Der Kinematograph (November 1919)

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Der Kinematograph - Düsseldorf N.. 671 lassen nicht finden wird. Die Mieterschutz-Ordnung -oll ja doch aber auch unnütze Umzüge usw. verhüten. Gewiß bedeutet der Mieterschutz einen weit sehenden Eingriff in das Eigentumsrecht des Grund Besitzers. Der jetzige Rechtszustand kann manche Härte auch für den Geschäftsmann bringen, der 'ich in '< mein eigenen Hause oder in dem angekauften Nach i trhause ausdehnen will. So ist es vorgekommen, daß ■ in Geschäftsherr das Nachbarhaus kaufte, um für die Vergrößerung seines Unternehmens Platz zu gewinnen. Zu diesem Zweck sollten einige Mieter das Haus räu men. damit die Wände zu den alten Geschäftsräumen ■lurchgebrochen werden konnten. Das »»gerufene Miet Kinigungs-Amt versagte aber entsprechend dem Geist und dem Wortlaut des Gesetzes die Zustimmung zu der: Kündigungen, obwohl der Kläger geltend machte, daß ■•r doch seinen aus dem Kriege und der Gefangenschaft y.urückgekehrten Söhnen die Möglichkeit geben müsse, im eigenen Geschäft mitzuarbeiten. Bei solcher Lage kann man nur dadurch einen \usweg schaffen, daß man den Mietern, die gekündigt werden sollen, geeig ncte Ersatzräume nach weist- Wenn also der Hausbesitzer selbst nett baut, seine vorhandenen Häuser iiishaut usw.. dann kann man vom Miet-Einieungs Amt die Zustimmung zur Kündigung erwarten Auf d esern Wege wird aber auch leistungsfähigen Hausbesitzern die Möglichkeit geboten, durch Neubauten dem Wohn tngs mangel abzuhelfeti. und sich so die Ausnutzung ihrer ’läuser für geschäftliche Zwecke zu sichern. Ohne sol¬ chen Ersatz dürfen nicht Wohn in Geschäftsräume verwandelt werden. Für Wohn- wie für Geschäftsräume mit Sanunel Heizungen und Warm wasser -Versorgungen haben außerdem die Verordnungen über die K'»hl mer 'carnis und die Mögliehkeil der Steigerung im Vethält ui- zur Kohlenteuerung Bedeutung Die beliüd liehen Kohlet - Verordnungen bringen örtliche und zeitliche Be 'chränkungen der Raumerwärmung wie der Warm «asser Versorgung. Diese können natürlich für U e ' >• h ä f t s r ä it m e aller Art recht störend «ein. Der Mieter aber kann nichts dagegen machen. als daß er entsprechend den Ersparnissen de* Hausbe sitzers an Feuerung Minderung de« Mietpreises verlangt. Nun haben also die sieigenden Kokspreise eine solche flöhe erreicht, daß die eben erwähnte Minderung in der Praxis kaum in Frage kommt, weil der Häusl*- sitzem die Möglichkeit eingeräumt werden mußte, die Mieter zu steigern, welche Ihm Samieellieizungen und Warmwasger Versorgung unverhältnismäßig billig woh neu und bei noch lange Zeit laufenden Kontrakten nicht von seihst in eine angemessene Steigerung willigen. In solchen Fällen kann der Vermietet das Mid Kinigungs Amt zwecks Erhöhung des Mietzinses anruf-n. Ist der Mieter mit der Entscheidung nicht “inverstartden. so darf er ziehen. Die Beurteilung der Mehrkosten der zentralen Feuerung wird erfahrungsgemäß entsprechend der Steigerung de: - Kokspreise vurgenomitM n. Im fahr“ 1012 kostete der Zentner Kok' in Berlin 1,7:. M.. aber 1010 bereits K.2H M Von dem Mietpreise einer Woh nung rechnete man früher 10" . auf Zentralheizung^ kosten. Heute kann man schon :«0« n ansetaen. Hier ist aber zu unterscheiden, <>•» c-e'feinc Wohnräume oder »ttsgesproehene Geschäftsräume od *r schließlich Wohn und Geschäftsräume zusamtnen sind, auf welche der pro zentaale Zuschlag erfolgt, Fanoelt es sjch um Ge schäftsräume, so sind von vornherein die Mieten so hoch, daß natürlich der Heiz tngs Zuschlag für Wohn räu ne nicht Platz greifen karn. Sodann ist zu be denken, daß nach der Verordnung der Vermieter nicht .allein" di.