Der Kinematograph (June 1919)

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Der Kiiiematog**aph — Düsseldorf. No. 648 würde. AnK*^‘<ii•hts d«*r ;ro\valtiy:«^n I^lMik.ltionskraft des Filni'« ist es notwr»Tidijr, einen riehtnnjrprehende? Kinfluli nns zu verseliaffen. Hier inuB die Presse ein- >«*tzen, sie muß rüeksieht<los jeden Sehundfilni bi üid marken, ebenso aueli bei ;:ut<Mi Filmen der«*n Vorznire kritisieren. Di*' Konkurnm/. d«‘r Kinobesitzer wird -^elion dann dafür sortren. daß «‘im* Aush^se im guten '<irne herbeitrefiihrt wird. W dterhin aber \\äre zu erwäiren, ob .seittuis der He^ierung nicht in einem ^iUten Kino rejrtdmäßijr Vor- 'tidlungmi mit aus^ sin-lit jrutem ProL»^ramm stattfinden könnten. Fin be<v»»iiider Finfluß auf dem (»esehmaek der kinobesii.-henden .\rl>eiter |;ißt sieh aiieh <lureh die Finriehtunt: eiuener Kinos unter Staatlielou* Auf '■‘icht erzielen. nie atritatori'^eln* Kiaft d* '^ hdieinlen lühlev *laif natürlieh niemals zu sellwtsüehtiiren P.rteizweeken mißbraiuht wiuabui. Dif* idyrentlieh*Mi .\ufi:aben des Kinematotrraphen .sollen wahr*» Volksbildung, edb* Volk^'Untei haltuny- im ehri.''tlielM*n utnl sia it'-ei halten dmi Sinne mit ethi'-eher und ä-thetiseher Tendenz sein. W a 11 T h i e 1 e m a n n Der Erholungsurlaub der Privatangestellten. ln df»n letzti»!! .Iahr«‘n ist es int kauft»iännisehen und gewerblieheii Leben Sitte y:eworden. den .\nL'‘e* ^tfdlten alljährlieh einen kurzen Frholuntrsurlaub zu trewähren. Fine Lresetzliehe Vorsehrift. wideht • liest' Mattu'i«» rt'irelt. iribt t»s nieht. Wir sind dahe* in Streitfällen nur auf tlii* Frtrebni>^e rhu* Heeht- sprecdiung ange\vit»sen. aus welehen wir tla- W(‘s<*nt lielie hier initteilen wcdl ui. Der I'rlaul) winl in <ler Heirel von den .Vrbtdt ‘.rebern an sohdie Anirestelltt» iri‘W'ährt. tlie s( h<m län irere Zeit im Dienst bzw . .\rbeitsVf‘r läl nis der ^ellH'ti stehen. Mt»ist wird d»*r Sümim‘r dazu vei einbart. Das Frlaub^verspreehen vt*rpfl eh t‘t somit • len ArlM‘itjL»‘ebi‘r füt «las lauf<»iidt» Jahr, füi da^ näehstt* dahr abtu* nicht, falls in/wisehen dariib«*r nicht eine wt‘itt*n* Vereinbaruni: iretioffen wurde. Fs Tjht aber vielt* (iroßbetriebe, w «d< h(‘ den FrlndunL^sui laub mit in ihrt* Arbt»itsonlnun<r aufireinminnm haben. ln dit»st»r wird tlen Arbtutnehniern bt»kanntu.»-rcben. unter wtdehen Vorausselzunj?t*n sie alljährlitdi Frlaub l>ean Sprüchen ktmneii. N’ielt» sehen die Dewähruni? von Frlaub als t*in „Schenk uiursvt‘r.s[>reehen“ an; sit» meinen daher, daß sieh alle Pflichten und He< hte aus uie.sem Vt»r.s|»rt*ehen er^o'ben. Das ist aber tun Irr¬ tum. Denn als (;rundt»h»mente tb‘r Heixriffsbesiimmung • ler Sehenkunjir sind zu lK»aehten: a) in objektiver Hin ^ieht dit» Bereieherung* des Fnipfänirers, b) in sub jektivf»r Hinsieht die Finigunir der Parteien über die Fnentgeltlichkeit dt‘r Zuwaunlung; «‘s muß eine B<* rt*iidierungsabsieht vorlieg:t*n (vgl. den Kotnmentar von Staudinger, Anni. 1 zu ^ Diest* Dt*finition läßt ^ich auf den juristischen l'harakter des Prlaubsver- ^preehens nicht anwendtui. Zunäc*hst wird der Ange¬ stellte, dt‘r unttu* Fortbt'willigung dt»s liehalts oder Föhns in Frlaub gf»ht. durch die.sen niclP ..bereichert**, denn bt'reichert wird <*r nur durch eine Zuwendung, die er .licht zu fordern hat; zum andern findet unter den Partt*ien nicht t*ine Finigung über die rnentgelt- lichkeit dt‘r Zuwa‘iulung statt. di*nn die For(l>ezahlung der Bezügt* des Arbt»itnt‘hnhus ist lediglich ein Akt ‘ler Liberalität d(»s. Arbt'itgebers. liCtzterer will dem