Der Kinematograph (November 1919)

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No. »73 Der Kinematograph — Düsseldorf Flucht aus dem Imnhausc dom Verbrechen in die Arme getrieben wird Durch seine Intelligenz wird er das Halipt einer Bande, wird aber »o fest in das Verbrechertum ver¬ strickt, das es ihm nicht mehr möglich ist, sich davon zu lösen und durch verhängnisvolle Umstände, lie seine Heirat mit einem jungen Mädchen aus guter Familie verhindern in «len Tod getrieben. Ernst Deutsch verkörpert mit ge¬ wohnter Meisterschaft diesen vom Schicksal Verfolgten Eine sehr gute Leistung bot neben anderen auch Mar¬ garete Kupfer in der Holle der intriganten Stief¬ mutter Die Handlung gibt Anlali zu interessanten Bildern ans einer Vcrinvcitcrkaachcinmc Noch ein neues Lichtspieltheater ist in den vergangenen Tagen beginnender winterlicher Nöte im Berliner Westei eröffnet worden. Die Olivaer - Lichtspiele in ( harlottenburg. Olivaerplatz 7. ein reizendes, im modern« i Stil gehaltenes Filmtheater, sind mit einem von Albert Faulig launig gesprochenen Prolog eröffnet worden. Di« Hauptdarsteller des Er« «f fn ingsprogramnistückes „Fest in Fl o re n/.", Marga Kiorska und Theodor Becker waren persönlich anwesend Augenblicklich wird das oben besprochene Scnsationssch ruspiel „Der Tempel räuber" mit großem Er.'olg gegeben L. K '■•O-c-CT-Cr Kurbelreife Neuerscheinungen. \orluhrungsbereite Filme. „Film Elend“, ein zchnaktiger Filmronian ge gen das Filmfieber, in zwei Abteilungen, verfaßt, insze niert und in der Hauptrolle dargestellt von Ludwig Traut mann. Verlag: Trautmann Film, Berlin N 24. Elsässer Straß - 17/1K Seinen gleichnamigen Filiuroinan, de wie der so ebe«i fertiggestellte Film einen höchst bedeutsamen und lehrreichen Einblick in das Leben und Treiben um den Film tun läßt, hat Ludwig Trautmann zu einem sehr w irkungsvollen, an bewegten Szenen reichen Stück verarbeitet. Seine Absicht, mit den dargestellten, zu einer reizvollen Filuihandluiig verwobenen Bildern eine besondere, sozusagen veredelte Auflage der Auf kläruugsfilme in diesem Falle einen Film gegen den An drang zum Film zu schaffen, ist ihm recht gut geluugen Die Schäden für Charakter und Moral, die unausge reifte Menschen durch Verpflanzung iu ein Milieu mit gelockerten Lebeiisanschauuugen erleiden können, sind stellenweise zwar übertrieben karikiert und mitunter so stark unterstrichen, daß diese bildhaften Schilde rungen des Elends hinter den Kulissen des Films leicht zu unliebsamen Verallgemeinerungen Anlaß geben können; insbesondere ist zu befürchten, daß die neuer diugs wieder stark an die Oberfläche drängenden grundsätzlichen Gegner der Kinematographie die „Offenbarungen" dieses Filius mit Berufung darauf, daß sie vou einem zweifellos gründlichen Kenner der Branche stammen, für ihre propagandistischen Zwecke auswerten. Trotzdem möchte mau dieser eigenartigen Filin.sehöpfung weiteste Verbreitung wünschen. Das gleiche, was hier als Begleiterscheinung der Zugehörig¬ keit zum Fiimfach glossiert wird, trifft auf die Gefolg schafi (lei älteren Schwester der darstellend Ji Künste auf das Sprechtheater in vielleicht noch erhöhtem Maße zu. Der Trautniannsche Schilderungsfilm hat überdies den großen