Der Kinematograph (November 1919)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Der Kinemgtograph — Düsseldorf So. «70 »ehr schlimm wenn dieser Fall einträte Tritt er aber ein. dann halten «ich 4a« di'.- Fabri¬ kanten selbst z.izus hreiben Dali es undichte Klemeite gibt. «• iß man. Herr Professo.- Brunner konnte am Beginn der Versammlung freudestrah¬ lend die iben ab gedruckt«: Einladung «eigen. Nun ist ja dis S hreiben ab* dut nä ht vertraulich genesen, aber c« i«l charakteristisch, dal! e« erbärmliche Seelen gibt. di« das eigene llau« beschmuUea. Herr Pn u««or Brunner hat natiirü h in seiner Weise das S« hniben der Verbände ansgenutzt, imlem er es so interpretierte. als ob die Fabrikanten in die Versammlung kommen *• Ilten, um ..Radau zu m.i heu ". (Herr Pr. ■«**•« ,r das sagten Sie. Ihre gulde seit Worte wenleu sten graj.liiert.I Ks muß Herrn Pniiess.>r Bru*mei k< nzediert werden Es wurde Radau gemä ht, war «*s d< h ein.- ausgesprochene antisemitisch» KadauVersammlung. Fast keiner der An¬ hänger des Herrn Protessot Brunner begann seit* Anspruch« aiulprs. als mit «len Werten: .1 h bin Antisemit ". Und wenn «1er Herr Vorsitzende tausendmal etk.ärt, er würde ant isen.it is. he Arußerungen nicht gestatten, und nenn der Herr Prüfern«r Brunner ihk h so i/t mit dein Brustton iler Ehrlichkeit sagt, datä er k. i* e untis« rnitiseben Tendr* zeu verfolgt .an Hand des Stenogramms seiner Ansiühruagen ist auch diese» Mal fest¬ zustellen. daß er persönlich ausdrück¬ lich u nd klar antisemitische Sitze ge¬ sprochen hat. Und dann: Herr Professor Brunner ver¬ langt von der Industrie eine objektive Behandlung der ganzen Aufklärungs- filme- A n g e i c g e n heit Herr Profe»*u»r Itrnnner selbst lältt «iie-a* Objektivitiit in je«tci Wrt»e vermissen. K s ist für uns zweifellos, d.ill 1t »• r r Pro¬ fessor Brunner nicht einen Kampf gegen die sexuellen Aufkiüruugsfiimr — er ver¬ schweigt. daß er weil!, wie die Filmf 1 rilmti ii «nihiruh selbst gegen diese sexuellen Aufklärung »filme zu Fehle ge¬ gangen sind ui d immer w ieder gehen — I ährt, sondern einen Kampf um seine Stellung, und wir freue, uns. «lall er mit Entrüstung «len ..KL einat grapk” zitiert hat. der schrieb, daß Herr Prt.fesw r Brunner herunter v u seinem Stuhl muß. Auf diesem Standpunkt wenden wir aueh stehen bleiben. Die Industrie kämp t mit ganz offenen Wafien sie erklärt einer¬ seits. daß sie nichts , i t den paar kleinen Firmen zu tun hat, die da sexuc.le Auf kläruugsfilme verfertigt haben, und daß «le den S.-hädling der Industrie. Herrn Professor Brunner, von seiner unheil¬ vollen Tätigkeit beseitigen will. Hen Professor Brunn« r aber ist rdeht ehrlich, und wenn er es tausendmal beteuert. Gerade, weil eres tausend¬ mal beteuert. Kr verlas in «der Versammlung einen Erlaß d«s Ministers «k*s Innern. In «diesem Erlaß. Ln dem aiissehlteßlirh von dem Mißbrauch der Pressefreiheit, von iler Schund literatu r gespro- heu ist. sieht Herr Pro¬ fess >r Brunner auch einen Er!, ß gegen das Kirn*. Das weisen wir als ganz ungehörig zurück und möchten damit die Art kennzeichnen, in welcher Herr Professor Brunner seine Zuhörer in den Schlaf wiegt. Die Versammlung, die. wie gesagt, einen ab¬ solut antisemitischen Charakter triig. bot jedoch zahl¬ reiche Momente ehrlicher Heiterkeit. Ganz abgesehen von der Portion Unsinn, die d rt von «den Herren verzapft wurde. Ein Herr Dr. Ben t hin hielt eine K mntagsvormittagspredigt. die bei vielen Anwesenden auch bei «den s genannten Anhängern «les Herrn Professor Brunner, «der übrigens selbst die Ro«le wohl für depla« iert gehalten