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Dur Kinematograph — Düsseldorf No «17 U <lanken aneinander, schrieb sie auf den Skat block hint ei¬ nander: 5 058 822 911 003 und sagte unvermittelt laut : Fünf Millionen mal acht- indfünfzigtauseiulac ht hundert zwciundzwanzig Millionen neunhundert und elftausend und drei oder: fünf deutsche Billionen achtundfünfzigtausend acht hundert zweiundzwan- m Millionen — neunhundert elftamcndunddi ei „Noch deutlicher!“ rief der Bankmensch Pünftausendachtundfünfzig Milliarden, acht hundert- undzweiundzwanzig Millionen neunhundertelftausend und drei — ..Mark- möchte ich haben!“ rollendete der Kaufmai n ..Und was würdest du damit anfangen ?“ fragte der Mi iftsteiler hinzu. „Ich würde sie schon unterzubringen wissen,“ war ftte Antwort des Stürmers, den der Krieg zum Krüppel, »bei doch zum geldreichen Mann gemacht hatte, denn er atte „nur“ die Konjunktur ausgenutzt. Das war der Auftakt zur Schlacht der Ansichten. Sie sprangen mit den Milliarden um, als wären sie Ih* Währungseinheit Sie behandelten die Millionen als Scheidemünze und würdigten die Tausentier keiner He¬ cht ii ng, von den Huntlerten. Zehnern und Einern gar acht zu reden. l’nd durch all die himmeldrängenden Pläne der Mög- khkriten der Verwendung dieser ungeheueren Summen |ing das Sehnsuchtsstreben unseres Geschlechts. der Wunsch “eh Frieden. Könnte man nicht damit den Frieden er- '»ufen?“ fragte der Apotheker. Gewiß, wenn er in einer Apotheke zu haben wäre — ®e der Bankvorsteher Und doch, cs hatte ihn, den nüchternen Geldmann, die große Idee stutzig gemat ht. Er sprach nach kurzem l'eberlegen heißen Blickes: ..Lieber Pillendreher, theoretisch könntest du das fertig bringen, denn das Geld würde genügen, eine Finauz- aktion ins Werk zu setzen, die sämtliche Welt-Werte aller kriegswichtigen Betriebe, einschließlich der Propagtiida- mittel, wie Presse und Kino, unter eine Herrschaft bringen könnte. Die Freunde hatten still dagesessen Der Schrift¬ steller brütete über seinem Drama der Zahl. Da sprang der Kaufmann freudig hoch: „Wenn ich da« Geld hätte, würde ich Kriegs¬ anleihe zeichnen, sämtliehe Kriegsanleihen der Welt kaufen und den Kampf mit den silbernen Kugeln einfach töten, damit wäre der Friede gewonnen.“ Da blieb der Schriftsteller aueh nicht stiU und sagte ..Jetzt sprecht Ihr von ernsten, realen Dingen! Vorbei ist das Spiel der Phantasterei: Die Billionen, die in der Luft nur hingen. Die helfen uns nichts zur Kricgsanleih’ Hier gilt jetzt die Mark (ei wies auf den Tisch): IMe Mark, die vorhanden bei jedermann. Die Mark, der Schein, wichtigste Zettelwisch, Den auch der Aermste „zeichnen“ kann. „Bravo, Herr Blitzdichter klang’s aus aller Munde Und die deutsche Einigkeit der Vier war da. Sie stritten nicht mehr und spielten nicht mehr, sondern tranken ernst noch ein Glas auf das Wohl des Vaterlandes und der An¬ leihe '» Sie sammelten die Mariische ine. ihr Spiel¬ geld. Es kamen nur rund ICK» zusammen, gaben es dem Bankvorsteher mit. und der sollte es zeichnen. Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. Originalbericht unseres Beiliner Korrespondenten Egon Jacobaohn. Die Woche war vom Standpunkt des Filmreferenten bnoruhig“ Die Kammerlichtspiele führen den «nort-Film „Ferdinand Lassalle“ auf, der hier anläßlich * n,, r Presse Vorführung bereits eingehend gewürdigt worden ? Da« gleiche gilt von dem Hauptanzu-hungsstiirk der j®*ontheater. „Keimendes Leben'. Bleiben nur Marmorhaus. Mozartsaal und Tauentziei palast Da das ..Luxuskino am Kurfiirstendamm“ (Mai mor- *°*) scheinbar keinen Wert auf Besprechungen l> gt und Zeitschrift nicht gehulen hat. sehen wir uns nicht 'ranlallt, sein Programiy zu besprechen. I Der Mozartsaal hat eine Erstauffühiur.g mit *nny Porten. Nun, das genügt für ein volle« Hau«. J* Titel des Film- ? Ach so: „Die Heimkehr des ” > * s e u «" (Meßter). Keine Angst Es ist kein sagen- Kostümfilm aus der Zeit des trojanischen Kiiegcs von den Kikonen, noch von den Lotophagen oder * v °n den menschenfressenden Kyklopen um! Laistrygonen Rede, sondern es ist eine i auffreudige Alltags- Bauern- in der Henny Porten als verliebte Wirtin zehn »y* '»ng um ihren am Hochzeitstag fort gelaufenen Mann r“® Ansturm der vielen Freier trotzt, um den endlich ehrenden in ihre Arme zu schließen. Die ganz- pichte ist recht appetitlich zurechtgestellt, be-onder« Henny als forsch-dralle« Bepgmädcl alle« aufbietet, ** vermag. Ihr Gegenspieler int Bruno Deearli, •Jeder ein paar treffliche Beweise seiner mimischen gibt. Zi seiner stärksten Leistung gehört wohl der uigsvolle Abschied von den über alle« geliebten i> auch der Augenblick, da er der Braut als Hochzeits¬ schmuck sclbstgepflücktcs Edelweiß anhietet und sie seine Gabt- trotzig und undankbar zurückweist, wird von Deearli erfaßt und gehen ig am genutzt. In einer kleineren Rolle bewundert man noch da« schauspie lei ist he Talent Rudolf Biebrarhs, dei (neben seiner .Regietätigkeit) als schadenfroher Bauersmann drei, vier Gesiebter schneidet, die große Heiterkeit erregen. Auch die Wiedergabe des lachenden und traurigen Mondes hat man ihm wohl in die Schuhe zu schieben. Der Vielte im Bunde ist Art hur Berger. Ihm hat man diesmal das wenig dankbare Amt eines Berliner Margarine-Reisenden übet lassen. Er entledigt «ich tapfer seiner nicht allzu beneidenswerten Partie: man prügelt ihn nämlich bei einer echten Rauferei so gehörig durch, daß er als einziger beim Warnungsruf vom Erscheinen der Polizei auf dem Kampfplatz tileibt und von dem „Auge de« Gesetzes“ recht schaif ins Gebet und — Kittchen genommen wird. Dazwischen ei klingen schlüpfrige Schnadahüpfl — — Stimmung ist da, und der gewohnte Erfolg de« Porten-Films ist gesichert. Das abenteuerliche, fast kolportageiomanhafte lieben der berüchtigten Tänzerin Lola Montez «chiie schon von jeher nach Verfilmung. Es ist ein Stoff, der ob seiner Dankbarkeit stets interessierte, ln richtiger Erkenntnis ihres sonderbaren Erdenlebens schrieb sw selbst als über¬ reife Zweiunddreißigjähi ige ihre „Memoiien“ und tingrlte auf nordamerikanischen Bühnen in Theaterstücken, die ihr Dasein schilderten. Ein halbes Jaiu hundert «pater zerrte Joseph Ruederer ihre Schandtaten in München wieder