Der Kinematograph (October 1918)

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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. «i3 Der Film gibt ein vollkommen anschauliches Bild von dem gefähi liehen Treiben «ier Mädchen hämlk-r Er zeigt die Mittel, mit denen da gearbeitet wird, zeigt die Korruption der amerikanischen Polizei, die mit im Bunde ist. Wir lernen sogar die Sprache der Märtehenhändler kennen. Ik» ist keine Szene, die sich nicht folgerichtig entwickelt, da steigert sich alles bis zu dem Höhepunkt, in dem das Opfer durch die Spritze unschädlich gemacht w'ird. Wir gewinnen genauen Einblick in ein Muster- bordell, hinter dessen Kulssen Frohnarbeit geleistet werden muß. Erst wenn die Niggermammy an die Türe klopft, beginnt m Saal das „Geschäft“. Der Regisseur Otto Rippert versteht sein Fach; er¬ stellt Bilder voll ’ebenswahrcr Bewegung. Dabei stand ihm der Photograph Karl Hoff mann brav zur Seite. Dar- stefleriseh interessiert natürlich am meisten de Haupt¬ darsteller in Charlotte Böcklin. die ich zum ersten Male im Film sah Eine äußerst svmpathische Erscheinung, die in der großen Szene, in der sie wahnsinnige Angst packt, und in der sie überwältigt wird, den Beweis einer großen schauspielerischen Begabung erbringt. Frida Lemke g bt mit gutem Gelingen d e Freundin. In den Herren- rollen könnte man jedem Darsteller ein besonderes Lob spenden Dir- Aufzählung der Namen möge genügen; Herzfeld (ganz hervorragend in Maske und Spiel), Albe'. Falkenberg Ehrle. So haben sich alle Faktoren geeint, um einen Sensationsfilm in des Wort es edelster Bedeutung zu schaffen. Egon Jacobsohn. • * Die William Kahn-Fi m-Gesellschaft verar sta tete ihre Sonder vor f ührung am Freitag nachmittag im ..Marmor- haus“. Herr Artur Mcllini hielt eine einleit« nde An¬ sprache, in der er auf das Wiesen der Aufklärur gsfiltne hin¬ wies. Er erntete für sein«* Ausführungen rei*-hen Beifall. Di«- Deela-Film-Ges«-llsehaft hatte am Tag-- vother die Fachpresse zur \orführung ihies Films in ihren eigenen Vorführungsraum gelteten uml außerdem am Sonntag, ebenfalls im „Marmorhaus“ eine S«mdervorführung vor L'cDdenen Gästen veranstaltet. Zu Beginn dieser Vor- t «<Hung sprach Fräulein Charlotte Böcklin. die Haupt¬ darstellern! des Films, folgenden „Vorspruch“, den uns 'lie Firma zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat : Ein Mädel, ein junges, im Großstadt leben —-- Ein Fremder! Si«- schenkt ihm blind«* Vertrauen. Sie weiß von G»*fahren nichts, die sic umgeben. Er will ihr goldene Häuser bauen.- Was braucht ein Mädel zu Hause zu hocken. Wo sie die Last nur der Arbeit verspürt. Wenn mühelose Verdienste locken Auf dem Weg, der zum goldenen Reichtum führt ? ? * Mußt Dich um wenig so'jämmerlich plagen! ■Madel, was läßt Du zu Hause zurück ' ! t Träumtest Du nie von besseren Tagen I ?- Träumen von Schmuck und von Seide und Glück ? •Mädel, komm mit und pflücke die Rosen, Mit denen «las Glück «len Weg Dir geziert. Ik>n Weg, der Dich unter lachen und Kosen Zum goldenen ersehnten Reichtum geführt. l'tid das Mädel läßt sich umgarnen. Glaubt den Versprechungen ohne Arg, Hört nicht auf Bitten uml hört nicht auf Warnen, Denn das Zauberwort Glück ist stark! Weiß nicht, was ihr fürs Leben mag taugen, Keimt nicht «las Schicksal das sie erkürt, •äßt sich leiten mit blinden Augen L T nd weiß nicht, wehin der Weg sie führt. Nun, der Weg geht in fremde Lande, Geht zum Verkauf wie ein willenlos Tier. __ fleht unters drückende Joch der Schande, -Macht sie zur Sklavin bezahlter Gier.- Vergebens ist Drohen, vergebens ist Bitten!!! — — — Vom F«mer der heißen Reu«- geschürt, Haben Tausende schon gelitten Am Weg, der zur ewigen Verdammnis führi Deutsche Mädchen uml deutsche Frauen. Warnen soll Euch ein Schicksalsbild Vor «lern blinden, lern faL-chen Vertrauen. Das d«-n Versprechungen Fremiler gilt. Gebt Euch nicht willig in chilose Hände, Daß Ihr «las wahre Glück nicht variiert, Demi er bringt Euch zum bitteren Emle. Der Weg. der zur Verdammnis führt. Heri Hans Brennert stelt uns «len nachfol- genden Prolog zur freund'ichen Verfügung, den we wir an anderer Stelle mittei en. E len Richter in der Sonder¬ vorst el ung „IXt Flieger von Göre“ gesprochen hat . Sommer stirbt — und Ze t ist müd — W eder und noch durch blutende Tage Klagt en Led. geh eine Sage Febert ein T aum: e nmal war Friede... Hc ß n der Sonne vom Rhein bis Kärnt«-n Wog en und wa teil die goldenen Ernten, Reifte in strömender Nonnenf.ut Ungrischer Trauben Blut. Tausend Schachten snd geschagen Zw sehen Ma ne und W» «lkarpa' hen Rauchend aus butigen E serisaa eil Tausend tote Städte ragen — Mi rdkosaken und brenm'mle Speicher —! Deutsche und Ungarn und Des ei reicher Scilugen in Not, schlugen in Nacht Tausend und e.ne Sch acht . Und se machten ihn zum Schemel Ihrer Füße des Fe ndes Nacken, Und s e agten die S oiriaken Ueber «ien Bug und übet de Meine'. Aufe s amten aus Schutt und Grauen Orte sburg ist, und st Gerdauen — Biüder n Ungarn und Oesterreich. Ostp.eußen neigt sLh Euch! Habt Ihr Gut und Blut gegeben Deutschland will es nie vergessen —! Zwischen den Gletschern uml den Zypres en Sahen wir E u e > e Fiuren beben Unter den Zinnen «kn Do om ten Tausentl blut ge Rosen b üh en Göre, in Myrten und Rosen aub. Sank in Schutt und Staub —! Göre. Du Garten der Nachtigallen. Ble eher Brüder blut ges Bette. Dessen klagende Trumme stätte Hei ge Heldenlieder umhallen — Göre nun steige aus Gräbern und Grauen Deutsche Hände helfen Dich bauen Helfen tragen, was Dir geschah Göre an der Adria! Göre, Juwel Du m Krongeschmeide Oesterreich-Ungarns, — di«* deutsche Seele Denk Deiner Leiden am San Miche'e Denkt der a'ten geschworenen Eide! Wehren sie alle uns auch den Frkden — Göre. Du Rose im leucht« nden Süden. Hier ist für Dich heut «rin neuer Stein Uml einmal wird Friede sein.' - - Hans Rrennert.