Von Z»‘it zu Zeit höw k-h clas Knistern der Blätter - und je<k*sm:d, wenn sie eine Seite voligcdichtet hat und umwendet, sieht sie mich ernst und vorwurfsvoll an. ..Du hist nicht Ih 4 der Sache mein .lunge!“ hrüsst das. Ich nk ke nur jedesmal gewichtig - das kann alles möglk'hc heissen: Beifall - (wler auch di«‘ Ik-stätigung einer trülsii Krwartiing — aber st- wie k'h sie kenne, die HiTrseliaften. wird sie wohl mehr an das erstere denken . . . Rk-htig. Sie läch«dt... Gott sei Dank Und liest weiter... («ott s«*i’s geklagt Ich hatte es schon glek-b so im < kdülii: dies Sujet kommt mir bekannt vor. Ein Si-hiffsoffizicr und seiiK* Braut - und ein fremder Potentat — ein*- Entführung nach Indien.. . Der Referendar hat der Blonden «ine Ziga- iv*tte gegelM-n und nun paffen sie drauf los ... uikI lachen ... und er s<-hnappt verliebt nach dem Danipf- ' wö!k<-hen. «üe sie mit ihrem süssen .Mäulchen von sk-li bläst - so eine FrechluMt I Ueberhaupt. diese jungen Juristen sollten wahrhaftig. . . l’iid nun ist plötzlich grosse Stil'e. aus der ich den Schluss ziehe, dass dk‘ Dame, die nicht mehr recht wüs erlebt, fertig ist. ^«c sieht mk-h erwartmifp«- voll an, und die andern auch. Ith glaub«-, sogar der Hund, der sich den ganzen Abend in der Nähe des Büfetts aufhält, schaut auf mich. Ich fühle: die Reihe ist an mir. Ich muss etwas sagen. Ich räuspere mich und frage wohlwollend; ..Kennen Sie „Die Lieblingsfrau des Maharadscha" Sie ist ein bisschen konsterniert. Aber dann fasst sic sich schnell und sagt lächelnd: „Aber gewiss! Ich war viermal «Irin“. •letzt hab’ ich sie. Ich durchbohre sie mit einem Blk-ke. in dem — wenigstens meiner M^nutg nach tau- s«>nd Dinge liegen: stumme \'orwfirfe — die drohend«- Frage: ..WH« kaiui man bloss“ — und der eisige Bes<-heid: ..von mir hast du nichts zu hoffen ...!“ Aber ich musr mich wohl verbik-kt haben. Oder aber sie versteht nichts von solchen Sachen. Denn plötzlich reicht sie mir mit königlicher Ck-bärde den Schnellhefter, .Marke „Fortschritt“ ohne l>ichung, und sagt: „Nicht wahr Kk« bringen den Film an — 8k- brauchen ihn ja vielleicht nicht gerade der Finna zu geben, die „Die lieb- liiigsfrau des .Maharadscha“ gemacht hat.“ Ich bin starr. Und meim« Augen suchen iinwfllkfirlich den jungen Juristen. Aber er ist verschwunden. Und die süsse blonde Kleine ebenfalls. . . Meine Gedanken über die Praxis des Kinosehrittstellers und Verschiedenes. Von Karl Sehneider. Vor allen Dingen sollte ilt-r Kiimsi-hi ntstclk-r v«w- 'U(-hen. sciiR- Stoffe so auszuarlieitcii. «law. -ic in i«-«l«-r Form bildenil und iH-lehrend wirken. Ich bin «k-r Ucls-i- /■«'Ugung. «lass Kinosehrift steiler mit Bähii«-nta«'hkeniit- nissen Is-sM-re Suj«-ts liefern köimen - wie sok-h«-. «Ik- ..ail«l in «1er Roiiiaiibild«‘rei heruinvultigier«-n. Di«- Natur