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No. «17 Der Kinematograph — Düsseldorf an» Tageslicht und dichtet ein Schauspiel ..Lola Mont»/ So wird der Finne Adolf P a « 1. der bei uns in Deutsch¬ land besonders durch di* Zensutverböte seiner diania- tiechen Geisteskinder von sich reden macht, auf den bühnen¬ dankbaren Stoff aufmerksam und schuf ein neues Theater¬ drama, das sich zeitlich früher abspiclt als die Aibeit Ruederers Er benutzt mit voller dichterischer Freiheit die Tatsache, daß die Tänzeri schon in ihrer eisten Jugend bedeutende Erfolge in Madrid erlebt hatte und erfindet ein spannendes Hintertreppeiu rama mit einem chevaleiesken Räubersmann, der als erster ilr Heiz betört. Also niedliche Romanwelt aus der Mitte des '-origen Jahihundeits. ln einer aufregenden Bühnenszene wird sie durch List von einem abgewiesencu Verehrer gezwungen, der Hinrichtung des Geliebten bcizuwohnen Das ist die ganze Episode in knappen Worten. Die Tragödie gehört wahrlich nicht zu den Meisterwerken Adolf Pauls Bei der deutsch * 1 Bühnen-1’ aufführung. die ▼or Jahresfrist im Münchener Volksthiater vor sich ging, wurde* das Werk nicht allzu begeistert aufgenommen Flau Ida Roland spielte die Rolle der verwöhnten, geistvollen, die Männerwelt bezaubernden und wagemutigen Ballettialte Mit ihrem Auftreten war das Stück geboigen. Ohne sic wäre es abgelehnt worden. In Berlin hatte es ein halbes Jahr später ein ähnliches Schicksal Auch hier vermochte trotz Barnowskys liebevoll eingehender Regie nur die Hauptdarstellerin lda Roland einen Durchfall abzuwehren. Nun bereitet mau Adolf Paul den Gefallen und ver¬ filmt sein Drama Die grolle Kinogiinstigkeit des Stoffes kommt der Arbeit sehr zugut. Besonders der uneigen- nutzige Karlistenfühier und Räubc-i hauptmann ist ein«* echte Leinwandfigur Aber auch Lola Montez selbst gewinnt im Film mehr an Glaubwürdigkeit. Für ihre Darstellung hat man die routinierte Bühnendiva Leopoldine Konstantin gewonnen. Im größt» und ganzen hält sie sich an das Vorbild ihier Bühnen- kollegin Ida Roland. Flau Konstantin hat in einer ganz ähnlichen Partie — der Titelrolle der ungaiischen Theatei- tragödie ..Die Tänzerin“ — erst vor geraumer Zeit monat« lang den Reichshauptstädten bewiesen, wie sehr sie für die Gestaltung ilerartigcr Typen geschaffen ist Im angenehmen Gegensatz zu den Bühnenauffüihung« n von „Lola Monte/ hat man im Film für die andeien beiden Hauptrollen K~äfte von Klang her angezogen. Der Kiiio- spiefieiter kann sich eben seine geeigneten Mannschaft« n aus allen Läget n zusammensuchen, während der Bühne.i- tegisseur gezwungen ist. seine Tiuppen nur aus seinem eng begrenzten Verbände aufzustellen Den diaufgängei iscli« n Räuberkavalier spielt Alfred Abel, stieng nach d«n Bühnen Vorschriften Adolf P&uLs. Seinen gcfähilichm Nebenbuhler, den engli; eben Attache, hatte HannWas • mann zu verkörpern. Er bewies zum stenmal, daß er nkht nur der schloddeinde, kieischende Spaßmacher ist, als den ihn sein Bühnenspielleiter Re in hat dt allzu gern vor die Rampe stellt, sondein daß ihn seine Fähigkeit« n auch zum Darsteller ernster Figuien geeignet mach« n Das Filmwerk, das aus dem Lu na-Atelier stammt, wird im Tauen tzienpalast vorgeführt. Man U- reitet einen zweiten Teil vor, der voraussichtlich Lob Montez' Untreiben in Miutchcn schildern wird. Es -et dem Bearbeiter daher nochmals das um diese Zeit spielende Drama „Lola Montez" von Joseph Ruedeier aLs Grumi- lago empfohlen, «las auch vom literarischen Standpunkt einwandfreier and wertvoller ist als die Dichtung Adolf Paul« „Der Adler von Flandern.