- Mehrkosten der Sammelheizung tragen soll Daraus ergibt sieh, daß er aber einen Teil dieser Mehr aufwendungen zu übernehmen hat, selbst wenn sieh da dur<*h der Nutzen an seinem Hause verringert. Die Bi reehnuiige i der Sachverständigen gehen darauf hinaus, fii’ je 20 Pfg Kokspreis Verteuerung seit 1015 etwa 1 n de- Wohnmietnreisc« als angemessenen Zuschlag zu erklären. Bei Wohn räumen karn die Verteuerung daher 50 . mit Warmwasserversorgung auch wohl SO bei Geschäftsräumen entsprechend weniger betragen, wo von oer Vermieter etwa IO«* zu übernehmen hätte P MaxGrempe. Berlin Friedenau Eine Neuerung im Plakatwesen der Berliner Kinotheater. Man hat in der letzten Zeit oft die Beobachtung machen können, daß unsere öffentlichen Unternehmen für ihre Zwecke «ich einer vornehm gehaltenen Reklame bedienten Bie Ausarbeitung dieser durch den Reldamcfachmann hat B“te Früchte gezeitigt, und man darf mit großen Erwar¬ tungen dieser zielltc wußten, systematischen Tätigkeit für d»' Zukunft entgegcnschcn. Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist neben der Anzeige •ö der Tageszeitung das Plakat für das Lichtspieltheater das ****** Reklamemittcl In neuerer Zeit findet man Plakate Kinotheater an den öffentlichen Anschlagsäulen, in der “och- und Untergrundbahn, und auch der Plakatunfug 'k*r Revolution und der Wahltage im Frühjahr i*t insofern ff' ln spurlos an den Lichtspieltheatern vorühergeg* nyi, *j* manche Tiieater sich nicht gescheut haben, den Unfug Anheftons ihrer Plakate an die öffentlichen Bauten. Denkmälern usw. zur Verschandelung des Straßenbildes •ritzumachen. K Bei der starken Konkurrenz im Lichtspieltheater wesen^lu eine ausgedehnte Reklame notwendig. Da verdient cineH praktische Neuerung Beachtung, «bc seit kurzem chic «luter nehmende Firma in Berlin eingeführt hat Die größten Lichtspielbühnen Berlins gelten ein Sanunel' iakat heraus, in der Form, daß diese Plakate im Format von 50 cm zu MtO cm in übersichtlicher Anordnung den Namen des Theaters, die Titel der Filme und deren Hauptdarsteller, die Anfangs¬ zeiten der Vorführungen, Preise der Plät -c usw. enthalten. Di*. Plakate werden vorläufig nur an «len Saiden der inneren Stadt und im Westen Berlins an den Säulen angeheftet Es ist aber beabsichtigt, eine gleiche Reklame auf alle Kino- tfu-ater Berlins auszudehnen un<l dementspreehend auch an den Säulen W/.irks weise anzukleben. Bei der großen wichtigen Rolle, die das I ichtspiel- t he ater im heutigen Vergnügungsleheti der Städte spielt dient ein aotches Plakat. dessen Idee geset lieh geschützt ist, vorzüglich zur Orientierung und unterst üt I ganz wesentlich die Anzeige in der Presse. Es wäre deshalb zu wünschen daß dieses Beispiel des Sammelplakates in allen Städten mit \ Kinotheatern Nachahmung fimkt» wiinle Walter T h i e 1 e m a n n.