in ihren unend]i«'h«-ii Reizen. Stä<ltc iiiitl lsui«ls(-liaftslHlder s«illen wechseln mit meiiM-hliclM-ni lieber in seiiM-n Wahrh«*iteii Vor allen Dingen g«-h«- «ler B«-- gisseiir mit dem aii«-rkaiiiiten Kiji«>s(-hriftst«-lk-r Huiul in Han«l und 'iiche die .SubtUitäten ein«^ Stoffe- zu crfass<-ii (li«-kk-r i't hk-rfür -lellenweise wenig \erstän«lni.s.) .Viich in KcM«tzung Maske -- wird zu viel g<‘-än«iigi im lnl*‘n‘ssc d«.«s Films. l<-h halte gr«>sse S«-hauspiek-r g«-- twhen. die unglaublich sk-h k'»>tü-itierteii uii«i agi«-rt«'ii iM-i Rk-sengagen. die in keinem Einklang zur lii-istiing -tamhm. Ntshnutls rate ich: Jeder Stoff für Kin«is wirke cr- /.k-h«-ri-<-li. fern sei falsche Sentimentalität und dumm«- R<ih«-it Kin«>s«-hriftsteiler Darsteller - Kirstregisseur sollen 7.iisamme;i wirken in v<i|len<leter Harmoni«-, auf das- «las Kiiuischauspiel sk-h mit j«k'in erstklassigen Th(-ater- stü<-k iiu-sse-i kann. Zuni S«-hluss plädiere ich dalür. «lassnuui. neh«‘ndem R<-- 4 i's««Mr-'s-luiUhpiel«‘r, den aiunkannten Kin«ts<-hriftst«-ller in .len R<-kUnien htrtlauhuid nennt dieses Rrs-ht gebührt ihm ..«lenn «ihne ]d(«eti ei tsf«-hen kein«- We ke!" Ein Ta{ aus dem Leben eines Filmautors. Von O. S.-hu beit Steven- .tlit kühn«-m. ck-fpiiitt-m S-hwung«- biegt- kh vom HaUes«-hen Tore in die Fri-.-drk-hstraiaa. Ein Seufzer d«‘r K-.-leiehterung entringt ^ sich meiner Brust. .Mit 'diesem Bru.stseufz(‘r hat es folgende Bewandtnis: „Es war im Klub, als mir nieiii Hrhick.-«alsgeiH>sse Ugris zwischen «-iiiem; Bissen ,,deutschen“ Beef¬ steaks. einem Bi-sen Gurkensalat und i-iiiem\Trunk S«--lter die Mitteilung iiuteht«'.^dass er mich des .Vltends auf seiner Strohwitwer- bude erwarte. Zu eiiMmi besrheiden<‘n .\bendbrötchei> wie «r sich aiisdiw kte. Und diese kollegiale Rinladuiig hatte einen originelleii Ik-w't-ggrund. Sein vieraktigi-s Drama „Rosen aus dem Süfk-n" war, von den üblk-ben bedauernden Zeilen liegleitet lM«reit8 24 mal zu den Kaniiu-henfleischtöpfeii .Aegi'pten- z -rückgektdirt. Vor wenigen Tagen hatte es zum .Mal« ve.-sucht, irgendwo liebev«>ile .\ufnahme zu fiiHlen und cUes- mal war sein Bemühen erfolgrek-h gewesen. 26 mal hatte ee hinauswandern mössen! In r(s«igBr JubUäumslaune hatte Ugris best-hlossen. «ti«- ,,Rusen aus dem Süden“ im „Westen“ zu begiessen!. Man erlasse mir die nähert- Beschreibung des .Abend¬ brötchens. Tatsache ist, dass ich mk-h uat-h dem (jeniisM- desselben in einer Verfassung befaiHl. die den mitfühlen¬ den Ugris bewsog, mir eine Lagerstätte anaubieten. Ich entsinne mich nur noch, ihm zugeflüstert zu haben, mich spätestens um acht Llir zu wecken In meiner Aktentasche befanden sich fünf Manuskripte, die der Abnahme harrten . .. Richtig! Ich war bei dem Seufzer stehengeblieb«-n! Er war be^iflich dieeer Seufzer! Daseinsbereobtigt'