Der Kinematograph (October 1918)

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No. tflfi Der Kinrmatograpb — Düsseldorf. dig von allen Seilen nenn Nahrung, neue Verstärkung erhält. Es soll nielit verkannt ueroen. daß die Verhält nisse vor einem Jahre allerdings so lagen, daß große Ziele nur mit ganz bestimmten Faktoren innerhalb der Industrie durchzuführen waren: die letzten .Monate aber mit der riesigen KntWicklung haben uns vor eine ganz andere Sachlage gestellt. Ein gesundes konkurrierendes Nebeneinander, bei dem alle zuver lässigen und leistungsfähigen Firmen von Amts wegen als gleichberechtigt klassifiziert werden, das ist die Forderung des Tages. Klar ist natürlich, daß eingehende positive Vor sehläge auf diesem wichtigen Gebiet in dieser Zeit nicht in die Presse gehören. Es soll darum auch nut- ganz kurz skizziert werden, wie diese Zentralstelle nach außen hin zu organisieren und auszugestalteu wäre, während Arbeitsmethode. Arbeitsumfang und Arbeitsziele im einzelnen aus der öffentlichen Er¬ örterung ausgeschaltet werden müssen. Die Zentral¬ stelle, die eng angelehnt, vielleicht sogar organisch eingegliedert, mit der Hauptstelle dc3 diplomatischen Auslanddienstes arbeiten müßte, hätte bei allen deut¬ schen Vertretungen des Auslandes ihre Vertrauens leute. Bei den Botschaften und da. wo wir Gesandte unterhalten, hätten neben dem Vertreter des Heeres und des Handels auch der Film Attache im Etat zu stehen, der seinerseits wieder enge Fühlung mit den entsprechenden Vertrauensleuten bei den Kon¬ sulaten halten müßte. Aus den vielen einzelnen Berichten, die, wenn sie richtig gemacht sind, ungeheuer wichtiges Mate rial darsteilen, würde sich dann im einzelnen leicht ergeben, wo Material beschafft werden, oder wo in der Form geändert werden müßte, was zu vermeiden und was zu unterstreichen ist. Diese recht allgemein klingenden Sätze könnten leicht durch Beispiele illustriert werden, abe- Erfah¬ rungen und Beobachtungen zwingen dringend zu- Zurückhaltung bei der öffentlichen Behandlung. Wer die Materie keunt, wird sich schon aus diesen wenigen Sätzen ein Bibi machen können, wird aus diesen An reguugen schon ersehen, welches nützliche Instrument hier geschaffen werden könnte. Daß der ..Kinemato graph" «*ls erster mit dieser Anregung an die Oeffent lichkeit tritt, ist nicht zu verwundern und unsere Leser werden gerade au Hand der anderen Arbeiten auf diesem Gebiet, die wir bisher aus dem In- und Ausland publizierten, die Wichtigkeit des diploma tischen Auslandfilmdieustcs erkennen. Auf die Erkenntnis allein kommt es aber nicht an, ein gründliches Studium der ganzen Frage in den zuständigen Organisationen und ein energisches Ein treten bei den fraglichen Stellen muß sobald wie mög lieh einsetzen, besonders der große Verband für dir gemeinsamen Interessen hätte hier einmal wicdci eine dankenswerte Aufgabe, denn hier handelt e> sieh um eine Frage, au .der wir alle interessiert sind, vom kleinsten Verleiher bis zum größten Fabrikanten Daß die Besprechung aller Fragen der Fihn)n-o->agand.i an einer zentralen einflußreichen Stelle zweckmäßig und wünschenswert wäre, auch wegen mancher Pro jekte auf dem innern deutschen Markt, soll heut'- nur ganz kurz augedeutet werden. Eine Zersplit lerung der Kräfte wäre außerordentlich schade, vor allen Dingen aber wäre es zu bedauern, wenn einzelne Gruppen oder einzelne Richtungen ihre Kraft über spannten, zu viei in Angriff nähmen, oder sich an Dingo wagten, die sie ihrer ganzen Struktur nach nicht übernehmen, nicht durchführen könnten. Experimentiert hat man in der deutschen Kin» industrie genug. Die Zeit des Tastens. des Fühlern und des l'ntersucbens müßte zu Ende sein. Die Situa tion ist so ernst, die Lösung der von uns hier erörter ten Probleme so dringend, daß nur eins -ins helfen kann, und das sind Taten, wohl überlegtes, wohl durch dachtes Vorgehen, bei dem wir im innern Deutschland getrennt marschieren, im Ausland aber vereint sehla gen wollen. Diplomatien- Kino-Saisonbeginn in Konstantinopel. Originalbericht unseres b-Korrespondenten. In meinem letzten Bericht ha.te ich Gelegenheit, die bevorstehende Eröffnung unserer verschiedenen Cinemas zu erwähnen, die wegen der warmen Saison bisher geschlossen waren. Heute, wo alle Ringer sieb für den Kampf gerüstet haben, kann ich über den Wert der Lokale, über ihre Leitung und vor allem über ihr Publikum und ihre Programme etwas erzäh len. In Wirklichkeit ist die Programmfrage in Kino¬ kreisen eine sehr wichtige, wie ich in meinem vorigen Schreiben sagte, als ich über die Leitung der Kinos sprach, die die UFA erworben hat. Kino Amphi. Obgleich dieses Lokal das be (leidendste von allen, durch seine Größt? und seine Lage, durch die Geschäfte, die es machte als es unter Leitung des Herrn Kraemer aus Smyrna stand, sein müßte und ich nur in lobender Weise darüber sprechen sollte, bin ich gezwungen, fast stillschweigend daran vorbeizugehen; denn wenn es auch das älteste Kino der Türkei ist, so ist es momentan von sehr geringer Bedeutung und wird sehr schlecht besucht. Es gehört der Universum-Film A.-G. aus Berlin, der auch der Kinopalast gehört, der vorigen Monat eröffnet wurde. Wie ich voraussah. war der Erfolg der Eröffnung schwach und im Vergleich zu den Einnahmen der an deren Lokale war das finanzielle Resultat unbefrie digend. obgleich dieses Kino sehr gut geleitet wird und bis zum vergangenen Juni auch florierte. Jetzt, wo die Saison günstiger für die Kinos ist. hat cs einige Schritte rückwärts gemacht und der Grund, es ist mir peinlieh es sagen zu müssen, da die Direktion zu meinen Freunden gehört, liegt darin, daß man nachlässig in der Zusammenstellung der Uro¬ gramme ist. Sie sind nicht gut gewählt! Die Direktion nehnip es mir nicht übel, ich muß trotz aller Freund¬ schaft als unparteiischer Berichterstatter sprecheu Nach meiner Meinung kann ein Theater ohne Reklame nicht existieren: für die Herausgeber, damit man weiß, was sie produzieren; für die Filmverleihen damit man weiß, was sie eingekauft haben und für die Direktoren von Sälen, damit man weiß, was sie vorführen und später vorführen werden. Das Re klaineinaterial spielt eine große Rolle, zumal hier i» 1 Orient, w-o die kinematographischen Vorführungen nach meiner Meinung noch ..lohrednerisch” empfohl*“" werden müssen. Man kann den besten Film haben- mit einem großen Künstler (Liebling des Publikums gespielt, eine herrliche Ausstattung, eine einwandfi'* 1 ' Wiedergabe und eine tadellose Aufnahme. wf>n