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So 665 Der Kinem&tograph — Düsseldorf. kleidet, wertvolle Dienste bei dei Auffindung ihres Verlobten leistet. Einige sehr hü wehe Bilder boten die Innenräume eines modernen Spielklubs, in dem auch Falschspieler ihr Wesen tr • ben und die mit großem Polizeiaufgebot ausgefühlte Aufhebung des Klubs, die natürlich durch den Detektiv bewirkt wird. Bei der Verhaftung der Klultmitglieder, von denen einige Damen „ausaubrechen“ versuchen, kommt es zu amüsanten Szenen unc' die Widerspensti¬ gen werden mit Gewalt in die bert itstehenden Autos verladen. Sehr drastisch wirkte die Prügelszene im letzten Ast, die sich im Gewahrsam des verschleppten Milliardärs, der zwecks Erpressung von dem Falsch¬ spieler und seiner Geliebten in einer Bodenkammer gefa gi«.gehalten wird, abspielt. Die in Verzweiflung miteinander ringenden drei Person« n. von denen auch die Dame ihr gehöriges Teil an Püffen abbekommt, wirkte durchaus realistisch. Hans Mierendorff konnte übrigens auch in verschiedenen Verkleidungen, dar unter sogar in einer Damenrolle, sein vorzügliches darstellerisches Talent beweisen. „Was den Männern gefällt". Lustspiel in drei Akten. Verlag Wolff u. Co., Berlin SW 48 (Filmwolff). Regie Lassmann. Man kann gleich vor- ausschicken, daß es wirklich ein amüsantes Lustspiel ist, das nicht nur zum Lächeln, sondern auch häufig zu einem herzhaften Lachen Gelegenheit bietet. Das Verdienst hierfür gebührt vor allem der vorzüglichen Darstellung und einer geschickten Regie. Einige Län¬ gen hätten allerdings vermieden werden können. Was gefällt den Männern? Das heißt au den Flauen. Immer das Gegenteil ihrer eigenen. Und was ihnen an den anderen gefällt, mißfällt ihnen an der angc trauten Gattin, denn für eine ehrbare Frau schickt sich „so etwas" nicht, d. h. Zigarettenrauchen, Spitzen- höschen, Pyjamas und so weiter. Diese Erfahrung muß auch die junge Frau Reiling machen, deren Mann plötzlich Aufsichtsrat geworden ist, und nun zu ihrem Leidwesen häufig Aufsichtsratssitzungen, u. zwar meist Nachtsitzungen hat, von denen er erst am frühen Mor gen, und stark erschöpft, heimkehrt. Daß die „Nacht¬ sitzungen" stets recht bewegt sind und bei einer schö¬ nen Dame der Halbwelt stattfinden, bleibt ihr nicht lange verborgen, und sie beschließt, ihren Mann mit gleichen Waffen zu bekämpfen und zu kurieren. Sie kleidet sich ganz wie seine Freundin, wird kokett und hat schließlich auch ihre „Nachtsitzungen", bei einem schon angejahrten Onkel, mit dem sie um die Wette gähnt, um ihrem Mann den Schabernack spie¬ len zu können, daß er hei der Heimkehr im Morgen¬ grauen das Bett seiner Frau leer findet. Als er wie¬ der einmal Nachtsitzung in der Mondscheinbar hat, läßt sie sich vom Onkel hinführen und wird dort vor den erstaunten und entsetzten Augen ihres Mannes die Königin des Festes, strahlend in Eleganz und Uebermut, durch eine kleine Eifersuchtsszene gewinnt sie ihn sich schließlich zurück. Julius Falkenstein gab den Gatten mit seinem üblichen drastischen Hu¬ mor. Unnachahmlich wie er nach verbummelter Nacht ins Bett steigt, sehr amüsant und pikant die Szene im Bett mit der schmollenden Gattin, der Kitty Duwald ihr reizendes Spiel lieh. Henry Bender spielte den angejahrten Onkel, „hübsch und rund“, wie er in der „Lustigen Witwe" immer so gern sagte. Die Sitzung in der Mondscheinbar gab Anlaß zu einigen Tanzein lagen, bei der der Fox-Trott und andere moderne Tänze durch ein Tänzerpaar sehr graziös und elegant vorgeführt wurden. „DerTodunddie Lieber Schauspiel in sechs Akten von Paul Otto und Georg Jacoby. Atelierauf¬ nahmen.