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So. 648 Der Kinematograph — Düsseldorf. hall>e Million Filnn* iii <1 fn»‘lii oinzufolirm. Dio deutschori FiniuMi arlH*iten ii it llo< hilruok. um di»» N’onti^rhf zu vertlramr«‘u. ?lau >ieht u. a. Meiuerts „William VoÜ *. und „lilaul>oi >ketteu“, Oswalds .Jlüff mauu> FrzähliiiiirtmMia M ly tauHit auf. Kriog- film** riiif patrioiix luuu rut**i werdfu auch amt li*h am*rkaii:n. ihre Vorfüll um ir**!» '^otrai* ircf*»rd**rt. K> al'io «h*r >taatlieh |‘rotcktt>ri**rte Aiifsti«*;;. I)«*r lii'-hcr >iot> lilairen** eiuge>|K*rrtt* Schulhub Film winl amtli* h♦*^^**it< «*m »fohlen. Alb* Achtumr. ..Da mulj dofli wa^ an d«*m Kinto|»p dran >ein!*‘ imdiicn <lie F«*imi»* und miig**n in< Tin*at»*r. „Schwert und Hi rd‘% „Die Pomm**rn \ ..Da> Kiic;r>|‘atcnkind“ wei¬ den heiirestellt. Dazu kommt daü >ich ülH*iall an den Front*»!! die Kirn» bewahren i nd verm**hreü. Degen Filde *le> .lahr**^ bringt dit Deutsche Bioscop di** llomum-ulu' S«u it», erregen Max Macks „Selilemihl“, o^wahU ,.D*»r llumi von l{a'k*»rvilb» II** usw. »re- wisses Auf''*»hen die Tht-*at«»r füll»»n sieh wieder *li*» deutseh*» Filmindu>trie kl»*tt«*rt los <lie Neu irrimdung*»n beirinnen: „Flora“. Karfi*»l William Kahn. Fux, N**utral. Hiehard Oswald Bhoba>, Sphinx, William Wauer usw*. usw' D**r S»»:ienfilm wird moclern trotz Krieg bliekt die deutx he Kinobram-h** auf das Jahr 11117 mit groü«*n Hoffnungen. 11)17; l nd sie werden nicht enttäuscht. Wenn es auch wieder rieseairroüe Xü.sse zu knack**n aufgibt, so wird doch das Ke-ultat: S.eg au.^ der ganzen Linie. Zu Beginn des neurn Jahres idH*rrascht d**r Herr Heichskanzl»*r mit d«*m FIrlaß eines Film Aus und Durchfuhrverliots. Für jeden F'ilm, der ins Ausland geschickt w'erd**n soll, muß eine l*esondere Ausfuhr eiiaubnis erteilt werden. Kaum hat man di«»se relK»r- raschung einigermaßen ulH*rstanden, da laßt da'^ Hilfs dienstgesetz manehen 1). U. und Ni<*htpflichtigen di«* (•♦»sichtsfarbe m«*hrma|s -»vechseln. In d«»r erst<*n Auf regung glaubt alles, daß eine Sehließung der Th«*ater und Still**gung iler Fabrik**ii «•rfolgei. muß **s ge sc hiebt alMT nichts — und alb s ariieitet ruhig weit**r. Xur die Kohl*» beginnt laiigsam rar zu verden, so daß bald ein Verbot der Lichtreklam*» «‘rlas-.«*n und di*» Spielz«»it der Kinos von \ib —10 I hr ang-eordiiet wird. Zur glei* h*»n Zeit kommt die Kunde von <l**m Film einfuhrverbot iK*sterreich l'ngarns. Im Februar mü.s.scn w'eg*»n des sieh immer unange¬ nehmer fühlbar machenden Koluenmangels die Kino.s in ver,s<*hieden«»n Städten ihr*» Fforten auf 8—14 Tage schli«.*ßen. Au<*h späterhin kämpfen die Lichtsi»iel Ihcater gegen die Schli**ßungs-Fpidemie, ohne jedoch verhindern zu können, daß die Kinos mitunter ihre Spielzeit weiterhin verkürz*»!! oder ilireii Betrieb voll¬ kommen einsteilen müssen. Trotzdem können die Be¬ sitzer nicht über schlechte i^eschäfte klagen. Das Kino kommt immer mehr in Mode. Die Eintritts¬ preise inüs.seii erheblich erhöht werden, weil sich di** Betriebskosten sehr vergrößert haben. Al)er auch die verteuerten Plätze k<lnnen dem Kino nicht mehr schaden. Sehr viel macht in diesem Jahre die Kinokon- zession von sich reden. Eine Verordnung, die ihre Einführung für den 1. Septeml>er und später für den 1. Xovember festsetzen sollte, erhielt aber niemals (UMtigkeit. Ein besonderes Kapitel würde die Dründung der „Bufa“ ergelien. Das Bild- und Filmamt stellte Propa gandawerke her(„rnsere Helden an der Somme“, „Graf Dohna und seine Moewe“). Der Kampf gegen den Ko pp-Film werke München^ Dachauer Straße 13, ts3.