Der Kinematograph (May 1919)

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Der Kinematograph — Duaseldorf. No. »44 gelblieh. sondern hellweiB ist. so daB ein vorzugliches belles Bild damit gezeigt wird. Es handelt sich bei dieser Neulieit. kurz gesagt, um eine fast punktartige, also fur die Kinematographie ideale. Azetylen-Flamme. die infolge der sinnreichen und zweckentspreehen- den Einrichtungen der Zufidirung. der Diisen. des Brenners etc. in wenigen Minuten gebrauchsbereit ist. Der erforderliehe Sauerstoff wird unter Benutzung einer kleinen Sauerstoffpatrone. wovon jeder Einrich- .ung einige heigefiigt sind. in zwei zusammenhangen den kleinen Stihlflaschcn naeh einer einfaeh befolg haren Anleitung seibst erzeugt und zu einer kleinen Stichflammo peleitet. nachdem er vorher mit dem aus dem Carbidbehalter erzeugten Gas gemischt ist. Aueh diese ganze Einrichtnnp. komplett mit alien Erfor- dernissen. ist in einer kleinen Transportkiste unter- pebraeht. die hequem von einem Mann hin und her- pehraeht werden kann. Die Vorteile des peschaffenen kleinen Wander- Kinos der Adrema sind anpenseheinlich. Die pro3en Theater-Apparatc arbeiten bekanntlieh mit elek trisrhem Bopenlieht. fur dessen Erzeupunp und Repu lierunp eine hesondere Lampe mit Kohlenstiften ver wendet wird. I'm diese Apparate anzusrhlieBen, sind auBer der s^lbstverstlndliehen Voraussetzanp des Vor- liandenseins elektriseher Starkstromleit lmr umfanp- reiche weitere elektrisehe Erfordernisse not wend ip wie Umformer. Widerstand Transformator, Gleieh riehter etc. Es ist klar. daB alle diese Erfordernisse nur bei stationaren Anlapen erfullbar sind. Das elektrisehe Bopenlicht erfordert weiterhin die Beobachtunp f iner ganzeu Reihe scharfer polizcilicher Vorsehriften zur Verhutunp von Brandausbrueh, die sieh sowoh' auf die Art der Ausfuhrunp der Zubehorteile, wie T.am penhaus. Feuersehutztrommeln etc., als auch auf die Lape und Einrichtnnp des Vorfuhrunpsraunv-s er strccken. Der Apparat. der in Sehulen. Lehran* Iten usw. wisscnschaftlichen Zwecken und de« writ ren zur Unterhaltunp und zur Verbreitunp und Vertiefunp des Wiasens fiir di° landliche Bevolkerunp dienen soil, hat eine sichere. vollkominen feuerunpefiihrliche Halhwatt-Lampe; er ist nach Beliehen hequem hin und her zu transportieren. ist allerorts in jedem Saal, in jedem Zimmer sofort ; ufstellhar. ohne die Beonach tunp von Vorsehriften fur Einrichtunp und Lape des Raumes fur sich zu beanspruchen; er ist alsr der ideale Wander Kino fiir lobule und Haus. dessen Fertipstellunp dem intensiv peauBerten Verlanpen der berufenen Orpane des Lenr- und Unterrichts W .-ms und dem berechtipten Wunsch der proBen landlichen Bevolkerunp im vollen Umfanpe perecht wird. Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. r ~ Oripinalbericht unseres Berliner Kcrrespondenten Egon-Iacobsthn. Die Zarenwoche. Eine nordische Albern- heit. Dae Marmorhaus bat ..Die Prostitution' von Oswald auf seinen Spielplan pehraeht. Der Tauen Izienpalast spielt den lusher verboten pewesenen Arne- rikaner ,,Sch m n tzi pes Geld". Bcide Aufklarungs filme sind an dieser Stelle anlaBlieh ihre • Privatvor- fiihrunp bereits vor mehreren Woehen einpehend be- sprochen worden. Im Passage-Theater. I nter den Linden, hat man einen alten Kassenschlager. den dritten Teil des einstmals mit so proBem F.rfolpe abperollten Detek tivschauspiels ,.Der Hund von Baskerville" (..Das peheimnisvolle Zimmer") ausgegraben und dem auch heute nooh pespannt folpenden Publikum vorgesetzt. Es wird die Wahrnehmunp gemaeht, daB dieses Sujet in der Tat zu den starksten pehbrt. die wir bisher, trotz der Feberfulle und des zeitlichen und lechnischen Fortschritts, zu sehen bekommen haben. Doch soil damit nicht anpedeutet werden. daB nun etwa auch ein vierter (moderner) Teil dieses Hundes irpendwie erwiinscht sei. Das Publikum ist mit Detek - t i vscliaus |' i < • I * • n <—1 libersattipt, daB es die M.-hi zahl dieser Filme ablehnt. Gauz andeis ist es aber. wenn man einmal wiede;- die Tricks eines Gauners in den Mittelpunkt der Handlung stellt, wie das in raffinierter Weise in dem nfcuen Schauspiel „Die Diamanten des Zarm" von Hans Hyan gemaeht wurde. Hier ist ein '“leganter und ..auspekochter" Hochstapler der Held des Stuckes. Nicht mehr die Ueberklugheit eines Detektivs und seine Kniffe und Verschlagenheit, son dern der — trotz aller Verbrechen — immer noch sympathische Gentleman Dieb wird inGroB Aufnahmen gezeigt. Han* Hyan. einer der starksten Autoren auf dein Gebiete der Kriminalgeschichte, hat aus seinen Erfahrungen die knifflichsten Gaunertricks ge nommen und sie zu einem funfaktigen Schauspiel zu sammengefugt. Schlap auf Schlap werden neue. fiber raschende Hochstapler Kniffe gezeigt, dip zwar tin wahrscheinlich anmuten. deren Lebenswahrheit aber jeder Kriminal-Fachmann ohne Einschrankunp an erkennen muB. So mincher dieser Tricks orweekt Erinnerunpen an die Taten verschiedener Hochstapler Groflen. Da auch die Darstellung drei anpenehmen Flimniergestalten so rranch schbne Gelepenheit giht. ihr Kdnnen zu beweisen (Vipgo Larsen als pe rissener Salon-Gauner. wieder einmal prachtic. 11 . seine heiden erfreulichen Partnerinnen: Gertrud Welcker und Rose Lichtenstein), auflerdem dip Regie (Larsen) ebenfails fur eine Anzahl oripineller Bilder und die Photographie (Gaebel) fiir die tadelfreie Aus fiihrunp sorpten. so ist ein Film entstanden, dor von der ersten his zur letzten Szene gefallt und packt. Im gleichen Spielplan rollt man noch einen nor dischen Einakter, die sop. Humoreske ..StraBen bahnersatz" ab. Fur diesen Schund, der einem. teure PIStze bezahlenden Publikum vorgesetzt wird. gibt es nur ein eKritik: Da stebt man machtlos vis 4-vis! Es ist nur unverstandlich, wie eine Theater leitung, die sonst meist Einwandfreies bietet (in dei FriedrichstraBe und am Kurfurstendamm zeigt di> Ufa ..Veritas vineit!"!!), solche ublen. witzlosen Un moglichkeitcn in ihren Raumen zulaflt. Renn e, nicht einmal zu einem grdfleren, peinlichen Kinopfed skandai kommen soil, so unterlasse man lieber sob lie — Wagnisse! Theaterbesitzer, die euien derarugt t Unsinn in ihr Program in aufnehnien. vertreiben damit all die Kreise, die sich langsam dem Kino genahert haben. Solche Dinge durfte man vor lahren unge