Der Kinematograph (January 1919)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

No. 6?« Der Kiiicmato^rapli — Düsseldorf. ffobenden Pfrsoiilidiki-itfn ( 1 <t i-in/.t'lii«-1 l*iii ^M•‘n iiht-r «lie Il(>r.stctlun^'sk<wti-ii cinitfiMi könnt* i. Wenn iiln i- i:en.s erst (‘iiif l’.tiifi tli-ii Kilni zu .V^'italionszwcckfii vei wcndot. so \vfr(|)‘ii ».initltt'ht* antlfri Taitfifn zur Nnt'liahninn^'' u:i‘Z\viinu'<‘n. \vi)lli‘n sie nitlit iii'i ilintor- trefffn frerntfii. /en.sui'ihwii*! ii;kcitt*i iiftfuthyi-lclifr .Vrt würden, wenn die .V^'itatiun nicht t;.e IJriMizen des .Vnstandes und der Wahrheit ül»ersehn*itet. kaum zu erwarli‘11 stöii Ins dahin wirtl die >*. uisur in ihrer rriihereii Form htdfeiitlieli aiieli eiidfrülti .; erledi»rt s<»in. Die nüehste /ukunft wird uns ilann also Kinladuiürtui zur Walilversammlunv uiit l.iehll il lervorlrä^en l•rinl:en. Wenn auch das Kinotlit‘ater. wie ich oIk'Ii er wähnte, als Raum für |iolitische Airitation nieht in Fraffc kommt, so kann es doch für einen anderen •Anitationszweii; nutzhar jiemaeht wer<lt*n: tlie KnI turpropauanda. IN Itedarf keines Hinweises, dad jetzt. naeh ReeiidiKun^ ties furehtltarsten und \erhi‘erend- steii Krii'p's aller Ztüten. die Proiiaffantia der Welt ansrhatiunt;i*n für eine la-ssere. .iresünderi? und tiefere Kultur mit aller Wucht einsetzi‘n miiU. Hier kann aueh das Kino den ihm jrehührenden Platz einnehmen, denn üln-r das ^'roUt* Ziel ist sieh die eesainle .Mt'nseh heit einij;. utid t‘s jrilt nur. ilen rechten We>: zu weisen. Pro|iuv'an<iafilme ^e>ren den Krie«;, zur Krriehtuns: des Völkerlmndes. zur IlehuiiK von ÄVolilfahrt und sei.sti- !^er Kultur usw. werden «erade jetzt ein ilankl>an>s, interessiertes Puldikum fi.idi'u. Kinifre .\rl»eiten die ser Uattun? sind ja aueh Itereits in Vorttereitun«-. uml weitere werden fol^'en. .\ueh hieran wird sieh die atritatorlsehe relM*rzeuf.'mii;,skraft des Films erpiolM>n uml ihm hierbtü ein Wirkuutrsfeld ersehließen. luf tiem er seinen Teil zur Verwirkliehutisr i|er Mensch heitsideale lieitrat-'eii kann. R. li e n e n n c h e r. Die Werbedrucksachen der Lichlbildindustrie*). rntersiiehiiniEen iinti Krtrehnisse. Das IM.tka'. Die PlukatfraKc darf wohl zur Zeit als die wich tifr.ste Anj^eletfenheit im WerlM‘We.seii innerhalli der Filmindustrie Iwtraehtet w» rden. Die hemmend<‘n Sehrankcn polizeilicher Vorschriften siml ;'efallen. F.S ffibt keine Hesehränkuim der iJrölie. keine Vor Schriften, die <len Inhalt Immmi. flössen, und auch tlitt Zahl der verwendharen Drucke ist ^miiz in das Re lieben des Verbrauchers (fcsicllt. Für <len vcranl wörtlichen Rcklameleiter Ist das t'leiehlH»|eutend tnit der XotwendiKkeit, sieh irrundsätzliidi zu entscheiden, wie er das Plakat an.s^restalten uml wie er sieh zu den einzelnen mö^dichen .\rlen stellen will. Wenn man in Kfolh'ii Züjjmi eine Finteilun;' schaffen will, so muU man untersi-heiden: 1. Das Runtdruekplakat. 