Der Kinematograph (October 1918)

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No. 014 Der Kineniatograph — Düsseldorf. ist lediglich eine Folge der Starfilme. Weiterhin ist auch ein Umstand zu berück iehtigen, der dem richtigen Kino- publikum längst aufgcfallcn ist. und der zur Folge hat. daß nie Staif. me so überaus beliebt sind. Im Starf lm baut sich oie Handlung auf den Star auf, er ist sämtliche Akte hindurch auf der Szene. K-n Wunder, wenn selbst der hervorragend gute Spielfilm ohne Star nicht recht ziehen will. So sind uns die kleine'-en Theater hier draußen im Reich insofern keine Konkurrei z, als sie sich mit ihrem Programm auf ihre Stars speziali ieren und sie sind uns eine ganz gewaltige Konkurrenz, veil sie ihres Publikums absolut sicher sind. Wir Leiter wiiklich großer und gro߬ zügiger Theater müssen uns an den Gedanken halten, daß der Star nur mit ganz besonderen Mitteln zu besiegen ist, da doch die Darsteller der Filme, wie wir sie bringen, keine Zugkraft ausüben. Spielt der Star, so genügt der bloße Name, um das Theater zu füllen. Spielt in einem starlosen Film die Elite der ersten Berliner Bühnen, so freut sich kaum ein Mensch darüber. Denn das Kino- publikum ist es, welches in das Kino geht. Die wenigen informierten Menschen, die Kenner der Berliner Theaterveihältnisse, machen unser Kraut nicht fett, sie sind es nicht, die uns das Haus füllen. Ungarische Filmkunst. (Von unserem Budapester Korrespondenten.) Ein Filmmann deutete im Hotel Royal die ungarische Trikolore folgendermaßen: Rot—weiß—g.ün sind die Film¬ farben zugleich. Rot ist die Liebe zu unserem Berufe, weiß zeigt, daß wir an den gegenwärtigen Verhältnissen unschuldig sind, aber es gi Ünt uns die Hotfnung auf baldige Besserung So optimistisch ist der Mann trotz des behörd¬ lichen Feldzuges gegen das Film- und Kinowesen. Er sagt: „Die Kraft in uns übet windet alles, wie die der¬ zeitigen Filmneuheiten beweisen. Und was der Film¬ markt Neues bringt, gibt dem Manne anscheinend recht. Führen wir wahllos an, was die „Sais neröffnung“ uns bietet, indem wir vorher kurz darauf hin weisen, daß auch dieses Wort ein Hindernis ist, daß unsere Sache unter die Künste rangiert. Der „Projektogiaph“ gehört das Recht der Ancieni.it ät, sie beginne die bunte Reihe. Unter ihren „Phönix' '-Filmen finden wir: das ki iminali t ische Rätsel in vier Akten " von Ivan Siklösi, inszenieit von Michael Kertösz mit Michael Yäikonyi, Julius Gäl, Heia Lugose, Zoll an Szerömy, Eugen Bai ssa, Ludwig Röt hey, Ladislaus Z. Molöar und Kläry Lotto in den Hauptrollen Vom gleichen Autor stammt das unter derselben Regie entstandene Lustspiel in vier Akten „Lulu“ mit Alexander Göth, Kläry Lotto. Hermine Haraszthy, Zelt an Szei emy, Rosa Hosvai und Ladislaus Molnär als Hauptdarsteller. Siklö-i-Kertösz firmieren auch für den fünfaktigen Film nach dem Schauspiel Franz Molnär* „Der Teufel". Unter den Hauptpersonen liest man hier die Namen Leopold Kramer, Michael Väikonyi, Elisabeth B. Marton, Fiied- rich Tanay, Kläry Lotto und Ludwig Böt hey, wählend im Film „Judas" gleicher Fraktur Eugen Töizs, Leopold Kramer, Julius Gäl, Julie Kämet h, Kläry Lotto und Ludwig Kemenes mitwiikten. Dieselbe 1 Maike leuchtet von den Filmen „Der Skoipion“ in zwei Teilen, „Die Sonnen¬ wenddame“, Schauspiel in vier Akten von Iwan Yoinovieh, „Der Aiist“ von Richaid Falk, nach dem vieraktigen Lustspiel von Franz Herczeg entgegen. Die mit dem Kölner Konzern 1 ierte Corvinfabrik brachte jetzt die