^7• Film - Verkaufs - /Ibteilung. Films eigener und fremder Fabrikate. Deutschland vt rln‘lzemb‘n Ent*»nte(ilm setzi »»in. Fürstlichkeiten und Stützen der damaligen D*»sell x-haft erkennen den Kintopp vfiUig an. verwerten ihn für dir** liit<»n*ss_»n. Der Kronprinz meint: .Meine L»»ntc müs.sen ins Kino. Ihr«» Fr*»ud«» und Dankbarkeit ist groß. Sogar Könige stolzieren mit Gefolge in <li** «Innkh» Kiste. Der Film ist auf der Hohe. Di«» Kiesenkonzerne bilden sich: die Rheinisch** i ic-hthihl wird gegründet, die Ffa tritt in Aktion, di«* Sa.-«ha macht drüben ähnliche Operritionen und all«*- w-in s«*hr s« h<“»n. wenn nicht der Konfilmmang(*l und tli«* Kohh'imot das .\rbeiten ungemein erschweren. PilS Kultusmini.st«*! Di. .Sc hmidt erklärt im .\bge urdiieteiih lUs, »laß d*»r Kino künftig auch vom Staat uiitc‘rstütz* werden sollte. F».»i Ziel war also «*rr<*ieht Weiter: die Berliner Hand *l-kamm.*r errichtet «•iii«*ii Fachaus'ichuß für di«» Filrnindustrk». Im März erhöht man idiendl die schon an uml füi >ich recht große Kinosteu**r. Zw**i Monate spät»*r «»i freut di«' Xaehricht von *b»r Gründung ein**! H«»i<*h- V«*rl«*ih-Genos.seiisrhaft cL«» Braiiehe. Im Juni winl der Entwurf de< Kinokonze.ssiorsgesetzes im Ki»i<*h- tag uhgelehnt. Einige Tage drauf «»i‘t»igret sich da- Explo.-ion> Fiiglück im B«*rliner BiosiOp Film V«»rl«»ili in der Friedrichstraße, das «»im* Verscliärfuiig cb- f*»uerpoliz*»ilichen B«»stim»nungen zuträgt. F'ui la-c*h»*’ Sommer viel S<»n.>a:i<mc‘n zu Beginn d*»r H*»rbstsai soll d«*r Film steigt auf .seinc»ni Si«»gesw *»g«' iinm«*' hvb«*r da kommt die Revolution dazwischen di* Kiims miissrn schließ*»!! spielen weiter die Z«*ii snr ist tot oder lebt si*» noch? Kein Mensc h we io was so rec*ht los ist aber ein paar Tag*» '<pät<»r fili'H -«hon alles unter Maseninc»ng«»w ebrfener wic*d<»r d*»r alte Trott nur fr*»iheitlieli»»r Streiks komm»*' das Publikum vermißt ein«»n Tag d«*n Kintopp dann strömt’.s wieder hinein Organisationen dt»r An gestellten und ArlM»ltcr stellen Forderungen, man !»«• w illigd sie das Publikn*n ergrc»ift dc»r Kiiiow ahn alles filmt und alles länf» in den Kintopp Vorvt i kaufskassen Polonäsen Filn» Dusc*n halten auf d« i Straßen Propagandared<»ti. IHD): der deutsche Film ist Trumpf. Dc»r Auf klärungsfilm Rumme! macht sich hemei kbar. D« r Detektivfilm is^‘ tot. Es lel>e der Dirnenfilm! Film Wochenschriften fürs Publikum hageln vom Hiiiim*»! als ob es keine andere Möglichkeit mehr gibt, G«»lcl zu verdienen. Xeue Fabriken und Diven zu I)utzend<‘H standen auf. Die Xegri macht „('armen“. Die M *' zeigt „Veritas vincit“. Und so weiter. Der Kintopp wird feudal. Er ist populär. Der C'lou der Zeit. Di«‘ ersten Amerikaner, die bisher hier verboten war«»»- werden der (Jeffentlichkeit gezeigt. Man erhält B** griffe von einem Film, wie er .sein muß, um zu fes-clii und zu unterhalten. . Pfingsten 1919: der Kino wird wieder int»*« national. Reißt den arbeitsamen Deutschen aus d«‘»‘ Alltagstrott. Es wird doch nicht prophezeien! W.*' geworden ist, darüber: Pfingsten 1920.