“ Ein Fliegerroman in sechs Akten. In einer Pressevorst eihing im Mozart «aal führte der Neutral-Film sein neuestes Weik geladenen Gästen vor. Es ist ein Flkgerroman in sechs recht k rzw öligen Kapiteln und nennt sich nach dem Ehici.r.amt n des HckDn und seiner Maschine: „D er Adler von Flan¬ dern“.^ Trotzdem die Bufa und die Luft tieitkräfte die Aufnahmen weitgehendst unter, tützt habtn. ist (dem Himmel und dem Bearbeiter und Regisseur Karl Froelich sei Dank!) diesmal endlich wieder t inmal kein ..Propaganda- film“, sondern nur ein echtes, rechtes Unterhaltungsspiel entstanden Man kann von einem Erfolg sprechen Dazu trugen Sujet, Regie und Darstellung in folgender Weite bei: Der Inhalt: Der Sohn «ines Bankpräsidenten gBrät in das Netz einer französischen Spionin. Sie hofft von ihm wichtige Aufbietungen zu ei halten, muß jedoch enttäuscht einsehen. daß all ihre (in des Woites erste*- Bedeutung, „Liebesmühn“ vergeblich sind. Der junge Deutsche flieht lieber als ehrloser Sc hu Iden mac her aus dem Elternhause, ab daß er ein Wort verrät Aber selbst in Amerika, wo er sich als Kellner verdingt, spürt ihn die tüchtige Spionin aus und läßt ihn verfolgen Da.bricht «ler Krieg aus. Nach einer verwegenen Flucht gelingt es dem Helden der Geschichte, auf einem holländis« hen Dampfer nach Deutschland zutückzukehren. Hier lernt er als Flieger die ersten Regeln, um später als Offizier draußen im Kampf seüwn ganzen Mann zu »tehen Nach einer Notlandung ruft seinem ..Adler von Flandern“ gerät er abermals in die Nhtac der Französin. Nur mit letzter Kt&ftanstrengung gelingt es ihm. sich vor den Nach¬ stellungen jener Teufelin in Sicherheit zu bringen und sie und ihren Helfershelfer unschädlich zu machen Die Spielleitung: Ihr gebührt das Hauptlob Sie hat aus diesem Stoff, der lebhaft an Filme von Oktober 1M4 erinnert, sehr Günstiges gemacht Alles kl mit auffälliger Sorgfalt hergestellt. Viele Massensz?nen atmen Leben «So sind die Aifnahmen von der amerikanischen Hotelküehe. dei Rcmbardieiurg tircs «Schiffes, dem Brandt einer Villa mehr guter Durchschnitt. Auch dramati »h ist der Stoff einwandfrei behandelt. Die Vcrfolgu.g- .zenen. die hier und doi 1 eirgefügt >ird. tragen viel zur •Spannung bei. Die Darstellung: Es i*t ein gut mittir.ai.o« einge« pklte-s Ensemble. Als ersten — trotz der drei Sterne der Esth-r Carena! — notiere ich Ernst Hof mann vom Deutschen Theater, der ia vor dem Kurbelk; it n kein Neuling mehr ist. dessen Können abe*r trotzdem nock viel zu wenig ausgenutzt wird. Er ist ein ungemein fe « her flotter und mimisch begabter Heldendarsteller; seine Part* n«‘ in i>t Esther Carena Sie spielt die französisch Spionin mit allen Ve-tführungsmitteln der Kinogcwaudtd Filmdiva. Ihr Helfershelfci kt Heinz Sarnow vorn Deutschen Theater: auch eine sympathische Persönlichkeit Zu Beginn der Vcifühiung las Einst Hofmaim 1,1 Fliegerunifo« m einen Prolog aus der Feder Leo H c 1 * ler», den wir nachstehend wkdergeben: In Höh’n, in denen sich der Blick verliert Die lange nur vom Adlerflug regiert. Vollzog sich wahlhaft heldische» Geschehen Als Tummelplatz der Helden galt bisher Die Eide nur, die Erde und das Meer Nun hat die Luft Unsterbliches gesehen \ Furchtlos und treu, vom Jugenddrang beseelt Mit klarem Blick, den Arm. die Hand gestählt Zog sie’s empor zu stolzer Männertat ln hohem Flug, im Nicht» ein schwanker Kahn £ Zog es die kühnen Männer himmelan q, Im Aether streuten sie die Saat. ®