2. Das Klisrheeplakat. Wer kritisch die Kinoplakate der le.zten .Fahre an sieh itii Deist vorülM‘rziehen läUt. wird feststi'llcn tnüs.sen, dali abjresehen \on dem letzten .Fahr vor detn Krie)? das eiijrl'sehe, ainerikanisehe utid italienische Plakat eine ab.solute Vorherrschaft ausfre- übt hat. Nielit zum Vorteil unserer Industrie, denn die oft mehr als .sehreie!id<*n FarlH*n, die Auswahl «ler darzustellendcn Szenen und aueh die teehnisehe Aus führuiiK war meist ir.aiiKelhaft. .Allerdiiiyfs sah man hier und da, lR*sonders Imu der Nordischen Film f’o. vorbildlichere Auslandsware. Im .lahre tauchten dann die ersten truten deutschen Plakate auf. Vor allen war es die I nion. die durch Ludwig Kainer, Frust Deutsch usw. oripi nelle Plakate herstelfen ließ, die nach j«*der Richtung hin allen Anfortjerungen gerecht wurden. Rei (Jaumont war Leonard tätig, nur Pathe blieb in vielen Fällen noch in dem alten, oft nicht geradezu geschmackvollen Rahmen. * Das Huntdruckplakat fand itn allgemeinen recht wenig Verwendung. Seine Werbewirkung stand in keinem Verhältnis zu den Kosten. Der Verleiher Siehe mach Sr. «#4. 11. nahm e<.. weil e« der Fabrikant ciiiinal h.iitc. Kr gab es dem TheatcrlM-siizer. der lamit die Wand ■ lH*klel»te. uml zwar oft in einer Form, die selbst modern eingerichteten Thcati-rn von außen das .\ii..c||cn ven Fahrmarktsliudeu gab. In Rerlin werden Runtdruckc kleinen Formats neuenliiigs für die Säiileiireklame verwendet. Wäli reiid des Kriegi's wurde jede eiiiig<‘rmaßcu lH-im‘r- kensw« rte l'raufführung von den großen Theatern durch Plakatanschlag angezeigi. Damit erhielt das Runtdruekplakat eine neue Zwecklwstimmung und auch erneute Daseinslierechtiguiig. Für die praktische weitere Verwendung wird cs ausschlaggelHUid wei¬ den, ob die Renutzung der Anschlagsäulen für Film profiaganda in weiterem .Maß«* dur«-hgeführt wird. Mir |»ersönlieh ersc-heint die Renutzung der Plakat säulen als außeronh-ntlich weil** wi ksam. Die dafür «■rford«*rlieheii, verhältnismäßig um* liebli'-hen Kast«*n sind außerordentlich nutzliringend angelegt. Fs wird an anderer Stell«* in unsvrer Artik»*lreihc auf dies«* Frage no«*h näher einzugehen sein. Fs soll hier nur b«*merkt werden, daß ein Verziciit auf das Klisch«*«* plakat natürli<-h die einfachste L«~>sung der Angeleg«*n heit sei. Das müßte durchzuführen .sein, weil ja das Photo einen g«*radezu idealen Frsatz für das Klischee- plakat «larstellt, der in seiner Wirkung außerordent- li«‘h viel höh«*r einzusehätzen ist. Auch die.se Frag«* kann hier nicht restlos erörtert und an Hand prakti- s«*her Reweise erläutert werden. Fs kommt für uns heute darauf an. die einzelnen Voraussetzungen zu erörteni, die für Anlage und Durchführung des Runt druckplakat«‘s leitend sein müßten. Die alte Streitfrage; „Hie graphisches Plakat hie Flächenwirkung", dürfte vom Standpunkt unserer Industrie aus verhältnismäßig einfa«*h zu bösen sein. Solange wir mit dem Starsystem zu r«*«hnen halien, werden wir itnmer auf das graphis«*he l’lakat zurück- kommen tnüs.sen. weil wir W«*rt darauf legen, die Hauptpersonen mehr oder weniger porträtähnlich er¬ scheinen zu la.ssen. Zünftige Plakatmalerei, die bisher fast dur«*hweg auf «las flächige Plakat schwört, wird