Arl)eitnehnit»r duia haus nichts schenken, sondern sich vielmehr ,.vt‘rpflichtt»n**, die Vergütung auch v ährend der Zeit zu lM*zahlen. in der auf die Dienstleistung Verzichtet wird. Dieser Verzicht gibt die Erkennt lichkeit des Arbeitgebers für treugeleistete Dienste znrn Au.sdruck. Die Anwa^ndung des § 516 geht daher fehl. Es kann für die Auslegung derartiger Ab hiachungen nur die Regel des S BGB. Platz greifen, "eiche kurz lautet: ..Vi'rträge .sind so auszulegen, wie T'reu und Glaulien mit Rücksicht auf die Verkehrs ^ilte es erfordern.** .\iif <li»*M*m Mandpunkf ^i»d»t auch •!• r \ oi Hit/endf des Berliner Kaufmanns u. erbegm ieht«*-'. \lagH s. hultz (vgl. Blätter rur R«‘< hts|iflege lUH». :t » und 45), und da< Kaufm ii nsL'crifht Berlin-Wilm-’r dorf (vgl Gewerbi- und K lufinaiin^geriehte p.UH, D^i Leid«» g«»h«»n von d«»r zutr dft* i.b»n Annahni«* aus. da i d«‘r «»ineni Angi*stellr«*n b<*w illigl«‘ Frlaub na« h «b r allgemein«»n AuffasMing in V«»rk«»hrsh*b«*n <lazu !>•• stimmt soi. di«» gr<»istig«»n un<l koi perli« h«»n Kräfte d«»r Angestellten, w'«‘lehe duich «li«» tägli«h«» und "tämlit;« «li«»n<thche Inanspnudinah !><» w.ihr«*n<l (b»r G•^s^häft z«»it ve!'mind<»rt wordmi ^uid, <lur«h (1«»^ häftsruh* wi«»d«*r zu ers«»tz«‘n. .Aus di«*sem Gruml«» st«*llt si< h «ln* V«»»« inbaruiig «l«»s Frlaubs als <dn .,V«»rkehr>ges< häft‘ «lar. au-' w«d<*h«»m siih «li«» fortg«*wälirung d«»s (f<»hali^ trotz vorüb«*rg«»h«‘n«l«*r yi«htl«*istung von Di«»nst«»n aU ein«» iM'sond«»!«» Fnl-'«*häd giing für friih*‘r g<»l«‘ist«»te Di«»nst«» «»rgibt. w«»l<*h«*s i*«*ehtli«*h ni<lit and«*rs zu b** urteil«»! ist. wi«» di<» V«*r«»i‘ibarung «*in«»r Gratifikatioe Di«» Fif iubsabr«»«!«» kann somit in Frniang«»lung ein« » für di« s«Mi \ «»rtrag g«»s«»tz i« h vorg«*s« hri<»ben«»n Form mündliih g«‘troffen. ab«»r s<»it<»ns d«»s Prinzipals g« maß <b»n (Jruiulsätzen von Ti*eu ur<l Glaub«»n au^ w ichtigen (irün<l«»n w lderruf«»n w’«»rd«»n. Was (»i’i ..wiihtiger (»ruinF ist, wir«l in den 72 1UJB.und 125 (h‘w . ( 1. dargetan (Fntr(»u«‘. Mißbiam h des V«»rtrau<»ns. w i«»d<*rhol»«»s. un<»nts(‘huldbares F«»h h»n. Tätlichk«*it«»n uml «»rhebli« h«» Flirverl«»tzung d« - Fh<»fs usw ). Dazu g«»h«‘>rt ab«*r k«»in«»sw« gs die ge .setzmäßig «»rfolgt«* KümFgung <l«»s Di<‘n.st verhält nisses seit<»ns «les Ang«^st<»lit«»n. Ist kein f«»ster T« ! min für d«*n Frlaubsantritt .<»r«»inbart worden so hat si<h d« r Ang«»stellt«» natürli« h nac h «b»n Disposition«»!! «les <’h«-fs zu rieht«»!!. do<'h (iü!f«*n <li«»s«» ni«dit so au- fall«*!!, daß d«»r .Antritt zu t»in«»r Z«»it ♦»!f«)lgt. in wol eher von ein«»!* Sonini«»! f! ix h«» kein«» R**«l«‘ !n(*hr -«»in kann od«»r d«»r AngM*st«»llte krank zu B«*tt li«»gt. Hat der .Arbeitg«»b<‘r den Frlaub v«‘!«»it<»lt. s«i kann «b r .\ng«»st«»llt«* .'s< ha«b»n«*!satz f<>r«b*!!i (;J 52b lUiB.L «bx h ni<»ht für das (t«»halt. das währ«»n«l «b i Frlaub^zeit zu zahlen g«»west»n wäre, da k«*in Vernnig«»!!-"« lia«b»n v«u - liegt. son<b»rn für .\ns«‘haffung von Sa« h«‘n. «li** jetzt ni«‘ht m«»hr gehiaiu ht W'<»r«len o«lei* \’«>rausziihlung von Ziminenniet«» iisw. .\uch «li«* Erstattung von Kui kosten kann g<»for«b»rt w«»r«b*!i. w«*nn im nathsten Jahre infidg*» <l«»r Frlaubsx«*rw«•ig«»iung «»in«» läng«»r«* Kur not W'«»ndig g’«»w'«)! «b»n ist ( R«»i« hsa! beitsb|. 1015. 2bU). Ist dei* Ulaub ang«*!!«‘t<»!i. so i-t füi* g«*w «dinli« h«» .Angestellte di«» Zurückb«'rufung unzulä'^-ig. für l»cssere (Gesi häftsfiihn»!. P!okuri>t« ii) abm in dringenden Fällen statthaft, z. B. inf«dg** Erkrankung d« ^ Fhefs