Der Kinematograph (October 1918)

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M* «13 Verlag : Cd. Llntx, Düsseldorf. Wehrhahn 28a. Film - Presse - Büros und Kinobücherei. Von Oberleutnant Ludwig Brauner. In keiner Brauohe jagen, überstürzen sich die Er¬ eignisse, Ueberraschungen, Gründungen, Neuerwerbungen. Zusammenschlüsse usw. so wie in der Filmindustrie. Die ganze impulsive Kraft einer aufstrebenden Bewegung, die all.* möglichen Ideen auf das schnellste zu verwirklichen bestrebt ist, offenbart sich am schlagendsten in den Reihen tler Kinematographie. Neue Interessenten werde« in den Bannkreis des Films gezogen. Unbedeutenheiten von gestern werden die Größen von heute. Größen von heute sind morgen verblaßt und dazwischen bereitet sich im Hinter¬ gründe unauffällig Wichtiges vor, um plötzlich als fertiges Ganzes vor den Augen der Mitwelt aufzutauchen. Dieses Hasten und Uebertrumpfen belebt zwar die ganze Branche in nervenspannender, prickelnder Weise, gibt aber auch zu Mißverständnissen, wilden Gerüchten und augenfälligen Un Wahrscheinlichkeiten Anlaß, die ii. ihrer Ueberzahl Außenstehende zu verwirren und die rührige Filmindustrie in Mißkredit zu bringen geeignet sind. Die Fabeln von spielend gewinnharen Millionen finden bereitwilligst Glauben und das unerfahren«*, erwerbsgierige Kapital drängt sich, den lockenden Verheißungen einiger Streber willig gehor¬ chend, heran. Die Bereitwilligkeit des Kapitals, seine flüssigen Mittel d** Filmindustrie ,uzuführen kann als Vertrauensbeweis "ff die Wertschätzung einer Einlagebeteiligung gtlten, durfte aber, sich ins Ueberinäßige steigernd, mit der Zeit doch schädigend wirken. Die Menge liest und verschlingt die Sensationsmeldungen von Riesengagen, die Ziffern der umgesetzten Millionen, die Zahlen der Massenbesuche, j*t aber über die Mühen und Plagen, die Risiken und Ver- mste der Branche nicht unterrichtet. Im Interesse einer Konsolidierung der Filmindustrie dürfte es daher liegen, durch entsprechende Maßnahmen aufklärend in der All- mein heit *u wirken. Die bereits in Vorschlag gebrachten “fRHindungen von örtlichen Filmpresse-Büros m,t dem Sit* in jenen Städten, die über eine größere Anzahl Tpntehmer Filmbühnen verfügen, wären der Bedeutung det KtOoIndustrie entsprechende Einrichtungen. Die Schwer- und Großindustrien ailer Art verfügen längst über ähnliche Einrichtungen und sie haben sich im Interesse der Gründer ausnahmslos bewährt. Um so wirksamer müßte ihre Tätigkeit für die Filmindustrie sein, die einerseits darauf bedacht sein muß. sich das Ansehen ihres Standes zu wahren, anderseits aber auch bemühen, nicht in der Gunst des Publikums zu fallen, den Kreis ihrer Verehrer zu erweitern und bisher Abgeneigte zu ihren Freunden zu machen. Der geschickten, unaufdringlichen und doch ziel- bewußten Leitung ein«*s Film-Presse-ilüros wird die engste Fühlungnahme mit «1er maßgebenden Tagespresse bald gelingen. Als gut informierte Quellen werden «he örtlichen Filmpresse-Büros sofort «iie gewünschten Auskünfte er¬ teilen und unliebsamen und unwahren Gerüchten mit stichhaltigen Tatsachen begegnen können. *Sie werden soffjrt mit entsprechenden Aufklärungen bei der Hand sein, wo «*s sich darum handelt, bei unvorhergesehenen Ereignissen die Gemüter des Publikums zu berubigen, auf- gebauschten Schlußfolgerungen die ängstigende Spitze zu nehmen. Den Kampf der Fachpresse gegen «len Unfug der Filmschulen können sie nachdrücklich und wirksam unterstützen Das Publikum, «las durch rechtzeitige und energische Warnungen von berufener Stelle vor tler Ausgabe unnützer Kursgelder bewahrt bleibt, wird den Filmpressebüros für die Aufklärungen danken. Ist das gedachte Büro in der geschilderten Art als neutrale, allen angeschlossenen GründerbühiH-n gleichmäßig dienende Stelle tätig, so wird ee bald zu einem anerkannten, gern benützten Repräsentationsamt für die Film- interessen eines Ortes aufsteigen und berufen sein, «fas Ansehen der Kinematographie wirksam zu heb««. Solche Aemter kann sich die Filmbrais'be in ihrem eigenen Intern« schon leisten. Ihr Wert steigert sich noch «iadurch, daß iie auch den gemeinsamen Reklamen!er«***»«i der an¬ geschlossenen Lichtspielstätten dienen. Geschickt und pressewirksam abgefaßte Vomotizeri größerer zur Vor¬ führung gelangender Filmwerke werden die Erwart ung des