Der Kinematograph (November 1919)

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N «73 Dt Kinsmatogntpk - Düsseldorf Lage ein, weiche zwischen m—o und tu—r fällt, so wird diese Linie größer aussehen. als sie ursprünglich ausgesehen hatte Ihre scheinbare Größe nimmt '.i.erst zu. Und cs ist nicht schwierig, zu l>estimtnen, wo das Maximum, der größte Betrag, erreicht wird. Legt man von P aus ei ne Tangente an den Bogen zwischen o und r. so markiert der Berührungs¬ punkt die Stelk*. bis zu welcher c g -dreht werden muß. damit es so groß aussieht, als es unter den gegebenen Ver¬ hältnissen aussehen kann. Von dieser Lagt* aus erfolgt dann wieder ein Zusanunenschrumpfen. Und wenn c längs m—r fällt, erscheint es genau wieder so greß. als es in der ur¬ sprünglichen Lage vor der Drehung ausgesehen hatte. Un¬ scheinbare Größe wäre also wiederum gleich 11. Bei weiterer Drehung tritt dann eine Zusammensehr unpfung ein. welche ebenfalls beschleunigt erscheint. St> gestalten sich denn die Verkürzungen links und rechts verschieden. Wäre wie«ler l“m unendlich groß, so würden sic auf beiden Seiten gleich ausfalien. Wir wollen diese Verhältnisse noch etwas näher trigono¬ metrisch betrachten Bei der Drehung von n—o wird der Winkel omP spitz. Wir werden ihn f nennen, n ist das Verhältnis von Pm zu c. ln unserem Falle hat n also der. Wert «.333 . ft Es ist dann Tangente ww gleich Sinus f durch In - Kosinus f). Man sicht leicht, daß dieser Betrag - also auch fler Winkel ww und damit die scheinbare Größe von ec — abnelimcn muß. wenn der Winkel spitzer wird Mit ab¬ nehmendem f wird nämlich «1er Sinus kleiner Im obigen Bruch wird daher der Zähler kleiner Nimmt aber f ab. so wird sein Kosinus größer Der Betrag, um welchen n ver¬ größert wird, nimmt also zu. Damit wächst «1er Nenner. Lassen wir nun in einem Bruche den Zäh er abnehmen. den Nenner aber wachsen, so sinkt nach bekannter Kegel der Wert des Bruche«. Ferner ist .lie Tangent«- w gleich Sintis f durch (n Kosinus fl Beide Ausdrücke für «lie Tangenten der Seh¬ winkel unterscheiden sich nur «lurch di«* Vorzeichen vor dem Kosinus f. Dieser Vnterschie«! ist stier sehr wicht.. Das Minuszeichen bewirkt nämlich, daß die trigononietrisc Tangente des Winkels w erst wächst und «laiin abnimmt g Wir werden hier auf eine interessante Aufgalie aus <l«-r Differentialrechnung geführt. Wir setzen: y - Sinus i durch (n — ( osinus f). Ihfferentiieren wir nun nach f. sc erhalt- wir: , ... (n — cos f) mal cos f — sin f mal (sin f) dv/df ”-(n-rcfli Setzen wir den Ausdmck rechts gleich t), und bestimmet wir cos f, so crhalt«-n wir: cos f = i/n «xler — c/ci. Ui-r Sebwinkel für c wird also am größten werden, wenn «kr Kosinus ik-s Winkels f den B< trag e «n annimmt Das kann aller nur geschehen, wenn dem Winkel f ein R«*chter gegen über liegt, das heißt, wenn die Visierlinit« nach dem bewegten Endpunkte von c mit c «-inen rechten Winkel bildet. Dann muß dies«« Visierlinic eine geometrische Tangente an den Bogen /.wischen den Punkten o und r darstelk-n, und wir werden auf «liese Weis«* auf eine Tatsache geführt, wel h<- wir oben aus unmittelbarer Anschauung entwickelt haben. £:’Man wird sieb also im Kino einen Platz suchen— oder wünschen, der in der senkrechten Kliene liegt, welche wieder senkrecht auf der Sc-ha ifiäche steht, uml • leren Mittel¬ senkrechte schneide*. Und es ist ferner nicht günstig, den Bilde zu nahe zu rücken Frstens bemerkt man dann klein« Unebenheiten, wie das Flimmern, «leutlichei als au.