Vorzug, daß sich durch seine beiden Abtei lungen eine wirklich hübsche romanhafte Handlung hindurchsieht, die vom Beginn an bis zur letzten ver söhnenden Abkehr eines innerlich gefestigten Men sehen vom Film zu fesseln vermag, und die in ihren Schlußszenen wundervolle, äußerst gelungene Bilder ländlich-friedlichen Landlebens zum besten gibt. Die führende Rolle des Stückes wird von Ludwig Traut mann mit Meisterschaft zu Ende geführt. Josef Uommer gelang die Darstellung des Hilfsregisseurs Mandel bäum eben so treffend und ausgezeichnet wie Julius Lieb an die Charaktergestaltung des Gene raldirektors Veilchenblüth von der Kanonen Film-Ge Seilschaft. Vou den weiblichen Mitspielern diese- Films fes-i-lu Ly Xeuuiant 1 durch ihre blendend Erscheinung, Frau Anna v. Fahlen durch ihr b< sorgt mütterliches Spiel, Wally K-rn durch di frische Wiedergabe einer sehm-ndeu ländlichen l n schuld. Die Film-Diva Miß Adara wird von Liesl K eh in mit allem zu dieser Rolle gehörigen Temper.« ment gemimt. Für den Humor im Film sorgen nein Herrn Gommers Charakteristik Frau Tschopik u Negerhäuptlingsfrau und eine echte Negerin, der« groteske Sprünge und Bauchtänze willkommene A* wechslung bieten. Auch eiuige anuere. von der Reg sehr geschickt eingeflocbteue Szenen aus dem ITui der Großstadt erhöhen stark die Wirkung des Fil i. „Rtissalka“, Tragödie in fünf Akten von K • Schneider. Regie: Carl Halden Architekt: " A. Hermann. Photographie: Otto Jäger. Verla Thalia Film (Erieh Habicht) Berlin-Charloitenbur. Kantstraße 160. Mit der Wahl des Manuskriptes, da' die I nterla. für diesen nicht ganz haiidluugsklareu Film bildet hat die Verlagafirma keinen besonders glücklichen Gri getan. Die Regie Carl Halden' schuf eiuige sein gut gelungene Einzelbilder und Tanzeüilageu. von d neu ein paar, so die Szene, wo der Jagdhund des Gut försters den zusammengebrocheuen Sohn des v< sehw enderischeu, einer uuheimli' hen Spielleidenschaf ergebenen Aristokraten im Waldesdickicht auffindet, dann die Ballettszetieu anläßlich eiuei Vcrlobungsfcn-t vom Publikum des Marmorhauses, das dieser Somit a-- mittag-Sonderaufführung beiwohnte, mit spontanem Bei fall quittiert wurden. Conrad Cappi und Guid Herzfeld schufen Charaktertypen sehenswerter Na türlichkeit; Vilma v. May bürg bot eine vornehm- mütterlich fürsorgliche Aristukration voll Güte un i Wärme; E t h e 1 Scham uu d Kut h W e y her \ - körperten die ihnen zugefalletieu weiblichen Rollen nai - bestem Können. Etwas zu matt war Carl Auen al- Rolf v. Waldeck. Durch schöue, weitläufige und gante Intieuräume sowie einen fesselnden landschan liehen Rahmen verstand der Architekt W. A. Hcrrinan- die Schwächen der Handlung zu verd • k ti. In Explo-i msszene des letzten Aktes sind der Regie um- «lern beratenden Architekten allerdings einige Inuicg lichkeiten unterlaufen. Entzückende und vollauf friedigende Arbeit bot Otto Jftarers künstlerische Phot«. 11 apliiv. „Der Fluch der Vergangenheit Ein Fiim in « Akten von Frida. 1 Knhne Regie Carl Bot** 1 Photographie: Mutz Greenbaum. liutenräume: A Rinalm \'erlag: Mosch-Film, Richard Mosch & Co.. Berün SW * s Filme, die einen reich bewegten, gt-schehen-inhaltiieb tesseludcn Stoff von der Leinwand auflelwu lassen, haben