Der Kinematograph (December 1918)

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No. 622 Der Kinematograph — Dü8se1d«»rf. unzweifelhaft vertiutiui wer»l«^u. .•iiac? Neuregelung der ZenKurbcMÜngungen hat iiorh nicht stattgefuiiden. Es sind jedoch \’orarl>eiten gemacht, und aut h t>c^n N'erhandlungen mit der Regierung gepflogen, die vcrauiwiehtlich zur Folge haben werden, daß tUe &nsur mit einem Beirat aus den Kreisen der Filmindustrie ausgeübt werden wird. Dann wird ktunem ein Unrecht geschehen, und ein Verstoß gegen lie Sittlichkeit oder andere Delikt sind ausgeschlossen. Die Masst^ der Kriegi‘i' flutet zurück. .Vlk-, die in der Filmbranche tätig waren, bevor sie hinauszogen in den Krieg, sollen möglichst ihre alten Stellungen wieder er¬ halten. Damit wird eine Pflicht, erfüllt, der sich jeder Arbeitgeber sicherlich gerne unterzieht Möge die deutschr Filmindustrie weiter so wachsen wie bisher, damit auch den Zurückkehrenden ein breites, frÜMlliehes Fell der Betätigung erwächst. Kino-Eintrittskarten als Weihnachtsgeschenk. Die Lichibildtheater hafjeii, soweit sie überhaupt über die schweren Kriegszeiten hiiiweggekuitimen sind, in letzter Zeit offensicbtlicli Anteil an dem zu¬ nehmenden Bedürfnis des Publikums uach Unterhal¬ tung gehabt. tJenau so. wie das große Theater sich jetzt recht guten Besuchs erfreut, kann das erfreu¬ licherweise auch von den Kinos gesagt werden. Es hat nicht nur die Zahl der ständigen Besucher unserer Lichtbildbühnen zugenonnnen. sondern wir haben auch aus den Kreisen der „Zaungäste“ nach und nach die Interessen für Kino Darbietimgen erheblich ver¬ größern kö.iiien. Dennoch wäre es falsch, wollte man die Gesichts¬ punkte der Agitation für besseren Kinobesuch außer acht lassen. Bo liegen die Dinge denn doch noch nicht, daß unsere Lichtbildbühnen nicht die Scharen der Besucher fassen könnten. Vor allen Dingen sind immer noch bei den frühen Vorstellungen zahlreiche Plätze unbesetzt, und daun gibt es noch nach wie vor jene Theatertage - besonders den Montag — au denen der Besuch ganz allgemein ungenügend ist. Schließlich wird auch eine gesunde Preispolitik der Besitzer von Lichtspielbühnen dahin gehen, bei regel¬ mäßig gutem Besuch die Preise der Plätze auf eine Höhe zu bringen, welche umgekehrt auch die Vor führung teuerer Filme ermöglicht. Auch unserer Film Industrie ist eine solche Entwicklung zu wün sehen, damit sie jederzeit mit entsprechendem Kapi talaufwand auch an die größten und teuersten Auf¬ gaben herantreten kann. Das ist naturgemäß aber nur dann möglich, wem wir in Deutschland einen großen Stamm von gutfundierten Kino-Besitzern haben, die in der Lage sind, jederzeit auch kostspielige Filme vorzuf üiiren. Die kommende Weihnachtszeit gibt nun jedem Kino-Besitzer eine außerordentlich bequeme und wirk same Möglichkeit, für den Besuch seiner Lichtspiel- Bühnen eine recht praktische Werbung zu entfalten. Man muß bedenken, daß unter den Kriegsverhältnissen die Auswahl der Geschenke bisher üblicher Art ganz bedeutend zurückgegangen ist. Es kommt hinzu: bei der Teuerung aller Materialien sind auch die früher üblichen Geschenkartikei vielfach so im Preise ge¬ stiegen, daß sie von breiten Kreisen des Publikums nicht mehr erstanden werden können. Bei dieser Sachlage kann man den Kino-Besitzern nur empfehlen, durch geeignete Plakate an ihren Kassen darauf aufmerksam zu machen, daß ..Kino- Billette die besten Weihnachtsgeschenke sind!" Recht wrirkssni wird diese billige Propaganda des Licht¬ spielbesitzers noch dadurch unterstützt, wenn in den Pausen auf der Projektionsleinwand dieser Text mit entsprechenden Angaben der Preise usw. zu lesen ist. Was nun die Abgabe der Kirio-Billettd für diese Zwecke anbetrifft, so wird der Besitzer des Kino- Theaters sich uach seinem Publikum zu richten halM-n. Es ist wohl denkitar, daß in manchen Kinos haupt¬ sächlich Einzelbillette verkauft werden. In anderen Unternehmen wird sich vielleicht der Block zu 10 Eintrittskarten empfehlen. Zweckmäßig ist es dann allerdings, wenn der Umschlag des Blocks die Ein trittskarten für den zu Beschenkenden als Weilmachts gäbe charakterisiert. Der eine Kino-Besitzer wird da vielleicht den Umschlag einfach mit „Weihnachten 1918", der andere mit „Das schönste Weihnachtsge schenk" bedrucken las-sen. Wie die Dinge liegen, kann es keinem Zweifel unterliegen, daß derartige EinzelbiUette wie Blu<k- eintrittskarten bei entsprechender Propaganda des Kino-Besitzers von vielen Besuchern gern gekauft werden, ln zahlreichen Familien bietet ja sowieso die Beschenkung der Dienstboten. Angehörigen u.sw. jetzt besondere Schwierigkeiten. Sache des Kino-Be¬ sitzers wird es wiederum sein, auch den Gesichtspunkt der Jugendvorstellungen in Betracht zu ziehen, uni dafür Kinderbillette zu Oeschenkzwecken abzugeb<>n. Wenn auf dein angedeuteten Wege mit etwa.< Werbekunst verfahren wird, so würden wir erreicheu. daß vielleicht überhaupt in Zukunft zum mindesten zum Weihnachtsfeste Kino-Billette für Geschenk zwecke an den Kassen unserer Lichtbild-Bühnen genau so gekauft werden, wie sonst m den Geschäften andere Geschenkartikel erstanden worden müssen. Warum soll z. B. nicht Frau X., die bei ihrem Dien.stmädchen ein leidenschaftliches Interesse für das Kino kennt, an der Kinokasse vor dem Fest einen Block von 10 Eintrittskarten erstehen. Sie zahlt verschiedene Mark dafür und gibt ihrem Hausgenossen die Möglichkeit, in den nächsten Wochen zehnmal die neuesten Pro¬ gramme im Kino zu sehen. Bedenken gegen die Uebertragbarkeit derartiger Billette dürften nicht berechtigt sein. Es steht also dem nichts im Wege, wenn jemand, der mit der artigen Eintrittskarten beschenkt wurde, andere zur Gesellschaft raitnimmt. Im GegenteU, das Interes.« des Lichtspiel-Theaterbesitzers geht sogar darauf hin aus. Man kann nämlich mit Sicherheit annehnieu. (laß auf diesem Wege mancher in das Kino gebracht wird, der sonst nie oder doch nicht .so oft kommen würde! Die Zeit, während welcher diese Weihnachts-G«- schenk-BUlette für das Kino Gültigkeit haben, kann vielleicht aus Zweckmäßigkeitsgrimden beschränkt sein. In manchen Fällen wird der Best des Dezember^ und der Monat Januar genügen. Zweckmäßig wird allerdings sein, die Gültigkeit nicht zu sehr ein*“