Der Kinematograph (June 1919)

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No. 548 Der Kinematograph — Düsseldorf. zum Zwecke der Stellvertn oder zur Wahrneh¬ mung eines wichtiiren Geric itsterinins in einer Sache, in die der An^restellte am besten eiiijureweiht ist, dem (’hef ai*er die nötige Information fehlt, und die Ertei¬ lung einer solchen auf schriftlichem Wege kompii ziert ist. Hier ist nach Treu und Glauben und naci der VerkeUrssitte zu entscheiden, ob die Zurückb* rufung gefordert werden konnte. I>r. K. Studiengesellschaften für Kino und Phonograph. Obwohl e.s an Organisat onen nicht fehlt, welche für die Interessen Vertretung der phonogra|»hischen Hranche in Betracht kommt. <o fehlt un.serer Industrie <loch eine Stätte, an der mit gewi.sser Regelmäßigkeit techni.sche Fortschritt!* vorgeführt und wissenschaft- lic'he Probleme erört**rt wenlen könm*n. Wenn es auch zutrifft, daß man geh‘gi*ntln h auch in den Ver- .sammlurgen un.serer wirtscdiaftli<her Organisationen technische Neueruniren vorgt führt hat. so geschah das erstens nur nt‘benlH*i und zweitens doch mehr zu dem Zweck der Reklame für ein lM*stimmtes FaV>rikat etc. Auch die Tatsache, daß zweimal alljährlich zur Leipziger Mes.se zahllose „Xmiheiten“ lH*rauskommen. kann für un,ser(*n Vorschlag einer plionographi.schen Studienge.sellschaft nicht hii dernd, .sondern eher för- derlith sein. Di«* Schau.st«*llungen in Leipzig dienen im we.s(*ntlichen kaufmänniscin*!i Zwecken. Zu kri¬ tischen Erörterungen ist doit weder der geeignete Platz, noch (»elegenheit. Nun kann es wohl k**iin*m Zweifel unterliegen, daß die phonogiaphis<ln Br.inche in zahlreichen Hin¬ sichten sehr der Vervollkommnung ihrer Erzeugnisse, Fabrikati!’nsmethod<*n usw. lM*darf. .ledtmfalls sind wir auch bei den allerl>esten Fabrikaten der Platten- Industrie noch immer nicht .so weit, daß jedes repro¬ duzierte Wort mit annähernd d(»r Deutlichkeit der menschlichen Stimme selbst herauskommt. Das aber ist unstreitig Ziel und Idtsil der phonographischen Industrie! Wenn wir im folgenden der Schaffung einer phono- graphi.schen Studienge.sellschaft das Wort reden, so können wir auf die Erfolge einer ähnlichen Organi¬ sation für eine auß!*rordentlich hart befehdete Branche hinwei.sen. Fiir die* Film industrie i.st nämlich eine „Kinematographische Studiengesellschaft** gegründet worden, die recht erfolgreich gearlMMtet hat. Fnter Führung eines Wissensihaftleis, der keinerlei ge¬ schäftliches Interesse an der Kino-Industrie hat, närn lieh des liekannten Leiters der Treptower Sternwarte. Dr. F. S. Archcnhold, hat diese Studienge.sellschaft 8. .Z. nach kritischen Gesichtspunkten ausgesuchte Filme einem großen geladenen Auditorium vorgeführt. Darüber, daß dadurch die Film Industrie z<ihlreiche Anregungen lx*Kommen, für ihre wis.senschaftlichen uml belelirenden Filme große* und einflußreiche Kreise de.s Publikums interessiert hat, ist nur eine Stimme der Anerkennung. Auch die Art, wie in dieser Branche Filme uml gelegentlich auch Fragen der kine- inatographischen Aufnahme-Technik durch Erläute- rilligen gt*eigneter R!*dner am l>est!*n vorgeführt wur¬ den, i.st l>ei die.sem Verfahren ihrer Lösung wesentlich näher gebracht worden. Man könnte einwenden, daß der Film zur Zeit die Gemüter Iieherrscht, daß aber dieses leider nicht vom Phonogramm gesagt wmrden kann. Das ist an und für sich richtig, ändert aber nichts an der Tat¬ sache, daß sicherlich in einer phonographischen Stu¬ diengesellschaft in ähnlicher Weise wie seitens der kinematographischen Industrie Gutes für unsere Branche geschaffen werden kann. Ohne weiteres soll (labt*! zug**g!