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Der Kinematograpb — DüS'ddorf No. 605 Stellen, wo das Spiel aus dem gegenständlichen Raum der 'Wirklichkeit in das unräumliehe Gestalten der Erinnerung hinübergleitet, die letzte Kraft nerven¬ beherrschter Sicherheit, seelenkundiger Durchgeisti- gung einsetzen, damit der Zuschauer ohne störende I nterbrechung seiner Einstellung diesen Rückschritt aus der voranlaufenden Gegenwart in das außerzeii- liche Erinnern mittun kann. VVo es aber gelingt, für die beiden Ebenen des dargestellten Geschehens zwei unmittelbar zwingende verschiedene Darstellungs- weisen zu entwickeln, von denen eine das wirkliche Ges« ehe» der Gegenwart, die andere das wiederer¬ lebende Erinnern mit gleicher Eindringlichkeit auf die weiße Wand wirft, da hat das Filmspiel an einer wichtigen Stelle eine neue bewußtseinsmächtige Ver¬ tiefung gewonnen. Kinolampen ohne Wartung. Von Hans Sy bei. Zu Projektionszwecken, zumal für die Kinemato¬ graphie, pflegen gewöhnlich Bogenlampen verwendet zu werden. Diese zeigen neben entschiedenen Vor¬ zügen auch bedeutsame Mängel. Wenn irgendeine Vorrichtung Unvollkommenheiten aufweist, so ist das an sieh kein Grund, sie abzulehneu. Sie teilt dann [nur die Unzulänglichkeit mit allen anderen Dingen, die auch noch Wünsche offen lassen. Dennoch wird iman bestrebt sein, über solche Unvollkommenheiten hinwegzukommen, und so muß auch die Bogenlampe I ini Kino mit einer gewissen Konkurrenz rechnen. Zu den Vorzügen der Bogenlampe gehört ent¬ schieden der. daß sie ein schönes, weißes Licht spen¬ det. Man kann hier mit der Kerzenstärke sehr hoch hinaufgehen. Nach dein „Handbuch der praktischen Kinematographie“ von F. Paul Liesegang erzielt man mit HO Ampere eine Liehtaushcute von 150U0 Kerzen. Man konstruiert aber auch Lampen für viel höhere Ampere betrage, zum Beispiel für 100. Auch ist die Oekonomie dieser Lampen als eine gute zu bezeichnen. Bekanntlich hängt diese von der Temperatur der Lichtquelle ab. l ud bei der Kohle kann man mit der Erhitzung in die Tausende von Graden gehen. Im lufterfüllten Raume kann die Temperatur allerdings nur bis etwa 6000 Grad hinaufgetrieben werden. Bei größerer Erhitzung fängt die Kohle an zu sieden. Sie *rigt beiläufig hierbei die seltene Eigentümlichkeit, daß sie nicht auf dem Wege über den flüssigen Zu¬ stand zum Sieden kommt. Soll ein Stück Eis ver¬ gotten werden, so muß es erst zu Wasser werden, ehe der Kochprozeß durchgeführt werden kann. Dennoch läßt sieh aus der Bogenlampe ein verhältnismäßig großer Teil der gelieferten Energie als Licht wieder berausholen. Dre.sel erklärt in seinem „Lehrbuch der Physik“, daß niederamperige Bogenlampen pro Am- l' er< * etwa 70 Kerzen Leuchtkraft ergeben. Das ist ec »iß zu niedrig gegriffen. Nach dem oben erwähn- ,Pn Handbuch liefern nämlich 3 Ampere nicht 210, sondern bereits *270 Kerzen Licht. Und noch weit günstiger stellen sich die Verhältnisse bei starker "rornbeschickuntr. Wenn 30 Ampere 15000 Kerzen ^geben, so entfallen auf das Ampere nicht weniger . ®00 Kerzen. Und auch die Wattberechnung stellt steh sehr günstig. Sehen wir von dem Yorschalt- mersiand • ab. so genügen für eine Bogenlampe 45 •olt. Bei 30 Ampere