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No. oei Der Kinematograph — D(L:Morf. Würde die „Filmkunst" uns zu echtem Kunstge so daß das Drama mit e rl e b t werden kann als eigenes uuß verhelfen, so könnte der Film als 1 i erarischer Lehensdrama. Zugleich aber muß die Interessensphäre Film angesprochen werden. Gewiß ist es für den und der Geschmack des Publikums gehoben werden. Bahnenschriftsteller leichter, das Pu bl kum wirkliche l'nd hier liegt die zweite literarische wie moralische Kunst erleben zu lassen, weil er durch Worte zu wir Aufgab«» des Filmautors. Die einmal ausgegebene Pa ken vermag. Aber deshalb ist die Aufgabe des Film role der „Veredelung der Filmkunst“ darf nicht unter autors, Kunst zu bieten, keine unmögliche. Schon den Tisch fallen gelassen werden. Nun würde mau jetzt ist das Kinopublikuni so erzogen, daß es Worte gewiß keinen Hund hintern üfen hervorlocken, wollt.* der Darsteller oder des Conferenciers kaum noch bc man das Kino etwa in eine ..moralisch*- iiesserungsan darf: es versteht ohne Worte und kann ohne Worte stalt“ verwandeln, wo man großväterliche Gardinen erschüttert oder erheitert werden. Nur ist im Film predigten im Hilde über sich ergehen lassen müßte, diese Aufgabe durch ganz andere Mittel zu lösen als Aber wozu sich besonders das Kinodrama eignet, als auf der Bühne. Das darf nicht vergessen werden. Ein Erziehungsfaktor, das ist: Stählung d«*s Selbstbewußt - verfilmtes Bühnenwerk braucht noch lange kein lite sein«. Hebung des Verant wort lieh keitsgefühls. und an ranscher Film zu sein. L'nd hier gerade *>egeguct man dererseits Verstehen anderer Lebensschicksale, gegen den meisten Mißverständnissen. Der Begriff des seitige Achtung der verschiedenen sozialen Schichten „Literarischen" beschränkt sich nicht aut' Schrift oder und Nationen. Denn das Filmdrama hat eine Lettens Wort: es kommt vor allem auf die Wirkung an. Ein aufgabe. Es soll nicht nur vor den Augen vorbei Skribifax ist noch lange kein Literat. Man sieht mit flimmern, cs soll nicht nur rationelle Aufklärung brin- geheimem Schaudern, wohin der Huf nach der „lite gen, es soll charakterbildend sein. Die Lichtstrahlen, rarischen Note" des Films geführt hat. Man glaubt, die von der weißen Wand zu rück geworfen werden, zur Erfüllung dieser Aufgabe bedarf es nur der Ver haben die Macht, Gedanken, Gefühle. Entschließun filmung von gerngeleseuen Romanen oder Schauspiel gen, Erschütterungen, Lehenss. hirksale zu erzeugen. Schlagern und das Ende vom Liede ist dann meist Diese Macht soll man nicht mißbrauchen. Alle doch nur eine Anöduug des Kinopublikums. Und des falsche Prüderie beiseite. Zeigt immerhin das Leben, halb hat Genenneher nur zu recht, wenn er in diese« wie es ist! Aber v »rgeßt nicht, daß die Kunst int Hinsicht eine „Entliterarisierung" des Films fordert. Kino uich prostituiert werden darf. Das Drama au* Die ganze Filmkunst würde einfach verstocken und der Hintertreppen-Atmosphäre soll gar nicht durch vermodern, wenn sie nur eint* Kopierkunst der Bühne aus verpönt sein. Auch auf der Hintertreppenseite sein sollte. Und dennoch: die Kinokunst muß lite des Lebens gibt es genug ergreifende, erschütternde rarische Ansprüche befriedigen können; l-esonders das Dramen, die geeignet sind, den Charakter des Zu Kinodrama muß eben weil es Drama ist und sein Schauers zu stählen. Es kommt ganz auf das Wie des wil - literarische Wirkungen ausütien. Es muß Gezeigten an. Ein und dasselbe