dreiaktige Filmburleske „Harrison und Barrison“. „Der Gardist“, nach dem vierakt igen Lustspiel von Franz Molnär und „Der Goldmensch“ von Maurus Jökai (in zwei Teilen) heraus. (Hier sei die Einschaltung gBstattet. wie schlecht es hiei zulande veimeikt wurde, daß der Konzern, der in Deutschland „Wenn wir altern" herausbrachte den Namen des weit bei ühmten Romanciers verschwieg ) Eine Corvin-Novität ist ^auch „Der kleine Lord", ein Lustspiel in vier Akten, nach dem Roman von H. Burnet von Ladisia s Vojda und Julius Török. inszeniert von Alexander Antalffy, neben dem in den Hauj tr llen Giselia Bathory, Tibor Lubinszky, Joseph Hajdu, Eigen Horvath und Ernst Kenessey tätig w.ren. Nach Edwaul Knoblauch -chrieben Ladislaus Vajda und Richard Falk den von Alexander Korda inszenierten phantastischen Vierakt er „Der Faun", dessen Personen Verzeichnis die Namen Gabriel Rajnai, Desider Gyärfäs, Artur Komlai, Ica Lenkeffy, Paula Horvath, Elisabeth Aghi, Johann Ducret, Eugen Horväth, Julius Bartos und Joseph Hajdu auf weist. Schwarzenberg & Co. bringen einen Film heraus, der den Titel führt „Mitgift jäger, Zwei Ehen in vier Akten ", während zwei andere zweiakt ige Lustspiele „Der Teufel hole diesen Krieg“ und „Eine kleine lebende Schweinerei" betitelt sind. „Die Torturen eines Bräutigams" ist ein Lustspiel in vier Akten, in dem dreiaktigen Lustspiel „Die Ehe des Barons Niemand“ spielt Lia Ley die Hauptrolle. Zwei Tageszeitungen „Pesti Naplö" und „Az Est" machen sich auch mit eigener Filmberichterstattung Kon¬ kurrenz Erstere bringt eine kleine Serie unter dem Titel „Der Magen von Budapest" heraus. Die sich „mästenden fremden" Filmdarsteller sind aber hier nicht zu sehen, weiter unten wild von ihnen die Rede sein. Die Starmarke trägt das Alpendrama in vier Akten „Gletscherliebe" mit Ila Löth und Karl Lajthai in den Hauptrollen. Von derselben Fabrik stammen „Der Kampf ums Dasein“. Drama in fünf Akten mit Annic Göth und Aiistid Olt, die Filmoperettc in fünf Akten „Rühr mich nicht an“ mit Ila Löth, „Der Verführer“, Gesellschafts- drama in fünf Akten mit Camilla Hollay und Norbert Dän. 1 er nach dem Roman von Paul Bourget entstandene Film in fünf Akten „Die Lüge“ von Eduard Sas, der iß zwei Teilen und acht Akten erschienene Film „Das Ge¬ heimnis des Bergweiks“ (nach dem Roman von Max Pemberton), das Schauspiel in fünf Akten von Franz Herczeg „Dir Auswanderer“ (verfaßt von Sas und Über. Regie Louis Neher) stammen aus dtr Fabrik Über, die noch folgende.- produziert. von heimischen Autoren „Laz* Timär“ von Alexander Brödy, „L*as kreditierte Leben von Eduard Sas, „Die Rache Fifin*“ von Hofrat Ludwig Döczy. „Schauspielerin auf dem Thron“ von Adorjän Bönyi. „Der Sklave“ von Ak>xander Hegedüs, „Die Abeii- teuierin“ von Ferdinand Ujhelyi; von fremden Autoren „Madame Bovary“ von Gustav Flaubert, „Der lachende Mensch“ von Victor Hugo, „Die Hexe“ von Victor*® Saidou, „Ein Paar Holzpantöffelchen“ von Ouida, ..f”* Wundeikanone“ von Honore Balzac, „Bettler und König*' sohn“ von Ma c Twain, „Die Frau und die Puppe" v011 Pierre Louys und „Die Ehi losen“ von Gerolamo Rorett» Die Zeit scheint zu Ende zu gehen, in der vor Friedei*' Schluß hior italienische und ameiikanische Filme eingrfuw> weiden konnten. Denn der Geisterspuk wird nunn* zur Wahl heit, auch Ungarn erhält seine Filmzensur - Neujahr waltet über die Filme auch hier der Rotstiftu®j die Schere. Im Ministerium wird eine aus 16 Mitglieder' bestehende Zensurkommission errichtet, doch wird e