-> «lei Ferne, wo derartige Storungen eh«-r verschwinden. Uno von den Plätzen weit vorn ist der Blick verhältnismäßig stark aufwärts gerichtet Das ist schon «1er Kopfhaltung wegen unb«*quem Und dann dürften doch Verkürzungen in der senkrechten Richtung auftre'cn, welche störend sin«! Dann könnte unter Umstän«!« n ein Kücken zur S it«* aus gleichend wirken. Für den Kinoraum ist darum . ine lang« schmale Gestalt viel mehr nötig, als das beiin Theutcr d«*r Fall ist. Wer einen guten Platz erobern will, muß recht¬ zeitig antreten* • Kill Berliner Filmneuheiten. Uraufführungen. ..Die Geächteten“ (Der H i t u a I m o r d). Gi¬ gantisches Filmwerk in sieben Akten von Rita Barre. Für den Film bearbeitet von llehnuth Ortmaun. Regie: los Deimotit Verlag. Xivo-Filrn Comp., Berlin SW 68. Die Vorführung dieses von uns bereits ausführlich besprochenen, äußerst interessanten und ungemein spannenden F'lms fand bei der ganz ungewöhnlich glän¬ zend besuchten Pressevorstellung in der Schauburg eine ungeteilt beifällige Aufnahme. Den einzelnen Szenen der Handlung, die. wie schon erwähnt, stellenweise von außerordentlh-her Wirksamkeit sind, folgten die Zu schauer, unter denen sich namhafte Vertreter des li terarischen und künstlerischen Berlin befanden, mit größter Aufmerksamkeit. Anerkennenden Beifall lösten einzelne Bilder schon während der Abrollung aus. Ein gewaltiger Applaus am Schluß des Films he «tätigte, daß dieser Film ein voller Erfolg war. ..Im Schatten des Geldes“, Film Schauspiel in fünf Akten von Felix Josky. Regie: P. L. Stein. Ver lag: Femina-Film-Ges. in. b. H.. Berlin W 8. Dieses erste Werk der neuen Firma ist ein guter Spielfilm, der beiin großen Publikum immer Gefallen rinden w*i«*d. Sein Inhalt bewegt sich in erprobten. filmsi<-heren Bahnen, erhebt keinen Anspruch darauf, irgendwie blenden zu wollen, hält sich aber auch frei vom Schablonenhaften. Harry Liedtke und Käthe Dorsch tragen mit ihrem trefflichen Zusammenspiel r- zum Erfolg der Wirkung dieses Kilniroinaus ebenso bei wie Alex Eckert und Frieda Richard durch eine vet «tändnisvolle Wiedergabe det ihnen anvertrautei Rollen. P. L. stein« Spielleitung srhnf < inen vornehmer Rahmen für di«* packende Dramatik «1er Schicksale eine- armen Schriftstellers und eines .•iiifach«*i' Verhältnisse!! entstammenden Mädchens, die. über mancherlei Win nisse hinweg. s«*hließlicli doch ein einiges Paar wei¬ den. Innenausstattung und Photographie befriedigten in hohem Maße ...Ia, da muß doch in der Leitung Lust spiel in zwei Akten mit Gerhard Damntaun und Han- Dege. Verlag: ..Daiumaun Film". Berlin. Dieses etwas eigenartige Lustspiel könnte man ein«- Wasser-Pantomime nennen. Sein ins Groteske abirren der Inhalt ist eher etwas für das Ausland, das derartig'- I)«*rhheiten bevorzugt, aber es fand auch beim Publikum des Tauentzien Palastes viel Beifall. Als die defekt' Leitung so viel Wasser gab. daß die Kürhenmöbel her umschwammen, «las Treppenhaus übers«*hwemmt wurd*- und schließlich das Wasser in alle Etagen eindrang erscholl allgemeines lautes Gelächter, ein Beweis, daß unserem Publikum zur Abwechslung auch kurze Film stücke geboten werden können, die abseits der üblichen Lustspielkomposition aufgebaut sind. Wie verlautet, ist dieser Film auch vom Ausland in Auftrag gegehen worden. Damit würde die deutsche Filmindustrie er