Thema kann als zur zum Genüsse echter Kunst erziehen körnen. Schundliteratur gehörig betrai*htet, es kann aber auch Wie geschieht das? als literarisches Meisterstück gewertet werden, nicht Vor allem gilt es, solche Stoffe zu behandeln, die „je nach dem Inhalt", sondern „je nach dem Autor der Lcbenssphäre des Publikums angepaßt sind. d. h. Das gilt auch für das Filmdrama Deshalb bleibt die keine entferntliegenden, langweiligen Stoffe (von literarische Bildung des Autors die Grundbedingung denen es immer noch mehr gibt, als mancher sich trau für die Reform der Filmkunst. Dieser Reform wird men läßt), es muß sofort der unmittelbare Kontakt dann de Reform des Kinokunstsinnes von selber zwischen Handluhg und Zuschauer hergestellt sein, folgen. Technische und künstlerische Gesetze der Filmmusik. Wenn ich von den nachstehenden Darlegungen Zu- Auge entstehen sehen. Das Gleiche ist der Fall bei Spiel Stimmung seitens des Kinnmusikers erhoffe, so bin ich filmen mit irgend einem dramatischer. Inhalt. Ich bin auch sicher, daß zugleich mit der Zustimmung auch die sicher, daß die Musiker, welche in einem Kinntheater den Abhilfe ein tritt. Es ist lediglich meine Absicht, den Musiker Quo Vadisfilm zu begleiten hatten und gleichzeitig ge- vor eurer endlosen Belästigung seines Musiksinnes zu zw ungen waren, auf die Leinwand zu sehen noch heute, nach schützen. So weiß der Musiker, oder er hat es wenigstens so vielen Jahren, ganz genau wissen, welche Musikstücke schon dunkel empfunden, wie ungeheuer stark die Wirkung sie spielten. Bzw. werden die meisten Musiker, die in «iiese eines Bildes in Verbindung mit der Musik sein kann. Ohne Lage kamen, auch heute noch die Bilder aus dem Quo diese Bildverbindung kann er ein Musikstück monatelang Vadisfilm vor ihrem geistigen Auge entstehen sehen, sobald spielen, und es wird ihm doch nicht zumBewußtsein kommen, sic ein Musikstück spielen, welches damals zu dem Film daß sein musikalischer Sinn irgend einen merklichen gespielt wurde Schaden erleidet. So wie aber der Musiker gezwungen ist. Solche Erinnerungsbelästigungen. «eiche die Klang beim Spielen auch noch ein Bild vor sich zu sehen, ver- figuren. die Harmonien und die Melodien bei dem Musiker bindet sich dieses Bild unweigerlich und untrennbar mit hervorrufen, sind nicht zu gering einzuschätzen. Es müßte den Klängen, mit der Melodie, der Harmonie usw . Wird denn ein schon völlig abgestumpfter Musiker, sozusagen zu einem Landac haftsbilde, sagen wir einer Harzgegend ein Handwerker seines Berufes sein, dem es ganz egal ist. eine ganze Woche hindurch, also täglich drei- bis viermal womit und wodurch sein Geist belästigt und beschwert der Walzer ..Sphärenklänge gespielt, so kann ein volles wird. Glücklicherweise gibt es unter den Musikern aber Jahr, ja es kam« noch ein längerer Zeitraum vergehen sehr viele, die sich die Freiheit und Selbständigkeit ihrer ohne «laß diese beiden ständig aufgenommenen Eindrücke geistigen Fähigkeiten zu bewahren wünschen. Diesen ist zurücktreten. Nach einem Jahr oder noch später spielt dringend zu empfehl«»n, länger laufende Filme durch eine der Musiker diesen Walzer abermals, irgendwo, in irgend häufiger wechselnde Musik zu begleiten. Denn jedes affekt einem Zusammenhänge und er wird unwillkürlich die seiner volle, jedes mit der Freude am Berufe und an der Musik Zeit gesehenen Bilder aus dem Harz vor seinem inneren ausgeführte Musikstück setzt eine gewisse innere Ant*U-