und 45 Volt hätten wir also «0 Watt. Liefern diese 15000 Kerzen, so entfällt S« K^ie einze l np Kerze der Betrag von 0.09 Watt, i? "'Big ist das Licht allerdings nicht zu gewinnen, "onn es kommt noch der Vorschalt widerstand in Be ap ht, und vor allem sind die Opfer nicht zu ver- v“*® en , die gebracht werden müssen, sofern der vom fa z ? p Beferte Strom nach Art und Spannung nicht r die Bedürfnisse der Bogenlampe paßt. Nichts- s, oweniger darf aber die Bogenlampe auch bei der Kinematographie als eine wirtschaftlich günstige Lichtquelle bezeichnet werden. Auch sind bei der Bogenlampe die Strahlung* Verhältnisse und -Formen sehr günstige. Wendet man Gleichstrom an was allerdings hier Voraussetzung ist — so bildet sich an der positiven Kohle bekannt¬ lich ein glühender Leuchtkrater aus. der die eigent¬ liche Lichtquelle darstellt, während der sogenannte „Bogen" nur schwach strahlt. Sind die beiden Kohlen richtig zueinander eingestellt, so wiiki dieser Krater wie eine Art Hohlspiegel, der einen Lichtkegel aus sendet, welcher len Kondensor unter günstigen Ver¬ hältnissen trifft. Günstig ist überhau *>: schon der Um >tand. daß di« Lichtstrahlung von einer nicht allzu- g.oßen Fläche ausgeht. Ideal wäre es, wenn man über eine punktförmige Lichtquelle verfügte. Bei einer solchen laß’ sich die ganze Strahlung, welche von ihr aus auf den Kondensor fällt, jenseits des¬ selben in einem Punkte wieder vereinigen — wenn man von den sphärischen Störungen absieht. Der Strahl «Mi gang läßt sich dann aufs beste in den Dienst des Objektivs stellen. Streng genommen würde aller dings eine wirklich punktförmige Lichtquelle überhaupt nicht leuchten. Denn der mathematische Punkt be¬ sitzt bekanntlich keine Ausdehnung, und eine Licht quelle, die jeder Dimension entbehrte, müßte unsicht¬ bar bleiben. Dennoch ist es nötig, daß die Lichtquelle möglichst dem Punkte angenähert werde. Könnten wir ihr die Größe eines Glühwürmchens geben, so würde das sehr willkommen sein. Die Bogenlampe zeigt aber auch recht unange¬ nehme Mängel. Sie bedarf einer ständigen Wartung, und das Auswechseln der Kohle bedeutet auch keine angenehme Arbeit. Sodann ist die Bogenlampe eine sehr niedervoltige. Wir erinnerten schon daran, daß sie selbst mit etwa 45 Volt zufrieden ist. Höhere Voltzahlen führen auch nicht zu einer entsprechend größeren Lichtausbeute. Und vor allem ist es lästig, daß die Bogenlampe zu ökonomischem Betriebe Gleich¬ strom benötigt. Nur bei dessen Anwendung bildet sich jener Krater aus, der so nützlich ist. Er ent¬ steht dadurch, daß von der einen Kohle feine Teil¬ chen abgerissen und an die andere Kohle geschleudert werden. Dieser Vorgang kann sich aber natürlich nur dann entfalten, wenn der eine Pol ein für allemal positiv, der anderp negativ ist, und dazu ist eben Gleichstrom nötig. Von den elektrischen Lampen, die sonst zur Pro¬ jektion verwendet werden, und bei denen eine War¬ tung entfällt, ist die Nernstlampe zuerst zu nennen. In dem Werke: ..Die Kinematographie“ von K. W. Wolf Czapek wird ihr ..Stromökonomie, weißes, völlig ruhiges Licht ohne jede Nachregulierung und Licht¬ stärken von 500 -800 NK." nachgerühmt Hier glüht ein vorgewärmtes und dadurch elektrisch lei