Der Kinematograph (May 1919)

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No. 044 Der Kinematograph — Dusseldorf. straft zeigen, heutzutage sind sie eine Versiindigung gegen die Intereseen der dcutschen Kineinatographiet • Die gleiche ..Humoresk 2" verdirbt aueh den Spiel- plan der Kanuuerlichtspiele. Sonst sieht man dort noch einen neuen Fill 1 rnit Ellen Richter, der allerdings nicht zu den Bestea ihrer Werke zahlt. „Das Spielzeug der Zarin“ ist der Titel des funfaktigen Schauspiels, dessen Regie Rudolf M e i - nert hat. Vielleicht ist es Herrn Vleinert in Zukunft mog lich, auch auf das Programmheft, das man fur 20 Pfennigc in die Hand gedriickt bekommt reformierend einzuwirken. In diesem Reklamebiiehlein wird zu- nachst der Name des Autors versehwiegen (Deut- scher Filmautoren-Verband leg* Diehl); sodann halt man es auch nicht fur unbedingt notwendig, die Namen der anderen Hauptdarsteller zu erwahnen — und schlieBlich ist das Deutsch, in dem die Handlung des Dramas wiedergegeben wird. geradezu katasiropha). Kommata gibt es nicht; fur die Oute der Stilistik ein Prdbchen: „Durch heimliche Zusanimenkunfte im LustschloB Katharinas kosten sie ihre Liebe aus.“ Durch heimliche Zusammenkiinfte. . . . ! Nun zum Film: er behandelt eine Liebesepisode der Zarin Katharina II. von RuBland. Interessant und dramatisch geschickt verwickelt. Besonders fesselt der letzte Akt, der die Hinrichtung des noch bis zum letzten Atemzuge auf Befreiung hoffenden Zarenge liebten zeigt. Manch schone, photographisch gut ge- lungene Bilder. Die Rolle schien ihr nicht recht zu liegen. Fur derartige Fiirstlichkeiten kommt sie trotz ihres reichen Wiedergabevermogens wohl nicht in Frage, bietet jedoeh eine nicht unansehnliche Leistung • Der dritte Zarenfilm der Woche wurde am Sonn- tag vormittag einem geiadenen Publikum im U.-T. Unter den Linden gezeigt. Die Rheinische Lichtbild A.-G. war die Veranstalterin. Zur Vorfiihrung ge- langte das Drama ..Fiirstenliebe“, eine klugd Ver- filmung des Buhnenschauspiels ..I)er junge Zar" von Gabriela Zapolska. William Wauer, der die Bearbeitung inszeniert hat. hat sich streng an das Buch gehalten. Man kann behaupten. daB die Ver- pflanzung dieses heiklen Stoffes ins Kinoland gelungen ist. Eine Anzahl schoner Bilder zeugt auch von dem kunstlerischen Geschmaek des Spielleiters. Den jungen Zarcn spielte der Pole Viktor Biegansky mit Tern peratnent. Von den Herren fielen noch Emil Lind als MinisterprasLdent. Guido Herzfeld als Kam merdiener, Fritz RuB als Leibarzt und der immer noch wenig beachtete Mimiker PI a angenehm auf. Von den Damen fiihrten TheaSandten und J a n n a Dos Gnibeooeheiinols | die oroait seosaiioi aos der nasiandsserte der | RbeinlscheDLicbnild-AkileDDesellschafl II _ _ _ ! Szilling ihre Rolle zur Zufriedenheit aus. Einige interessante Worte Alfred Rosenthals hatten die Ver- anstaltung eingeleitet. ** ^ IKSK^a s». Berlin. Die Tarifverhandlungen. Die seit beinahe drei Monat -n wahrenden Tarifverhandlungen zwisehen dem ..Arbeitgeber-Verband der Deutsche n Filmindustrie" einerseits, den zustiindigen Fachgewerkscbaften und dem ..Zentralverband der Film- und Kinoangehorigen" andererseits, sind am Morgen des 1. Mai, urn 4> j Uhr, nach einer fast ffinfzehnstundigen SchiuB- sitzung zum AbechluB gelangt. Es wurde eine Einigung erzielt fiber die Gruppen der Fabrikationsarbeiter, der Atelier-. Arbaiter und Handwerker, der MassendarsteDer. der EinzeldarsteUer und der kaufm&nnischen