- Willy Schäfer und Fritz Kräucke. Photo¬ graphie: Hans Kämpfe. Vera-Film-Werke in Ham. bürg. Der erste Film des neuen großen Hamburgei Fnbrikationsunternehmens kann auch der Bcrlinei Kritik standhalten. Die Rollen sind durchwegs mi Künstlern der Hamburger Theater besetzt, von den«-: manche zum erstenmale ihre Kunst der Leinwand ver schrieben. Die Handlung spielt teils in liamhun: teils in Indien. Die Aufnahmen aus dem Hamburg«* Hafen und jene von der Alster geben Gelegenheit, d;i vielfältige Leben und Treiben dieser Stätten in charak teristischen Episoden kennen zu lernen. Als Aus stattungsfUm mit prächtigen Bild« rn in heller mi' klarer Photographie wird das Stück, dessen Inhal sieh in ziemlich bekannten Bahnen abwickelt, sein Wirkung auf die Massen nicht verfehlen. Paul Ott'l der Oberregisseur des Films, wirkte durch sein ruh.l ges sicheres Spiel, Ralph Arthur Roberts durch ein® grotesk komische Auffassung sein« i Rolle als uhim*-J Wun-Li. Im ganzen ein Erfolg, mit dem das Hanl burger Filmhaus zufrieden sein kann. Prinz Kuckuck. Frei nach dem Roman von Otto Julius Bier bäum. Regie und Ausstattung von Paul Len: Musik nach bekannten Motiven zusammen gestellt voll .1. Polischuk. Fabrikat der G1 o r i a - F , 1 m - Gesell I schaft. Aufführungsrechte durch 8t ern - Fi 1 tu -(fcI Seilschaft m. b. H. in Berlin. Der ausgezeichnete Film, nach dem berühmte: I gleichnamigen Roman von Otto Julius Bierbauil l>earbeitet, bietet, literarisch gemessen, ein nicht al tägliches EreignLs auf dem Gebiete d«*t Filtnkuns Wohl selten findet man unter der Fülle der heut verfilmten Werke der Weltliteratur ein Sujet, da in seiner wechselvollen Fülle so dankbare Motive fi den Film bietet, wie dieses brausende, überschät mende Hohelied des Jungmannentums. Der leicht« flüssige Brettlton des Romanes ist in dem neuen Filu werk sehr gut aufgenommen und wiedergegeben, Pi epische Breite des Buches ist durch schnellen BiH Wechsel und knappe Akt-Einteilung vermieden woi den. Das eigenartige Schicksal des Prinzen Kuckud von seiner verschwiegenen Geburt in der Bauen stube an bis zu seiner Millionenerben-Hertiichkti seine wechselreichen Wandererlebnisse in den F riser Salons, dem Karneval in Venedig bis zum tn gischen Ende, wo der kraftstrotzende, unverwiins liehe Prinz auf der Insel Sizilien seinen Begleit* der ihm nach dem Leben trachtet, vom Felsen in dt Tiefe stürzt, gibt eine Fülle entzückender und fesselt der Bilder. Prachtvolle Natur Schilderungen und übel aus reizende Interieurs sind in den Gang der Handlui eingeflochten und bilden im Verein mit der trefflicht Darstellung einen F'ilmgcnuß, wie er in dieser V« lendung nur höchst selten geboten wird. Die A« nahmen sind dort gemacht worden, wo sie der Did ter spielen läßt. Ein besonderes Beispiel ist die ,.v« achwiegene“ Straße, die genau nach dem Original natürlicher Höhe und Größe aufgeführt und für Aufnahme eigens mit einer elektrischen Starkstro« anlage versehen worden ist. Ein Wunderwerk <•< Filmtechnik stellt die Aufnahme der Grünen Grotj dar, wo der Mordanschlag auf den Prinzen Kuck“* verübt wird. Regie und Ausstattung hat Paul L? 1 übernommen. Den Prinzen Kuckuck gibt Nils Pr* e mit elegantem sicherem Spiel. Den dämonischen die einzige Rolle, die psychologische Schwierigkeit bietet, findet in Conrad Veidt einen glänzend«*» •* treter. Von den übrigen Darstellern sind Olga Li' 1 bürg als Sara Asher. Max Gülstorff als lustip Meister Sturmius zu nennen. Tänze des B a 11 et Charell beleben überdies das Spiel. „ Die vortreffliche Inszenierung dieses prachtvoll Films ist ein neuer Beweis dafür, daß die dcut« c