*b<*n werJen. <laß dw Zu.'^ammcn Setzung der Bc.sucher der von uns gedachten Voi führungen innerhalb der phonographischen Stmli«*ii gesells<haft im allgemeinen eine klein«* sein wird, j* schließlich auch s«*in .soll, währ«*ml d«*r Film Taus«*n«h von geladenen Gästen r«*gelmrißig in d«*r Studi<*ng** .selLsihaft anzieht. Darülier, daß einflußreii'h«* Kn*is<‘ äcn phono graphisclH*n Darbietungen noch immer recht abgr n«*igt gegenüberstehen, bringt j«*der Tag l«*hrreicle Beispiele Allerdings ist auch jede Sprechmaschinc die bei schlechter Instandhaltirig und unter Verw«*n «lung abg'^spielter oder son.st mind*‘rw«*rliger Platl«*h in einer Kneipe mehr (iekrächz«* als .Musik li«*fert, «*ii unfreiwilliger .\gitator g<*gen unser«* Industrh^. I in .so mehr al>er wird es die Aufgabe dieser s«‘|bst dafür zu .sorgen, daß durch pas.s«'n«le Veraristall ung«*»i die Fortschritte der Phouographie r«*gelmäßig uml .systematisch geföniert und and**rerseits einflußr«*icle Kreise der Bevölkerung für die iimglichst weitgeheml- Verwendung der Phonogramme für Zwecke aller nn irgendwie in Betracht komm«*iid«*r .Art g«*wonnci werden. Die Zeiten, in denen si« h di«* ph<*nograf>hisclc Industrie damit zufrieden gelnm kann, «luivh ihr«* Pi‘ duktion im wesentlichen rnt«*rhaltnngsz\'<*cken zu dienen, sollten jetzt um .so mehr vorüber sein, al^ j« gewisse Klagen über das geleg(*ntlirhe Nachlass«»ii die.ses G<*schäfts ein deutlicher Fing«*rz«*ig für all«* di< jenigen Freunde unserer Branche sind. w«*h h«* üb* die nächstliegenden Interessen hinaus die wichtig« n Fragen der zukünftigen Entwicklung erk«*nnen könn«‘it Nun wird man vielleicht d<*r Meinung sein, dal» ja jeile Firma un.serer Branche im wohlverstaialenstcii Konkurrenz Intere.s.se bemüht sein muß, der Verv«»ll kommnung die.ser ihrer Erzeugnisse die gnißte B< achtung zu schenken. Dementsprechen«! kann man darauf hinwei.sen, daß jahraus, jahrein zahllose Pal«*nt«’ angemeldet und genommen werden, (ierad«* di«* « t bitterten Patentstreitigkeiten könnten dazu v(*rl«*it<*ti. von einer lK*sonders erfreulich«*!; oder hervorrag«*r I erfolgreichen Erfindiings- und Vei bes.serungs Tend«*iu^ in der phonographischen Industrie zu red«*n. Th«»» reti.sch ist «Beser (Jedanke ainh sc» b(*stechend, «h*!^ man ihn gewöhnlich nur «lann skeptisch beurt«*ilcn lernt, wenn man in ander«*n Indu.stri«‘zweig«*n di«* obachtung gemacht hat, daß geleg«*ntli«*h tatsächli«! für grundlegende Neuerungen b«»i «l«'r Industrie k« in oder doch nur ganz geringes Iiiteres.se vorhand«*n i'i In praxi Imgt die Sache nämlich .so: in d«*m Auireii blick, in dem in einer Branche ein so prinzipi«*ll»‘* Fortschritt g<*macht wird, daß dadurch die alte Fahn kation einfach über den Haufen geworfen wird. *1* werden auch ungeheure Werte geradezu vernichtet Man kann es also keiner Firma verdenken, wenn mit Rücksicht auf ihre Einrichtungen für die Fahn kation, auf die vorhandenen Bestände, Lieferum:' vertrage usw. einer grundlegenden Neuerung kaa” allzu sympathisch gegenüberstehen wird. Nelii!i***J wir an, das Problem des sprechenden Films wür^j* heute restlos gelöst werden. Die Firma, welche