Angeetellten. Bei den Tarifcn der geiatigen Arbeiter (Autoren, Regiaseure. Dramaturgen usw), der Aufnahme- operateure und der Filmfriseure wurde eine Einigung nicht er¬ zielt. Die Arbeitgeber stehen auf dem Standpuukte, daB Ein- kommen von 800 Mark monatlich aufwarts nicht tarifierbar seien, und daB es sich bei den geistigen Arheitern >ind bei den Aufnahmeoperateuren um Individual leistungen handle, die der freien Vereinharung unlerliegen mussen, und dahtr nicht tari- fiert werden konnen. Diese Tarife sollen vor dem Schlichtungs- ausschufl GroB Berlin verhandelt werden. — N’ational-Feiertag. Die Licntspieltheater waren in der Lage, am Xational-Feiertag ihre Betriebe often zu halten. — „We . t • K i no". Enter diesem Namen wird das Licht- spieltheater, das. wie wir berichteten, in der bisherigen Kirche der Meierei Bolle, Alt-Moabit 99, eTichtet worden ist, erftffnet. Herr Naumann ist Leiter desseiben. Kinematographische Studiengesellschaft FI V. Die vor dem Kriege sebon gegrundete Gesellsrhaft mmmt ihre Tatigkeit wieder auf, und zwar veranstaltete sie am Sonntag. den 4. Mai einen Vortrag mit Filmvorfiihrungen, die der erste Vorsitzende, Dr. F. S. Archenhold. Direktor der Sternwarte Berlin Treptow, fiber das Thema „Dir Eedeutung des Films ffir Wissen- schaft und Technik" hielt und worfiber wir an anderer Stelle herichten. — Hanne Brinkmann und Hansi Burg sind wieder zur Bfihue zurfiokgekehrt. Sie spielen die beiden weiblichen Hauptrollen in dem dreiaktigen Schwank „Wo die Liebe hinfallt" von Eugen Burg und Otto Harting. Die beiden Kfinstlerinnen, deren Leistungen von der gesamten Tagespresse gelobt werden, bleiben der Filmkunst erhalten. — Berliner Filmmanufaktur. Werner Funck von der Staatsoper wurde von Friedrich Zelnik ffir die Darstelhing von Helden- und Charakterrolleu auf lfingere Dauer verpflichtet. — Concordia-Film. Dr. I. E. Peritzky wurde ffir die Kilmbearbeitung des Pandora-Mythoe verpflichtet. Gleichzeitig berertet die Firma folgende Filnie vor: ..Die Monche von Czen- stochau" (Zyklus: Mcrkwurdtge Kriminalfalle aus dem neuen Pitaval), ..Die Abenteuer des Gordon Pyms” (Zyklus: Geschichten von Edgar Ellen Poe), ..Frau Mesaalina - (Zyklus: Der goldene SumpO- Die Regie samtlicher F.lme ftthtf Arzey v. Cserepy. — AmboB-Film. Die Firma erwarb das Verfilmungsrecht des Homans ..Von 9—9” von Leo Perutz M t den Aurnahmen ist bereita unter der Regie von Artur Wellin begunnen worden. Die Hauptroile spielt Herr Stahl-Nachbaur von der ..Volksbfihne" — Gala-Film. Unter dieser Firma hat sich eine neue Gesellschaft gegrfindet, deren kfinstlerische Leitung Herr Fred PrauB inne hat. Sitz der Firma ist FriedriehstraBe 16ft Die Lustspiei-Serie, die die Firma herausbringen wird. ist dureh Patent- anmeldung geschfitzt. Als erstes Lustspiel-Manuskript wird ..Austernkur" von Gisela Pohler verfilmt. — I m pe ra tor-F i! m ge se 1 lsc h a f t. Der letzte Film dei Imperator-Film., ustspiel-Serie 1918 19 heiflt „Der mude Tobias". Die Hauptrollen spielen Varena Anthes, Adolf Henkels und Paul Herbig. — Andra-Film. Feru Andra arbeitet zur Zeit an einem Film, der den Titel ffihrt ..Gebannt und erldst", die Gesehichte einer verirrten Menschenseele. Der funfaktige Film spielt zum Tell im Hochgebirge. — Mosch-Filmgesells*chaft. Die Firma bereitet den ffinfaktigen Detektiv-Film ..Verschleppt" vor. Hans Mierendorff und Grete Weixler sind in den Hauptrollen besehaftigt. Die Begie ffihrt Carl Boese, Photograph ist Hans K Gottechalk.