hat. schallendes Gelächter hervorrief Insofern hat dieser Redner recht, zu sprechen «r m «1er Erbauungs«- stuiMie eiiies Jünglii'igsverein». als nüniln h du \ eranatalter oder Herr Pnrfessor Brunner eine G a r d e h a I h a n • h - 'iger Schüler kuniBundit rt ti -> t t *• i>. die a u i Kommando bei allen m _ i i < h c j und an möglichen Stellen Beifall kat- hte. Unter «lii'ser Jugend, die keineswegs den Eindr,. k machte, als daß sie v« r sexueller Aufklärung bewahrt werden müßte. Iiefanden sieh aueh einige Midi hea in sehr jugendlichem Alter. Schade, daß Herr Pmiesw.r Brunner und der Herr !>r Beut hin mit den« Röcken zur Tribüne saßen, über der ein I nimäkk* prai.gtc auf dem soviel weibliche Nacktheit zu sehen ««i«- -t<- i Ii «len sonstigen RegrLfen der Herren 1 i.r Juge: cilii he : i ht erlaubt ist Und «L s in der A.da ei.-er Scin.l« 1 Wir «. il.-t i det. rächte dabei. «her es muß « die bei all und jedem Schwein« n i wittci so etwa» v. i «Ii • blindem Augen zu holten In Herrn A s s e s ««i r S p - a g I e r . «lern Sj udikus «ler Thcaterlxsitzer. ent at d Herrn Professor! Brunner ein Bunuosgenosa«. Die Art . wie Hi rr Assessor Spengler sein«* llcv«. - nz~\ r Herrn IVm «, r Bramser machte und wie er ihm ein Biu.d is antrug, war .«nk-rwartig. Auch Herr As« ** r S|**iu.lar vecsthwieg, daß die Theaterla-sitzer diejenigen -h.d. die jene von Heim Frwfessor Brunner liekamp.te Reklame an den Thcater- lassadeu und in <ieu Inseraten der Tageszeitungen auf dem Ge wissen haben. I)i«* Sensation de- D.ciid» «iim di«* wenigen Worte de» Herrn Flügel. St« Hin. «ks l.citrr» d. > ..BiMcr-Ruhucn- itui.de-* '. Sie klani.cn ans in eiuer deutln hen \l-.aee an Herrn Professor Brunner, der damit «ein,*» hishtrizea tw»ten J Bundes^ no-sen verturen hat. H< rr i*‘.n-i * « rk .rt. -Ii i k- lieh. näht» mit Leuten zu tat haben zu willen. «In* einer, sachlichen Aussprache nicht iähig wird. u*id «ii«- -uh aas- sehlielMk h von antisemit «eben Tc, ik ,.zeti Seit«*« lassen. Herr Flügel beka. i.fe »ich . - ehrlicher « hnst Den Ver- sjiinnu ltCK die natürlich cur > iaäu «r»in«I i-t du- lfc-«k-utung ! • ler Erklärung «k— Hern: Hügel tu hl e ihr-r ganzen f .rußeI verständlich. H«*rr Pr. e»«»r Brunner ;iher *« iß ganz geravu, .vw» «iie Erklärung «k*» Ferm Flügel zu UsU ..ten li.it ft e r r Flügel stellte übrigens für die oller- nä hste Zeit eine g i liefe R «* d •• in Ans - 1 sie h t auf die H«*n Pro?;*«*»«»' Brune «icheriicb mit tnclir Interesse zu warten hat. al» iw Filmindustrie. N«* hm al«: Wc i n Herrn Professorj Brunner mit derselbe p Gleichgiltigkeit, wie bisher, von Seiten der Fabrikanten begegnet werden wird, dann braucht man sieh nicht zu wundern, wenn Herrn Pro¬ fessor Brunner immer mehr Anhänger in Unkenntnis der wirklichen tatsächlichen Verhältnisse Zuläufen. r wiederholen, die wenigen Leute, d « . ra e r von neuem trotz Verdächtigungen und Anpöbe¬ lungen. atrta zur Steile sind, verlieren den Mut. wenn sie von Seiten der Fa¬ brikanten keine Unterstützung finden. Der tamo-e Herr Pto fMin or hat «ich erlaubt zu -äsen, dai vor dem Kino Iteiit-rbland eine Kultur besät, und die nur durch da« Ktn«i vetlorengrgangen ist. Da» wagt *o ein alldeutscher Mann zu sagen, wo er gena * weiß, was die öfientlichen Untee¬ suchungen wegen der S-huid am Kriege bisher für Leute »einer Gesinnung wenig Erfreuliche* ergeben hoben. Bleibt die (ileichciltisrkeit der Fabrikanten, fuhren «lies# nur ihre Beden mit seballter Faust in der Ta*rhc. dann -»Hen sie lieber das Spiel als verloren aufseben, denn dann werden ln verstand und Selb»fsnrht -ieirrn. Fabrikanten, wachet auf!